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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Tür. Rachels Stimme drang herein. »Bryan, kann ich reinkommen?«
    »Ja.« Wenigstens hätte er die Befriedigung, ihr Gesicht zu sehen, wenn er ihr Wimsey vorstellen würde, dachte er und lächelte spröde. Er faltete weiter seine Hemden, während sie die Tür öffnete und ins Zimmer trat.
    »Mit wem hast du geredet?«
    Er machte den Mund auf, um es ihr zu sagen, und richtete sich auf. Sein Blick fiel auf Rachels Bild im Spiegel, dann auf sein eigenes, dann - Wimsey war verschwunden. Wütend zog er die Brauen zusammen. Er schob sich die Brille wieder auf die Nase und grummelte: »Mit mir selbst.«
    »Ach so.« Rachel wirkte verwirrt. »Komisch. Ich dachte, ich hätte noch eine Stimme gehört.«
    »Manchmal, wenn ich mit mir selbst rede«, erwiderte er gereizt, »verstelle ich die Stimme. Das macht es realistischer.«
    »Kommt mir seltsam vor.«
    »Ich bin ein seltsamer Mensch«, antwortete er knapp, klappte den Koffer zu und legte den nächsten aufs Bett. »Was erwartest du von mir?«
    »Ich erwarte eine ehrliche Antwort«, meinte Rachel. Seine schlechte Laune irritierte sie. Er konnte wenigstens höflich zu ihr sein.
    »Also gut.« Bryan hörte auf zu packen. »Du willst eine ehrliche Antwort? Ich habe mit einem Geist geredet. Ich habe mit einem Mann geredet, der vor vierundsechzig Jahren in diesem Haus getötet wurde. Archibald Wimsey. Er war hier, aber jetzt kannst du ihn nicht sehen, deshalb kann er, wie wir alle wissen, unmöglich existieren. Er ist lediglich ein Produkt meiner überaktiven, verantwortungslosen Einbildung.«
    Rachel wand sich verlegen. »Es tut mir leid, daß ich dich verantwortungslos genannt habe. Wir sehen die Dinge einfach völlig anders, du und ich. Wir gehen die Probleme einfach vollkommen verschieden an.«
    »Aber ich gehe die Probleme an. Rachel. Ich schiebe sie nicht einfach beiseite und erwarte, daß du alles in Ordnung bringst.«
    »Ich weiß«, murmelte sie mit gesenktem Kopf.
    »Wirklich?« frage er scharf.
    Sie sah zu ihm auf und knabberte an ihrer Unterlippe. »Ich will es jedenfalls lernen«, sagte sie aufrichtig. »Möchtest du es mir nicht zeigen?«
    Bryan seufzte müde, und seine breiten Schultern sackten erschöpft herab. »Ich habe es dir die ganze Zeit über zeigen wollen.«
    In Rachels Geist passierten die Erinnerungen Revue, die sie in den letzten Wochen angesammelt hatte: daran, wie Bryan sich eingemischt hatte, wenn zwischen ihr und Addie alles schieflief, an seine albernen Ablenkungen, mit denen er sie losgerissen hatte, wenn sie sich in ihren Problemen festgebissen hatte. Ihr ging durch den Kopf, wie er zurückgekommen war, um das Gold für sie zu finden und um Rasmussen und Porchind zu überführen. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte sie den beiden Drake House wahrscheinlich überlassen und sich mit dem wenigen zufriedengegeben, das sie für das Haus erzielt hätte.
    Bryan hatte die ganze Zeit auf sie aufge passt . Er war einfach so ungewöhnlich in seinen Methoden, daß sie gar nicht gemerkt hatte, was er im Schilde führte. Aber sie hatte sich in ihn verliebt - trotz seines exzentrischen Benehmens und obwohl sie ihn für einen hoffnungslosen Träumer gehalten hatte. Jetzt liebte sie ihn um so mehr.
    Sie legte die Hände auf seine festen Unterarme und sah ihn an. Ihr Blick offenbarte all ihre Gefühle. »Ich liebe dich, Bryan. Du hast gesagt, ich müsste lernen, an Magie zu glauben. Ich glaube, daß ich dich liebe. Ich habe das geglaubt, obwohl ich überzeugt war, daß du das letzte warst, was ich in meinem Leben brauchen konnte. Ist das nicht auch eine Art Magie - an etwas zu glauben, obwohl man weiß, daß man das nicht tun sollte?«
    »Wahrscheinlich schon«, flüsterte er. Er hob die Hand und strich über die weichen, ungezähmten Strähnen gesponnenen Goldes, die sich um ihr Gesicht lockten. Sie war so lieb, und er liebte sie so sehr, daß ihn die Vorstellung, sie zu verlassen, wie ein Messer ins Herz schnitt.
    »Ich brauch' dich, Bryan«, sagte sie und lehnte sich an ihn. »Ich brauche dich mehr als alles Gold in Kalifornien. Bitte la ss mich nicht allein.«
    Während er mit tränenverhangenen blauen Augen auf sie heruntersah, war ein eigenartiges Scharren im Flur zu hören. Es klang verdächtig nach schweren Möbeln, die über den Boden geschoben wurden. Rachel riss erstaunt die Augen auf, als etwas gegen die geschlossene Tür rumpelte. Sie kuschelte sich enger an Bryan und schlang die Arme um seinen Leib.
    »Was ist das?« fragte sie ängstlich.
    Bryan

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