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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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nicht wirklich, Ransom, warum fragt Ihr also erst danach?«
    Sie hätte ebenso gut gefragt haben können, ob er zum Frühstück Porridge gehabt hatte, so sachlich war ihr Ton. Es waren jedoch ihre Augen, die ihn warnten; ihr herausfordernder Blick ließ ihn erkennen, wie viel ihr das alles bedeutete. Und um nichts in der Welt wollte er sie bewusst verletzen. Gott, das hatte er an diesem Tag schon oft genug getan. Er mochte vielleicht nicht der gleichen Meinung sein, was ihre Methoden anging, noch daran glauben, aber er würde das Recht dieser Frau verteidigen, sie zu vertreten.
    »Sagt mir«, schmeichelte er ihr sanft. »Habt Ihr dort Euren Vater gesehen?«
    »Ja.« Ihr Ton war abwehrend und misstrauisch.
    »Und wo hält er sich versteckt?«
    »Das kann ich nicht sehen. Mein Vater erscheint als ein weißer Wolf«, erklärte sie ihm geduldig. »Das bedeutet, dass er in der Nähe ist.« Sie unterließ es jedoch hinzuzufügen, dass Wolf und Löwe gegeneinander gekämpft hatten, denn sie wusste, dass Ransom eine so undurchsichtige Verbindung zu ihr nicht gefallen würde.
    »Da gab es außerdem eine Kristallurne und ein sich windendes Seil, aber ich konnte die Bedeutung nicht sehen, noch nicht.«
    Sein plötzliches aufrichtiges Interesse überraschte ihn selbst. »Habt Ihr diese Bilder zum ersten Mal gesehen?«
    Sie blinzelte. War er wirklich neugierig oder trieb die Lust ihn dazu an? Sie konnte sich nicht sicher sein, so, wie er sie anstarrte, so ganz und gar heiß. Sie wünschte, er würde sie küssen und so den Schmerz stillen, der durch ihren Körper fuhr.
    »Nein«, antwortete sie schließlich und schüttelte den Kopf, wobei ihr die schwarzen Locken ins Gesicht fielen. Unbewusst griff Ran hinein. Aurora schien es nicht zu bemerken. »Da gab es jedoch noch ein anderes, sehr schwaches Bild von einem Menschen, ich konnte aber nicht erkennen, ob es ein Mann war oder nicht.« Sie musste herzhaft gähnen. »Vielleicht beim nächsten Mal.«
    Er lächelte zärtlich gestimmt und steckte eine Locke hinter ihr Ohr. »Müde, kleine Lady?« Seine Finger glitten über ihr Kinn, und als seine raue Handfläche mit ihrer weichen Wange in Berührung kam, hielt nur eine irrsinnige Kraft ihn davon ab, sie zu seinem heftig begehrenden Mund heranzuziehen.
    Sie nickte schwach, nahm die Decke und wickelte sie um ihre Schultern. »Es ist der sich ausdehnende Druck in meinem Kopf, Ransom.« Sie ließ sich erschöpft auf den Boden hinabsinken. »Ich werde beinahe ohnmächtig vor Müdigkeit, wegen der Aufgabe.«
    Ran lächelte, als sie sich behaglich einkuschelte. Noch immer sitzend beugte er sich über sie. »Ihr könnt gerne mein Bett benutzen, Aurora.«
    Ihre Augen blitzten auf und trafen auf seine. Sie schienen zu fiebern, eine unausgesprochene Botschaft zu verbergen; sein Grinsen war äußerst verwegen. Sie zog es beinahe in Betracht nachzugeben, denn beim letzten Mal waren sie unter ungeklärten Bedingungen auseinandergegangen und er legte nur selten diese Ungezwungenheit ihr gegenüber an den Tag.
    »Nein.« Ihre Augenlider fielen zu. »Ich lege keinen Wert darauf, das Bett mit Euch zu teilen, Pirat.«
    Ran versteifte sich und dachte, dass er es wohl auch nicht anders verdient hatte. »Ich meine, allein!«, setzte er erklärend hinzu.
    Ihre Augen blitzten plötzlich auf. »Wenn ich mich je dazu entschließen sollte, auf Euren Laken zu liegen, Ransom Montegomery, so werde ich das nicht allein tun.«
    Ran fuhr zusammen, und sein Körper, der sich ganz wie der eines Mannes verhielt, der seit zehn Jahren ohne Frau gewesen ist, schien ihm nicht mehr zu gehorchen. »Ihr habt ein ganz schön loses Mundwerk, Mylady«, quälte er aus sich heraus.
    »Ja, M’lord.« Sie versuchte, ein Gähnen mit ihrer Hand zu unterdrücken, die unter der Decke steckte. »So ist das wohl.«
    So ist das wohl. Nehmt mich entweder so, wie ich bin, oder gar nicht, deutete er, denn Aurora stritt nicht über ihre Unzulänglichkeiten. Und sie akzeptierte die seinen nur allzu bereitwillig. Er war ein Geächteter, und doch war ihr das egal. Er war wegen ihr in das Beduinenlager gekommen, und sie hatte ohne einzugreifen seine Hilfe angenommen und ihm vertraut. Und auf dem Sklavenschiff war es ihr egal gewesen, wie er dort hingekommen war, Hauptsache er war dort, und sie hatte ihm vertraut. Und mit der gleichen Gelassenheit akzeptierte sie die Leidenschaft, die sie füreinander empfanden, und sie vertraute darauf, dass er es ebenso tun würde. Er konnte es jedoch nicht. Gott

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