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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Dom Mikhails Gesicht betrachtete, fiel Allart ein, daß niemand es wagen würde, ihn jetzt zu reizen.
»Das ist wirklich ein fröhlicher Anlaß für Aldaran«, sagte Dom Mikhail.
Allart, der kurz Donals Blick begegnete, fing einen Gedanken auf, der schnell wieder nach außen abgeschlossen wurde. Es ist wie Zandrus Hölle!
»An diesem Festtag ist es mir eine Freude, die Wächterschaft über mein Haus und meinen einzigen noch minderjährigen Erben, Dorilys von Aldaran, in die Hände meines geliebten Pflegesohnes Donal von Rockraven zu legen.«
Donal fuhr vor dem Namen, der ihn zum Bastard erklärte, zurück. Seine Lippen bewegten sich in unhörbarem Widerspruch.
»Donal Delleray«, korrigierte Dom Mikhail sich widerstrebend. Allart dachte: Selbst jetzt will er der Tatsache nicht ins Gesicht sehen, daß Donal nicht sein Sohn ist.
Aldaran legte die Zwillingsarmreifen aus kunstfertig getriebenem Kupfer – mit Gravuren und Filigranen versehen und auf der Innenseite mit einer Goldschicht belegt, damit das kostbare Metall nicht die Haut wundrieb – um Donals rechtes und Dorilys’ linkes Handgelenk. Allart hielt seine Hand mit einem Blick auf den eigenen Armreif Cassandra entgegen. Überall in der Halle taten die verheirateten Paare das gleiche, und Aldaran sprach die rituellen Worte.
»Wie die linke Hand mit der rechten, mögt ihr für immer eins sein. In Kaste und Clan, in Haus und Erbe, am Kamin und im Rat, alle Dinge miteinander teilend, zuhause und draußen, in Liebe und Treue, jetzt und für alle kommenden Zeiten«, sagte er, während er die Reife miteinander verschloß. Trotz seiner Unruhe lächelte Allart einen Moment, als er das Verbindungsstück seines eigenen in das seiner Frau einfügte. Sie verschränkten ihre Hände fest. Er fing Cassandras Gedanken auf: Wenn es doch nur Donal und Renata wären … und spürte erneut eine Welle des Zorns über diese Travestie.
Aldaran schloß die Armreife auf und trennte sie voneinander. »Nach außen getrennt, mögt ihr im Herzen wie vor dem Gesetz vereint sein«, sagte er, »als Zeichen dafür fordere ich euch auf, einen Kuß auszutauschen.«
Überall in der Halle beugten sich die Paare zueinander, um ihre Bindung erneut zu erklären. Selbst die, von denen Allart wußte, daß sie normalerweise nicht gut miteinander auskamen. Er küßte Cassandra sanft, wandte aber die Augen ab, als Donal sich vorbeugte und Dorilys’ Lippen kurz mit den seinen berührte.
Aldaran wiederholte: »Mögt ihr für immer eins sein.«
Allart fing Renatas Blick auf und dachte: Traurig. Donal hätte ihr das nicht antun sollen … Er verspürte für sie noch immer ein Gefühl der Verbundenheit und Verantwortlichkeit und wünschte zu wissen, was er tun konnte. Es ist ja nicht einmal so, daß Donal darüber glücklich ist. Sie sind beide unglücklich. Er verdammte Aldaran für seine Besessenheit, und schwer lastete die Schuld auf ihm. Das habe ich verursacht. Ich habe ihn auf den Gedanken gebracht. Er wünschte aufrichtig, nie nach Aldaran gekommen zu sein.
Später fand der Tanz in der Halle statt. Dorilys führte ihn mit einer Gruppe ihrer Frauen an. Renata, die ihr geholfen hatte, ihn auszuarbeiten, tanzte die ersten Schritte mit Dorilys.
Allart beobachtete sie und dachte: Sie sind keine Rivalinnen, sie beide sind Opfer. Er sah, wie Donal sie beide beobachtete, wandte sich abrupt ab und ging zum Rand der Tanzfläche zurück, wo Cassandra, fürs Tanzen noch immer zu steif, bei einer Gruppe alter Frauen saß.
Die Nacht schlich dahin. Aldarans Vasallen und Gäste versuchten pflichtbewußt, der Feier etwas Ausgelassenheit zu verleihen. Ein Gaukler führte Zaubertricks vor, holte Münzen und kleine Tiere von den unmöglichsten Stellen und Tücher und Ringe aus dem Nichts. Zum Schluß holte er einen lebenden Singvogel aus Dorilys’ Ohr, überreichte ihn ihr und zog sich mit einer Verbeugung zurück. Spielleute waren da, die alte Balladen sangen, und in der großen Halle wurde getanzt. Aber es war nicht wie eine Hochzeit, und auch nicht wie ein gewöhnliches Mittwinterfest. Ab und zu setzte jemand an, die Art von rauhen Scherzen zu machen, die für eine Hochzeit passend waren; dann fiel ihm der wirkliche Stand der Dinge ein, und er brach nervös mitten im Satz ab. Dorilys saß neben ihrem Vater in dem hohen Sessel, und Donal blieb lange Zeit neben ihr. Irgend jemand hatte einen Käfig für ihren Singvogel gebracht, und nun versuchte sie, ihn zum Singen zu ermuntern. Aber es war schon spät, und der Vogel

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