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Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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aus.
    "Wir sollten gehen", sagte Cross.
    "Rennen, Captain, wir sollten verdammt noch mal rennen!" Sie schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter. "Danke."
    Gemeinsam hetzten sie durch das verlassene Schiff. Es war gespenstisch. Die sonst überfüllten Gänge waren geisterhaft leer. Sie waren die Letzten an Bord eines sterbenden Raumschiffes.
    Drei Minuten vor dem Abschluss des Countdowns stiegen sie in die Rettungskapsel. Als die Gurte der Konturensessel sich um sie schlossen, hieb Santana auf Schalter zur Ausschleusung. Die Kapsel wurde ins All geschossen, fort von der TORCH, die rasend schnell schrumpfte.
    "Ma'am", sagte Cross nach einigen Sekunden. "Captain Guevara hat das Schiff, das ihn angriff, ausgeschaltet. Er kommt mit der PEGASUS auf uns zu. Seine Zielsysteme haben die Kapsel erfasst."
    An manchen Tagen verstand Santana das Schicksal einfach nicht. Wie konnte es so grausam sein und Despoten an die Macht bringen, während sie selbst immer dann stolperten, wenn der Sieg in Reichweite war.
    "Er setzt die Laser des Schiffes ein, nicht die Torpedos", fügte Cross hinzu. "Damit umgeht er die Raketenforts. Sein Hass auf mich hat ihn wahnsinnig werden lassen."
    "Sjöberg hat ihn manipuliert, das wissen Sie so gut wie ich."
    Der Captain nickte. "Aber spielt das eine Rolle?"
    In diesem Augenblick starb die TORCH. In einer grellen aber lautlosen Explosion verging das ehemalige Flaggschiff der Heimatflotte.
     
    *
     
    Für einige Sekunden war das All hell erleuchtet. Trümmerteile wurden davongeschleudert und nicht wenige trafen die PEGASUS. Guevara hatte die abrupte Explosion nicht vorausgesehen und kein noch so guter Navigator, kein noch so gutes Nahbereichsabwehrsystem, vermochte sein Schiff vor den Trümmern zu retten. Der Dreadnought erbebte unter den Einschlägen. An mehreren Stellen trat Sauerstoff aus und kleinere Explosionen flammten auf. Doch das Raumschiff überlebte. Wie ein Raubtier, das Witterung aufnahm, wandte es sich wieder den Rettungskapseln zu.
    Die Forts hatten weniger Glück. In weitem Umkreis schlugen Trümmerteile in sie ein. Sekundärexplosionen folgten. Die Wabenstruktur wurde nun zum Verhängnis. Minuten später gab es kein Fort mehr in der Nähe. 
    Jayden fluchte lauthals. "Die anderen Raumer haben sich gemäß Ihres Befehls, Admiral, aus dem Explosionsradius entfernt. Einige waren nicht schnell genug und sind beschädigt. Es ist aktuell niemand dazu in der Lage, uns zu helfen."
    In einer Fächerformation flogen die Rettungskapseln fort vom Herz der Explosion. Nur Sekunden später verdeckte ein riesiger Körper das Bullauge der Kapsel.
    "Er ist da", kommentierte Pendergast das Offensichtliche.
    Ein Laserstrahl zuckte herab. Eine Kapsel in unmittelbarer Nähe zerbarst. Jayden wurde kreidebleich. "Er weiß nicht, in welcher Rettungskapsel wir sitzen."
    "Funken Sie ihn an", befahl die Admiralin. "Heute wird niemand mehr für Sie oder mich sterben."
    Augenblicke später jagte der Phasenfunkspruch hinaus. "Keine Reaktion."
    Santana schüttelte müde den Kopf. "Kann es sein, dass die Explosion die Empfänger der PEGASUS beschädigt hat?"
    Er zuckte mit den Schultern. "Die Kapsel hat nur ein paar Nahbereichssensoren. Es ist unmöglich, ein solches Detail zu erkennen. Nicht mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Aber vielleicht will er keine Nachricht entgegen nehmen und einfach jede Kapsel abschießen? Wundern würde es mich nicht."
    Ein weiterer Laserstrahl schoss an ihnen vorbei. Wieder eine Explosion.
    In einer der Rettungskapseln dort draußen saß Kirby. Es war egoistisch, doch Jayden betete dafür, dass sie nicht in einer der beiden schon vernichteten Kapseln gewesen war. Einmal mehr wurde ihm bewusst, wie sehr die Menschheit den Kampf und den Tod zu etwas Abstraktem hatte werden lassen. Ein Knopfdruck und Torpedos jagten ins All, ein weiterer löste die Laser aus. Graphen und Zahlen gaben Auskunft darüber, wie groß die Beschädigung am gegnerischen Schiff ausgefallen war. Hochrechnungen zeigten auf, ob man eine Chance auf Sieg besaß.
    Aber das schon ein einziger Laser, ein einfacher Torpedo vielfach Leben auslöschte, denkenden, fühlenden Menschen den Tod brachte, das war einem in einer Gefechtssituation nur selten bewusst. 
    Natürlich war das gut so. Immerhin kämpfte man um das eigene Überleben. Leider machte diese Abstraktion und Technisierung es eben auch viel zu leicht, Leben zu nehmen.
    Dort oben saß irgendein Offizier hinter der Waffenkonsole und feuerte auf

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