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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Schatulle und hoffte, dass sie nicht bemerkte, wie seine Hand zitterte.
    Sie bemerkte es jedoch und beobachtete ihn neugierig. Dann ließ sie ihren Blick zwischen dem kleinen Kästchen und dem Mann vor sich hin und her schnellen. Es ist nun an der Zeit, dass er es erfährt, entschied sie und schob ihm die Schatulle zu. Ran erwiderte ihren Blick, und durch ein Nicken gab sie ihm die Erlaubnis, den Deckel zu öffnen; er blinzelte. Da Ransom nicht in der Lage war, den Inhalt klar zu erkennen, stand er auf, zündete eine Laterne an und stellte sie in die Halterung auf dem Sims.
    Das goldene Licht übergoss ihren Körper äußerst verführerisch und verlockend; und vor allem ließ es seine Beherrschung schmelzen.
    »Es ist ein keek stane. « Er gab seiner Unkenntnis durch ein finsteres Gesicht Ausdruck, dann beugte er sich jedoch vor, um die Schatulle eingehender zu untersuchen. »Ein Seher-Glas.«
    Sein Blick flog dem ihren zu. »Wie eine Kristallkugel?«
    »Ja, ein klein wenig, aber …« Sie brach den Augenkontakt ab.
    »Aber …?«
    Sie zuckte mit ihren nackten Schultern. »Es ist dazu da, Dinge zu sehen.«
    »Muss ich Euch denn jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen?«, forderte er sie sanft heraus und beobachtete, wie sie nervös ihre Lippen befeuchtete. Er sehnte sich danach, sie zu schmecken.
    Aurora seufzte. Warum zögerte sie? Weil er es nicht glauben wird, rief eine Stimme in ihr. Er wird die Nase rümpfen und lachen und dich für verrückt und verdorben erklären, genauso wie alle anderen es auch getan haben. Nein, dachte sie, indem sie tief einatmete. Dies war Ransom. Er mochte vielleicht nicht an ihre Methoden glauben, aber er würde sie nicht auslachen.
    Aurora sah auf und entgegnete seinen Blick mit unbeirrter Ruhe. »Es ist wie ein Werkzeug, Ransom. Ich benutze es schon, seit ich ein Kind bin, um ihm Bilder zu entlocken und das Glas zu enträtseln. Meist sehe ich Menschen und Ereignisse. Gewöhnliche Dinge halt«, führte sie näher aus. »Oft auch eine Warnung oder etwas Ähnliches. Was mich selbst betrifft, so habe ich leider nicht so viel Glück damit.« Sie schüttelte ihren Kopf, wie immer verwirrt und enttäuscht darüber. »Ich sehe Bilder, die ein tieferes Ereignis darstellen.« Angesichts seiner gerunzelten Stirn fügte sie hinzu: »Es ist wie eine eingewickelte Schachtel … ich sehe zunächst nur ihr Äußeres, muss sie jedoch erst auswickeln, um das Innere zu entdecken.« Ihre nackten Schultern bewegten sich erregt. »Der Lord und die Lady halten mich anscheinend für nicht allzu intelligent, denke ich; ich habe wohl erst noch ein paar Lektionen nötig, bevor ich Klarheit bekomme.«
    Der Lord und die Lady? Was haben die – wer auch immer sie sein mochten – mit diesem winzigen Behälter zu tun, und warum hatte sie das so aus der Fassung gebracht? Ran starrte auf die mit Dekorationsstoff ausgekleidete Schatulle. Sie war nichts Besonderes; ein konkaves Uhrenglas ruhte in einem Samtbett, das so geformt war, dass es gut dort hineinpasste. Eine Fassung hielt es davon ab, zu verrutschen oder zu zerbrechen. Als Ran es genauer untersuchen wollte, beugte Aurora sich vor und schob sanft seine Hand beiseite; sie war sich der bernsteinfarbenen Augen nicht bewusst, die kurz über ihr Gesicht und ihre reizende Figur glitten, als sie eine winzige Halterung in einer Ecke löste und dann die Sicherheitsfassung anhob.
    Ran riss seinen Blick von ihr fort, nahm das Glas heraus und hielt es gegen das Licht. Er runzelte die Stirn. »Es ist schwarz angemalt, Aurora, man kann nicht durch es hindurchschauen.« Versucht sie, mich zum Narren zu halten?, fragte er sich und ließ die Glasscheibe an ihren Platz zurückfallen.
    Vorsichtig befestigte Aurora die Einfassung wieder und schloss die Schatulle. »Ich sehe in ihm, Ransom, nicht durch es hindurch.«
    »Natürlich.«
    Ihr Blick fuhr ruckartig zu seinem Gesicht und suchte nach Gelächter oder Spott. Mit seinem Unglauben konnte sie sehr wohl leben, nicht jedoch mit seiner Ironie.
    »Und was dieses Seher-Glas noch betrifft – müsst Ihr beim Hineinschauen nackt sein?« Ein plötzliches Lächeln ließ seine Gesichtszüge weicher werden.
    »Es war so heiß«, entgegnete sie gereizt, ließ die Schatulle in ihren Beutel gleiten und stopfte diesen dann in eine Schublade.
    Ran stützte sein Gesicht auf seinem verschränkten Arm ab; eine Bewegung, die ihn näher an sie heranbrachte. »Und was, kleine Lady, habt Ihr gesehen?«
    Er schaute sie an. »Es interessiert Euch doch

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