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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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durch Metall und Glas, durch Fleisch und Knochen.
Allart griff nach der Matrix, die er um den Hals trug, zerrte sie mit zitternden Fingern aus der schützenden Seide. Ich habe wenig Zeit… Sich in die Tiefen des Edelsteins versenkend, veränderte er sein Zeitbewußtsein, sah das glasartige Ding immer langsamer fallen und konzentrierte sich so auf seinen Brennpunkt, als nähme er es zwischen unsichtbare, energetische Finger … Langsam, langsam, vorsichtig … Er durfte nicht riskieren, es zu zerstören, solange es in den Luftwagen fallen und Teile des Haftfeuers Fleisch und Wagen zerstören konnten. Das verlangsamte Bewußtsein wirbelte beschleunigte Zukunftsvisionen durch seinen Geist – er sah den Luftwagen in Stücken auseinanderfliegen, seinen Vater vornübersinken, mit Haftfeuer im Haar auflodern, Karinn wie eine Fackel aufflammen, und den Luftwagen außer Kontrolle geraten, während er abstürzte, schwerer als ein Stein … Aber von diesen Möglichkeiten durfte sich keine ereignen!
Mit unendlicher Feinfühligkeit versenkte sich Allarts Geist in die pulsierenden Lichter der Matrix, und mit geschlossenen Augen schob er das glasartige Ding vom Luftwagen weg. Er spürte Widerstand, wußte, daß der, der den Apparat führte, mit ihm um die Kontrolle kämpfte. Er kämpfte stumm, ihm war, als versuchten seine wirklichen Hände ein schlüpfriges, sich windendes, lebendes Ding zu halten, während andere sich mühten, es ihm zu entwinden und auf ihn zu schleudern. Karinn, schnell, bring uns höher, wenn du kannst, damit es unter uns zerbricht…
Er fühlte, wie sein Körper gegen die Gurte schleuderte, als der Luftwagen abrupt nach oben kurvte; sah mit einem Teil seines Verstandes seinen Vater zusammenbrechen und dachte mit jähem Selbstbewußtsein: Er ist alt, gebrechlich, sein Herz kann es nicht vertragen … Aber der Hauptteil seines Verstandes war noch immer in den energetischen Fingern, die mit dem sich windenden Apparat, der sich unter der Kontrolle seines Geistes zu krümmen schien, kämpften. Jetzt waren sie beinahe weit genug …
Die Explosion kam mit einem wilden Krachen. Sie schien Raum und Zeit zu erschüttern, und Allart spürte einen beißenden, brennenden Schmerz in den Händen. Schnell zog er sein Bewußtsein aus der Nähe des explodierten Apparats zurück, aber das Brennen blieb. Er öffnete die Augen und sah, daß das Ding tatsächlich unter ihnen detoniert war, und Bruchteile des Haftfeuers in einem geschmolzenen Schauer nach unten fielen, um die unter ihnen liegenden Wälder in Flammen zu setzen. Ein Stück der gläsernen Hülle war nach oben geschleudert worden, über den Rand des Luftwagens hinaus.
Dünnes Feuer breitete sich am Rand der Kanzel aus und griff mit flammenden Fingern nach der Stelle, wo sein Vater vornübergebeugt und bewußtlos lag.
Allart kämpfte seinen ersten Impuls nieder – sich vorzulehnen und das Feuer mit den Händen auszuschlagen. Auf diese Weise konnte Haftfeuer nicht gelöscht werden. Jedes Stück, das seine Hände berührte, würde durch seine Kleider und sein Fleisch bis auf die Knochen durchbrennen, solange es Nahrung fand. Erneut versenkte er sich in die Matrix – er hatte keine Zeit, den Feuer-Talisman, den Karinn ihm gegeben hatte, herauszuholen; er hätte ihn bereit halten sollen! – rief seine eigenen Flammen und setzte sie dem Haftfeuer entgegen. Sie loderten kurz empor, dann erstarb das Haftfeuer mit einem letzten Lichtfleckchen und war verschwunden.
»Vater!« schrie Allart. »Bist du verletzt?«
Sein Vater streckte ihm zitternde Hände entgegen. Die äußere Kante und der kleine Finger waren versengt, geschwärzt, aber soweit Allart erkennen konnte, hatte er keine schwereren Verletzungen. Mit schwacher Stimme sagte Dom Stephen: »Die Götter mögen mir vergeben, daß ich deinen Mut in Frage gestellt habe, Allart. Du hast uns alle gerettet. Ich fürchte, ich bin zu alt für einen solchen Kampf. Aber du hast das Feuer sofort besiegt.«
»Ist der Vai Dom verletzt?« rief Karinn von den Kontrollen her. »Seht! Sie sind geflohen.« Tatsächlich, tief am Horizont konnte Allart die abziehenden Punkte sehen. Hatten sie richtige Vögel mit dem Zauber der Matrix belegt, damit sie ihre scheußlichen Waffen trugen? Oder handelte es sich um monströse, herangezüchtete Mutationen, die ebensowenig Vögel, wie die Cralmac Menschen waren? Oder hatte man einen schrecklichen, mechanischen Apparat mit Matrix-Energien ausgestattet, und ihn ausgeschickt, um tödliche Waffen

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