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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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war, dass sie noch lebte und unterdrückte sein Bedürfnis, Blut mit Blut vergelten zu wollen, denn er hatte Angst, dass ein Infragestellen der Gedanken, die durch sein Hirn schossen, seine Verbindung zu ihr zerstören würde.
    Sein Herz pumpte gleichmäßig, und seine Finger krallten sich in die Erde. Sie schien zu atmen und eine primitive Energie zutage zu fördern. Seine Gliedmaßen fühlten sich plötzlich geschmeidiger und länger an, seine Füße landeten geschickt dort, wo sie hinsollten. Das war ihm unheimlich. Er bewegte sich schneller, flinker, aus seinem Augenwinkel heraus sah er den vor Kraft strotzenden, goldroten Löwen. Er erschreckte ihn nicht, als ob er gespürt hätte, dass er die ganze Zeit über nicht allein gewesen war. Der Löwe bewegte sich mit ihm, schien ihm den Weg zu weisen, und Ran nahm seine Hilfe an und erkletterte den steilen Berg. Sein Blut pochte, sein Atem wurde ruhiger. Er konnte Wildheit in sich spüren, die Lust zu jagen. Und die Erwartung. Sein Rücken krümmte sich, und er ließ seine Muskeln spielen. Seine Hände passten genau in die Spalten und Risse, seine Füße fanden sichere Felsvorsprünge.
    Er bewegte sich synchron mit dem Tier, erklomm den Gipfel und kroch flach und geduldig über den Grund.
    Auf der Pirsch.
    Und dann kam der Regen. Jetzt sind auch noch Schrot und Pulver feucht, dachte er, und warf seine letzte Pistole weg – die andere hatte er schon beim Aufstieg verloren.
    Ran hielt kurz an, um wieder zu Atem zu kommen, und stützte sich dabei mit der Hand an einem Baum ab. Über ihm glitzerte das Wasser im Zwielicht, und es klang, als würden Kieselsteine in den Dschungel gestreut. Der Löwe wartete einige Meter entfernt im Dickicht auf ihn. Er starrte Ran an, bernsteinfarbene Augen trafen auf Bernstein, bevor das Tier seinen Kopf senkte und im Dschungel verschwand.
    Rans Haut prickelte. Obwohl der Löwe ihn verlassen hatte, so spürte er, dass er doch nicht allein war.
     
    Der Widerrist des Pferdes drückte ihr in den Bauch, sein Gang rüttelte sie durch und verursachte Schmerzen. Aurora konzentrierte sich, verengte ihre Gedanken und versuchte, ihre Fesseln zu lockern. In ihrem Kopf hämmerte es jedoch erbarmungslos. Sie kämpfte, um bei Bewusstsein zu bleiben, denn die Hitze war unerträglich, ihre Atmung ging flach. Die Pferde quälten sich den Abhang hinauf, und sie wusste, dass die erschöpften Tiere bei diesem Tempo nicht mehr lange durchhalten würden.
    Der Dunst durchnässte ihr Kleid, und der metallische Geruch des Blutes ihres Vaters stieg ihr in die Nase. Sie hatte Angst, dass er tot sein könnte. Und seine Mörderin ritt ihr Ross mit königlicher Miene, unbeeinträchtigt durch die Feuchtigkeit. Ihr Lächeln wirkte gelassen. Aber sie blutete.
    Rachel schien keinen Hass und keine Wut zu spüren; lediglich Ungeduld und Entschlossenheit erfüllten sie, und warum Aurora dies nicht gemerkt hatte, war ihr ein Rätsel. Aber sie war sich sicher, dass zu viele Gesichter in Rachel lauerten, als dass man sie alle hätte wahrnehmen können. Sie hatte diese sorgfältig erlernten Fassaden benutzt, um Auroras einzige Familie zu verletzen, und Aurora wusste, dass sie sie aufhalten musste, noch bevor sie ins Tal hinabstiegen. Ansonsten würde Ransom nicht in der Lage sein, sie rechtzeitig einzuholen. Aurora hatte nicht die Absicht, ihren Kopf an irgendeinen selbst ernannten König zu verlieren.
    Mithilfe ihrer noch verbleibenden Energie verrückte sie sich mit jedem Anheben der Hufe des Tieres ein wenig und warf sich dann ganz plötzlich zurück.
    Sie prallte auf den nassen, schlammigen Boden. Die Verletzung über ihrem Ohr pochte unaufhörlich, und sie rollte sich auf die Seite und versuchte aufzustehen.
    Die Pferde hielten an, und Rachel fluchte.
    »Zum Teufel noch mal, ich denke, sie ist bewusstlos«, sagte Markus.
    »Denk lieber nicht, Markus. Denn genau das ist es, was uns diesen Plan verdorben hat.« Seine Gesichtszüge verkrampften sich, und er schaute sie boshaft an, während er vom Pferd stieg. » Du solltest in Lockewoods Nähe bleiben, bis sie ihn finden würden«, warf sie ihm vor und gab den Pferden einen Schlag auf die Hinterbacken. Sie bäumten sich auf und gingen dann den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    »Wenn du unserem König oft genug berichtet und ihn zufrieden gestellt hättest, so wäre ich nun nicht in diesem verdammten Pestloch,«
    Rachel sah Markus mit stechenden Augen an. »Gott, wie ich diese Hitze hasse«, stöhnte sie, als die Kaiserin

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