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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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halten.
    Was also war es wert? Nichts. Weniger als nichts. Sie würde ihre Schulden bezahlen und ihre Zukunft sichern können, aber diese Zukunft wäre leer ohne Bryan und die Magie, die er in ihr Leben gebracht hatte.
     
    Mechanisch faltete Bryan seine Hemden zusammen. Packen war für ihn ein Routineakt, den er seit langem automatisch erledigte. Seine Hände wusste n, was sie zu tun hatten. Seine Gedanken konnten frei herumschweifen.
    Er war nicht gerade wild auf eine Reise nach Ungarn. Die Arbeit wäre vielleicht eine gute Ablenkung, aber seine übliche Begeisterung war diesmal völlig weg. Vielleicht würde er erst einmal heimfahren und seine Eltern besuchen oder einen Abstecher nach Connecticut machen, um ein paar Tage bei seinem Bruder J. J. und Genna und ihren Kinder zu verbringen.
    Aber der Gedanke an eine Familie verschlimmerte nur das Gefühl von Einsamkeit, das auf ihm lastete. Er wollte selbst eine Familie. Er wollte eine Frau und Kinder und ein Heim, in dem er nicht nur ein Besucher war. Zum zweitenmal in seinem Leben hatte er diese Art von Glück in greifbarer Nähe geglaubt, und wieder entzog sich der Regenbogen seinem Griff.
    Das tat weh. Vielleicht schmerzte es um so mehr, weil er so fest davon überzeugt war, daß Wünsche wahr werden können. Vielleicht hatte Rachel ja recht, wenn sie das Schlimmste vom Leben erwartete. Wenigstens konnte man dann nicht enttäuscht werden, wenn man genau das bekam.
    Rachel. Er liebte sie. Sie liebte ihn. Aber sie war nicht bereit, an Magie zu glauben, und er war nicht bereit, sich mit weniger zufriedenzugeben.
    »Sind wir nicht etwas zu streng mit der jungen Dame, Hennessy?«
    Bryan sah auf, als er die kultivierte britische Stimme hörte. Sein Blick fiel in den gesprungenen Spiegel über der Kommode. Im Spiegelbild sah er sich selbst und eine schattenhafte Gestalt, die hinter ihm neben dem Schrank stand. Es war ein großer, schlanker Mann in eleganter, vornehmer Kleidung; blaß und dünn und mit dem arroganten Gehabe aristokratischer Abstammung. Das Haar hatte er streng aus der Stirn gekämmt. Sein Anzug war makellos, und seine Fliege saß ein kleines bisschen schief - zu seiner Zeit das Erkennungszeichen für einen wahren Gentleman.
    »Archibald Wimsey, wie ich annehme«, sagte Bryan kein bisschen überrascht. »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie aus Ihrem Unterschlupf kommen würden.«
    »Unterschlupf?« Wimsey runzelte die Stirn, reagierte aber nicht auf die Bemerkung. »Es gab reichlich für mich zu tun, wie Sie sich vorstellen können, mein Bester. Konnte wohl kaum an der Party teilnehmen, wo ich doch ständig Wohltaten tun musste , oder?«
    »Wohltaten?«
    Wimsey lehnte sich an den Schrank, als könnte ihn das Möbelstück tatsächlich durch seine durchscheinende Gestalt stützen. Er schob die Hände in die Hosentaschen und schaute finster zur Decke hoch. »Seit vierundsechzig Jahren stecke ich mittlerweile in diesem erbärmlichen Haus und warte auf eine Gelegenheit, eine großartige menschliche Tat zu vollbringen, damit ich endlich in eine angemessenere Art des Nachlebens übergehen kann. Vierundsechzig Jahre! Ziemlich lange für einen ungebetenen Gast, finden Sie nicht auch?
    Er schaute Bryan wieder an und zog die Achseln hoch. »Ich war wenig geneigt, meine Chancen zu vermasseln, indem ich mich öffentlich zur Schau stelle, nur damit Sie Ihren Namen in irgendeinem dämlichen, obskuren pseudowissenschaftlichen Journal gedruckt sehen können.«
    »In vierundsechzig Jahren hatten Sie keine Gelegenheit, sich zu bewähren?«
    »Nun, immerhin habe ich 1969 Cornelia Thayers Minirockkollektion in Brand gesetzt«, sann Wimsey mit einem heiter-nach- denklichen Lächeln nach, das gleich darauf in einer angeekelten Grimasse unterging. »Die Frau hätte mit ihren Schenkeln einem Elefanten Konkurrenz machen können. Es war nicht zu fassen. Unglücklicherweise reichte mein Bemühen, diesen Affront gegen den guten Geschmack auszulöschen, nicht aus, um mich aus meinem spirituellen Exil zu befreien. Und was noch schlimmer war - nach dem Vorfall ging Cornelia dazu über, Hot pants zu tragen.« Er schauderte entsetzt bei dieser Erinnerung. »Nach dieser schaurigen Wendung der Ereignisse zog ich mich auf den Speicher zurück. Habe schließlich Thayers zum Verkauf getrieben, indem ich Schleim über ihre Schlafzimmerwände fließen ließ. Schätze, das hat mir wohl keine Bonuspunkte da oben eingetragen«, fügte er nachdenklich hinzu und rieb sich das lange Kinn.
    »Kann ich

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