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Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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sind. Aber dann geht er raus. Mehr kann ich nicht tun."
    "Wie viel Zeit haben Sie uns damit erkauft?"
    "Etwa fünfundzwanzig Minuten."
    Santana schluckte. Ihre Gedanken rasten. Das war zu wenig Zeit, um das Modul komplett und effektiv physisch vom Rest des Systems zu isolieren. Der Phasenfunk war absichtlich mehrfach redundant angelegt, da er zu den wichtigsten Instrumenten eines Schiffes zählte. Falls diese Nachricht ausgestrahlt wurde, bedeutete das den Tod von Hunderten, ach was, Tausenden Menschen im System. Es war das Ende der Rebellion.
    Dieser Mann ist ein Massenmörder.
    Unter diesen Umständen blieb ihr keine Wahl.
    "Hiermit setze ich Artikel 15/10-2013 in Kraft. Es ist vorbei. Die TORCH wird umgehend evakuiert." Sie aktivierte den Evakuierungsalarm. Sofort wurde die Kommandobrücke in blutrotes Licht getaucht und eine künstliche Computerstimme forderte alle auf, die ihnen zugewiesenen Rettungskapseln aufzusuchen. "Keine Diskussion. Los!"
    Die ersten Offiziere sprangen auf und rannten davon. Captain Cross warf ihr einen letzten Blick zu, dann setzte auch er sich in Bewegung.
    "Ma'am?", fragte Kirby. "Was ist mit Ihnen? Sie planen doch keine Dummheit?"
    "Keine Sorge, ich habe nicht vor, mit dem Schiff unterzugehen. Hauen Sie schon ab. Ich aktiviere die Selbstzerstörung und bin direkt hinter Ihnen."
    Ein letzter, zweifelnder Blick, dann rannte auch ihre aktuelle Stellvertreterin davon. Die Kommandobrücke leerte sich, während Santana eine massive Metallplatte im rückwärtigen Bereich des Raumes öffnete. Sie zog eine Kette über ihren Kopf, an der ein Schlüssel hing.
    Um die Selbstzerstörung zu aktivieren, musste sie ihren persönlichen Code über ein Tastenfeld eingeben und dann den Schlüssel einsetzen. Abschließend konnte sie den Countdown wählen.
    Und dann sollte ich rennen.
    Die TORCH war ein gutes Schiff gewesen, das ihr treue Dienste geleistet hatte. Es tat ihr weh, ihr den Todesstoß selbst zu versetzen. Andererseits starb das Flaggschiff der solaren Heimatflotte bei der Rettung von Menschenleben, der Verteidigung des Friedens. Und genau so sollte es schließlich auch sein.
    Sie strich sich eine widerspenstige Strähne aus der Stirn und gab die letzte Ziffer ein. Das Schlüsselloch wurde entriegelt. Sie schob den Schlüssel hinein. Und drehte ihn - wollte ihn drehen.
    Entsetzt bemerkte sie, dass sie den letzten Schritt nicht durchführen konnte.
    Wütend schlug sie mit der Faust auf den massiven Block. Das durfte einfach nicht wahr sein. Sjöberg siegte aufgrund eines technischen Problems?!
    Und wenn ich dieses Schiff eigenhändig auseinandernehme, du gewinnst nicht, Björn. Niemals!
    "Es sind immer die kleinen Dinge, im Leben, die uns ein Bein stellen", erklang die Stimme von Captain Cross, noch während das Brückenschott zur Seite fuhr.
    "Was tun Sie hier, Captain?"
    "Sagen Sie niemals zu jemandem, dass Sie direkt hinter ihm sind. Schauen Sie keine Horror-Holos?"
    "Ist das der richtige Zeitpunkt für Scherze?"
    "Galgenhumor, Admiral. Das ist nur Galgenhumor." Er ging neben ihr in die Hocke. "Er lässt sich nicht drehen?"
    Sie nickte.
    Er musste lachen. Mit einem Schritt war er an der nächsten Konsole und nahm das technische Notfallset daraus hervor. "Damals, als ich auf der DEFENDER II gegen den Eriin-Bund kämpfte, wollte ich ebenfalls die Selbstzerstörung auslösen, um das letzte Schiff der Angreifer mit in den Untergang zu reißen. Bedauerlicherweise gab es ein ähnliches Problem." Er löste eine Platte an der Seite. "Es ist nun mal ein alter Kahn. Treu, aber alt."
    Santana griff wortlos nach einem der Schraubenlöser und half dem Captain, die Abdeckplatte neben dem Panel zu entfernen.
    "Im Inneren des Schlüssels befindet sich ein Mikrochip, kombiniert mit magnetisch divergent gepolten Pins. Er lässt sich nur drehen, wenn die Codefreigabe vollständig ist."
    "Das ist sie."
    "Aber ich nehme an, dass der Schlüssel das nicht weiß, weil das Signal nicht ordnungsgemäß zur Datenbank auf dem Mikrochip übertragen wurde. Sehen Sie, hier." Er deutete auf ein Kabel, an dem sich die Verkleidung gelöst hatte. "Es ist paradox. Die Entwickler benutzen keine drahtlose Übertragung, damit der Datenfluss nicht gestört werden kann. Aber selbst redundante Kabel können beschädigt werden. So, fertig. Versuchen Sie es noch einmal."
    Santana drehte den Schlüssel. Es klackte drei Mal, dann rastete der Mechanismus ein. Sie tippte zehn Minuten ein und löste die Selbstzerstörung damit final

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