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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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doch er ignorierte es. Sie hatten bereits weit schlimmere Unannehmlichkeiten überstanden, um es bis hierher zu schaffen.
    An der Spitze des Konvois riss Cooper das Lenkrad nach rechts herum, um einer scharfen, unerwarteten Kurve zu folgen. Die steilen Böschungen zu beiden Seiten waren wieder gewichen, sodass deutlich eine schmale Fahrbahn zu erkennen war, die in einem dunklen, dichten Wald kahler Bäume verschwand. Angespannt blickte Cooper in den Außenspiegel und beobachtete, wie Armitage praktisch zum Stillstand kam, während er den schweren Transporter behutsam um die Kurve lenkte.
    Weitere Schlaglöcher, Furchen und jähe Kurven kennzeichneten den Pfad, während er sich durch den grauen, schattigen Wald schlängelte. In der Nähe trieben sich Leichname herum. Armitage bemerkte sie von seiner hohen Fahrerkabine aus als Erster. Sie wankten durch das Unterholz, stolperten über Steine und halb vergrabene Wurzeln, rappelten sich wieder auf und torkelten auf den unerwarteten Fahrzeugtross zu. Der Fernfahrer erwähnte gegenüber den anderen im Wagen nichts davon. Sein Transporter war riesig. Diese vereinzelten Kadaver stellten keine Bedrohung dar.
    Cooper wusste, dass sie den Stützpunkt fast erreicht hatten. Die letzten zarten Reste von Zweifeln und Unsicherheiten verpufften, als er durch ein schmales Tor und über ein Rindergitter fuhr, das den Van und dessen Passagiere durchrüttelte. Als die Bäume und die sonstige Vegetation rings um sie lichter wurden und schließlich gänzlich schwanden, gestattete er sich, mit erleichterter Zielstrebigkeit das Gaspedal weiter durchzudrücken und zu beschleunigen. Der Pfad führte quer über ein so gut wie kahles Feld und anschließend einen leichten Anstieg empor. Der Stützpunkt lag auf der anderen Seite.
    »Wir müssen wohl nah dran sein«, murmelte Armitage, als er Cooper aus dem Wald folgte. Sobald er das Tor überwunden hatte, beschleunigte er auf die Geschwindigkeit des Vans vor ihm.
    Als Phil Croft erkannte, dass die beiden Fahrzeuge vor ihm plötzlich deutlich schneller fuhren, geriet er in Panik. Aus Angst, sie aus den Augen zu verlieren, trat er jäh aufs Gaspedal. Das Fahrzeug begann, auf beunruhigende Weise zu schlingern und zu schauklen.
    »Verdammt noch mal«, stöhnte Paul Castle auf dem Beifahrersitz, »ein bisschen langsamer, ja?«
    Croft hörte ihm nicht zu. Stattdessen riss er in dem verzweifelten Versuch, auf dem Pfad zu bleiben und durch das Tor zu fahren, das Lenkrad scharf nach links herum.
    Der Polizeivan verschwand über die Kuppe des Rückens weiter vorne. Als Armitage ihm folgte, blickte er in den Außenspiegel und musste hilflos mit ansehen, wie ein Vorderrad des kleineren Transporters hinter ihm gegen einen moosbewachsenen Steinbrocken prallte und von der Fahrbahn abhob. Die unausgewogene Gewichtsverteilung brachte den Wagen zum Kippen, und durch die Geschwindigkeit schlitterte er auf der Seite über den schlammigen Boden und kam erst zum Stillstand, als er gegen einen der beiden Torpfosten krachte. Halb innerhalb und halb außerhalb des Waldes blieb das verbeulte Fahrzeug liegen.
    Croft hing benommen und vornüber zusammengesackt mitten in der Luft. Nur der Sicherheitsgurt hielt ihn auf seinem Sitz. Unter ihm lag der tote Paul Castle, der nicht angeschnallt gewesen und durch die Wucht des Aufpralls aus dem Sitz geschleudert worden war. Er war mit dem Kopf heftig gegen die Windschutzscheibe geprallt. Blut und Glasscherben vermischten sich in seinem leblosen Antlitz.
    Mühsam gelang es Croft, den Kopf zu heben und kurz die Augen zu öffnen. Sofort nahm er Bewegung wahr. Als die ersten Leichen auftauchten und gegen die Reste der geborstenen Windschutzscheibe zu hämmern begannen, verlor er das Bewusstsein.

50
    Erschöpft und halb dösend kauerte Michael über dem Lenkrad des Wohnmobils. Ein plötzliches Geräusch ließ ihn sich ruckartig aufsetzen. Sofort war er hellwach.
    »Großer Gott«, stieß er hervor, als ein Polizeivan an ihm vorbeidonnerte und auf das dicht mit wandelnden Leichen übersäte Feld raste. »Woher um alles in der Welt kommt der denn?«
    Emma eilte an seine Seite und beobachtete zugleich überrascht und ungläubig, wie der Van eine blutige Schneise durch die umherschlurfenden Kadaver schlug. Bevor sie etwas sagen konnte, tauchte der Sträflingstransporter auf.
    »Fahr ihnen nach«, keuchte sie mit vor Schreck und Anspannung trockenem Mund. Mit pochendem Herzen und zitternden Händen ließ Michael den Motor an und versuchte,

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