Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)
sie ansah, wenn sie seine Blicke nicht erwidern konnte.
Die Decke, die er über sie zog, war leicht und ein wenig kratzig. »Sie haben eine ereignisreiche Nacht hinter sich. Ruhen Sie sich aus. Wir werden uns am Morgen unterhalten.« Er klang beinahe väterlich.
»Sicher.« Aber nur, wenn du auch eine Fernleitung von San Cristóbal in die Staaten hast. In diesem Augenblick hatte sie allerdings noch keine Ahnung, wie sie eine schnelle Flucht bewerkstelligen konnte. Aber zum Teufel, auf keinen Fall wäre sie noch hier, wenn dieser Kerl wieder aufwachte. Taylor rollte sich herum, so gut es ging und wimmerte ein wenig, weil er das verdient hatte. »Nacht.«
»Hier sind Sie in Sicherheit«, sagte er in die Dunkelheit.
Sie ärgerte sich darüber, dass sie hinter den geschlossenen Augenlidern Tränen fühlte. »Danke«, antwortete sie und meinte es sogar ernst. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann ihr in siebenundzwanzig Jahren zum letzten Mal jemand diese Worte gesagt hatte. Natürlich wäre es dumm, ihm zu glauben, aber wenigstens für den Augenblick gaben ihr die Worte, die er ausgesprochen hatte, das Gefühl von Sicherheit.
Sie wartete eine Ewigkeit, bis sie hörte, dass sein Atem langsamer ging und dann noch ein wenig länger, bis sie fühlte, wie die Matratze nachgab, als sich sein Körper im Schlaf entspannte.
Die Kopfschmerzen waren nur noch ein dumpfer Druck. Taylor drehte sich auf den Rücken in dem überraschend bequemen Bett. Sie öffnete die Augen und starrte auf die orangeroten Vorhänge, während sie darüber nachdachte, wie lange sie noch warten sollte, bis sie sich davonschleichen…
Sie blinzelte. Und sah noch einmal hin.
Ja! Oh Gott. Ja ! Sie konnte wirklich den schlaffen Stoff erkennen, der von der Lampe auf dem Tisch auf der anderen Seite des Zimmers erhellt wurde. Ihre Sicht war noch ein wenig verschwommen, aber sie konnte sehen. Danke, lieber Gott.
Blitzschnell sah sie sich in dem Zimmer um. Zwei Türen. Badezimmer. Ausgang. Ein Fenster.
Sie lagen auf einem großen Doppelbett mit zerwühlten Laken und einer bunten Decke. Daneben standen zwei Nachttische, ein Stuhl und zwei Lampen, die nicht zueinander passten, in der Nähe eines Tisches an der offenen Tür zum Bad baumelte eine hässliche Lampe. Vor dem schmalen Fenster auf der anderen Seite des Raumes hingen die Vorhänge. Der Holzboden, auf dem keinerlei Teppiche lagen, war blitzsauber und glänzend poliert.
Wenn sie je wieder nach San Cristóbal kam, würde sie hier absteigen, dachte sie belustigt, während sie den Kopf wandte, sich mögliche Fluchtwege und Waffen einprägte und sich dann den schlafenden Mann ansah.
Oh . Was für ein faszinierendes Gesicht. Sie hatte sich mit den Händen das kantige Kinn mit den Bartstoppeln eingeprägt, hatte die Umrisse seines Gesichts mit ihren Fingern gesehen, doch jetzt konnte sie ihn betrachten. Immer noch ein wenig verschwommen, aber darüber wollte sie sich nicht beklagen. Er hatte eine gerade, römische Nase in einem Gesicht, das viel zu asketisch war, um gut auszusehen. Die tiefliegenden Augen waren von dichten, schwarzen Wimpern umgeben. Mann, oh Mann. Dies war ein Mann, der wirklich ernst aussah. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass auf diesen Lippen je ein Lächeln lag.
Taylors Blick ruhte auf seinem Mund, ehe sie versuchte, sich umzudrehen. Doch die Handschelle an ihrem Handgelenk verhinderte das.
Sie schnaufte leise. Als würde sie sich davon… Ohne ein Geräusch befreite sie ihre Hand von der Fessel. Ganz vorsichtig hielt sie die Handschelle fest, die noch am Kopfende des Bettes hing, damit sie kein Geräusch machte. Er hatte praktischerweise die Hand über den Kopf gelegt. Sie müsste sich ein wenig recken, doch es würde nur einen kurzen Augenblick dauern, die Handschelle um sein Handgelenk zu legen. Ein paar Sekunden lang dachte sie darüber nach, wie sie das anstellen konnte. Nein. Ihr Verstand sagte ihr, dass er sofort hellwach wäre, wenn sie auch nur die leiseste Bewegung in seine Richtung machte.
Natürlich gab es Bewegungen, und es gab Bewegungen… Vorsichtig legte sie die Handschelle am Kopfende des Bettes ab, dann bewegte sie sich langsam, fuhr mit den Fingerspitzen über Hunts Brust und genoss das Gefühl des krausen Haars unter ihrer Hand. Er rührte sich nicht. Sie beugte sich vor und drückte feuchte Küsse auf seinen harten Oberkörper, auch wenn sie lieber fest und schmerzhaft zugebissen hätte.
Er grollte tief in seinem Hals und bestätigte ihre
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