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Herbst - Beginn

Herbst - Beginn

Titel: Herbst - Beginn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Aus dem Englischen von Michael Krug
    Prolog
    Milliarden starben in weniger als vierundzwanzig Stunden.
    William Price war einer der ersten .
    Price war noch keine zehn Minuten aus dem Bett gewesen, als es begann. Er stand gerade in der Küche, als er die ersten Schmerzen spürte. Bis er seine Frau im Wohnzimmer erreichte, war er fast tot.
    Der Virus ließ seine Kehle austrocknen und anschließend beträchtlich anschwellen. Weniger als vierzig Sekunden nach dem Einsetzen der Infektion blockierten die Schwellungen seine Luftröhre. Während er nach Atem rang, begannen die Schwellungen aufzuplatzen und zu bluten. Das Blut, das seine Luftröhre hinunterrann, brachte ihn zum Würgen.
    Seine Frau versuchte, ihm zu helfen, doch sie konnte ihn nur auffangen, als er zu Boden stürzte. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte sie, wie sein Körper sich zu verkrampfen begann, doch in jenem Augenblick war sie bereits selbst infiziert. Die Luftmenge, die ihre Lungen erreichte, war auf unter zehn Prozent ihres normalen Sauerstoffbedarfs reduziert.
    Weniger als vier Minuten nach dem Einsetzen der Infektion war Price tot. Dreißig Sekunden später war ihm seine Frau in den Tod gefolgt. Nach einer weiteren Minute herrschte in der ganzen Straße Stille .
    1
    Carl Henshawe
    Ich war schon fast zu Hause, als mir klar wurde, dass es geschehen war.
    Es war noch früh – halb acht, denke ich –, und ich war seit kurz nach vier aus dem Haus gewesen. Rückblickend war ich froh, nicht zu Hause gewesen zu sein. Es war schlimm genug, Sarah und Gemma dort liegen zu sehen, nachdem es ihnen widerfahren war. Himmel, ich hätte es nicht verkraftet, mit ansehen zu müssen, wie es sie erwischte. Ich hätte es einfach nicht ertragen, sie so schrecklich leiden zu sehen. Und ich hätte nichts für die beiden tun können. Allein der Gedanke daran schmerzt zu sehr. Es schien besser, dass sie bereits von mir gegangen waren und alles vorbei war, als ich nach Hause kam.
    Ich hatte bei der Fabrik von Carter and Jameson fünf Meilen nördlich von Billhampton Wartungsarbeiten zu erledigen gehabt. Normalerweise musste ich ein- bis zweimal im Monat dorthin, und im Regelfall mitten in der Nacht. Der für die Fabrik verantwortliche Mistkerl war zu geizig, um neue Maschinen zu kaufen, und zu verdammt schlau, um seine eigenen Leute die Anlage reparieren zu lassen, solange er wusste, dass er uns kommen lassen konnte. Es spielte keine Rolle, was schief lief oder wann, er ließ immer uns antraben. Er kannte den Wartungsvertrag besser als ich.
    Ich befand mich sechs Meilen vor Northwich, als mir zum ersten Mal klar wurde, dass etwas nicht stimmte. Ich hatte bei einer Raststätte für eine Tasse Kaffee und etwas zu essen angehalten und verließ gerade die Autobahn, als das Radio plötzlich verrückt spielte. An sich war das nichts Ungewöhnliches – die Elektronik im Van hatte ihren eigenen Willen –, aber dieses Mal war es anders. In der einen Minute waren die übliche Musik und Unterhaltungen zu hören, in der nächsten nur noch Stille. Nicht einmal statisches Rauschen. Nur Stille. Ich versuchte, die Frequenzen einiger anderer Sender einzustellen, konnte jedoch rein gar nichts empfangen.
    Wie ein Idiot fuhr ich weiter, während ich gleichzeitig das Radio wieder in Gang zu kriegen probierte. Auf die Straße achtete ich nur mit einem Auge. Die Sonne blitzte regelmäßig durch die Baumspitzen. Der Himmel war blau und klar, und die Morgensonne präsentierte sich riesig und blendend. Ich wollte nach Hause, also drückte ich das Gaspedal weiter durch. Die Kurve sah ich erst, als ich sie schon halb passiert hatte, das andere Auto erst, als es schon fast zu spät war.
    Heftig rammte ich den Fuß auf die Bremse, als ich es erblickte. Es war ein kleiner senfgelber Wagen, dessen Fahrer offenbar ebenso abgelenkt war wie ich. Er hielt gradewegs auf mich zu, und ich musste das Lenkrad scharf nach rechts reißen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Ich kann ihn nur um wenige Zentimeter verfehlt haben.
    Etwas an der Art, wie das Auto fuhr, erschien mir merkwürdig. Ich wurde langsamer und beobachtete es im Rückspiegel. Statt der Kurve zu folgen, um die ich gerade gebogen war, steuerte es weiter geradeaus, immer noch mit derselben Geschwindigkeit. Es kam von der Straße ab und zertrümmerte den Bordstein. Die Beifahrertür schabte am Stamm einer mächtigen Eiche entlang, und als sich die Kühlerhaube um einen anderen Baumstamm wickelte, kam der Wagen zum Stillstand.
    Niemand sonst

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