Herzattacken
sich mir der Magen um.
Direkt gegenüber dem Zimmer der Jungen lag ein großes Badezimmer, in dem sich nasse Handtücher und schmutzige Socken fanden, aber kein Einbrecher.
Das nächste Zimmer war Grandpas. Hier stand ein sorgfältig gemachtes Doppelbett. Auf der Kommode waren Fotos meiner Grandma aufgereiht, die kurz vor Trent gestorben war. »Grandpa ist in dieses Zimmer gezogen, nachdem Grandma gestorben ist«, erklärte ich.
Das letzte Zimmer, das Grandma und Grandpa über Jahrzehnte geteilt hatten, war meines. Detective Rossi stand mir im Weg, aber ich bemerkte, dass er die Schultern anspannte. »Was?«
Langsam drehte er sich so, dass ich es sehen konnte. Mein Doppelbett stand in seiner üblichen Ecke, neben einer kleinen Kommode. Ansonsten befanden sich noch mein Schreibtisch, eine elektrische Schreibmaschine, ein Metallaktenschrank und mehrere voll gestopfte Bücherregale im Zimmer.
Die große Pinnwand über meinem Schreibtisch, an der mein Kalender mit rot markierten Abgabeterminen hing, war auf den Boden geworfen worden. An ihrer Stelle war eine Botschaft mit einem schwarzen Stift gekritzelt worden: »Bring das Geld vorbei, oder du triffst Trent in der Hölle.«
Ich stand wie angewurzelt da, während Rossi das Badezimmer nebenan überprüfte. Er kam wieder heraus. »Ich werde das hier melden.«
»Die Jungen! Was, wenn er sie hat!«
Rossi steckte seine Pistole wieder in das Schulterhalfter, packte mich an den Schultern und starrte mich mit seinen blauen Augen an. »Beruhigen Sie sich. Sagen Sie mir, auf welche Schule sie gehen, und ich überprüfe es. Wenn Sie zusammenbrechen, wird alles nur noch schlimmer.«
Ich sah ihn wütend an. »Wirkt dieser Spruch wirklich?«
Er zuckte mit den Schultern. »Manchmal. Fassen Sie nichts an.« Dann ging er in die Küche, um zu telefonieren.
Der Elektroschocker-Verbrecher war in meinem Haus gewesen, in meinem Schlafzimmer. Mich überlief es eiskalt. Ich legte die Arme um mich und zitterte.
»Okay, die Jungen sind in der Schule. Ich habe die Sekretärin gebeten, selbst nachzusehen.«
»Danke schön.«
»Sie sind eine Leseratte.« Er ging an mir vorbei, um sich die Bücher in den Regalen näher anzusehen. Ich hatte mich von meinem Platz im Flur nicht fortbewegt. »Liebesromane?«
Als er zu meinem Schreibtisch und meiner Schreibmaschine ging, hatte ich mich so weit beruhigt, dass ich wieder denken konnte, oh oh .
»Was ist das?«
Er sah sich das Blatt Papier in der Schreibmaschine an. Ich tat so, als ob ich dachte, er meine die Schreibmaschine. »Ich stehe mit Computern auf Kriegsfuß.«
»›Drei Sterne? Die sexuelle Spannung beginnt mit einem Knall, dann verlöscht sie?‹«
Mein Gesicht wurde heiß.
Als Rossi sich umdrehte, um mir in die Augen zu sehen, weigerte ich mich, auch nur zu blinzeln. »Ich schreibe Rezensionen von Liebesromanen.«
»Ah.«
Das Glitzern in seinen Augen ließ das Blau zu einer knisternden Flamme werden. Was war das bloß mit Männern und Liebesromanen? Es gab drei Gruppen. Einige Männer lasen sie mit Vergnügen. Dann gab es diejenigen, die sich von ihnen bedroht fühlten. Und dann die letzte Gruppe, bei denen der bloße Gedanke daran ihr sexuelles Verlangen weckte. Ich seufzte und ging zurück zur Küche. Durch das elektrostatische Zischen seiner Schritte auf dem Teppich wusste ich, dass er mir folgte. Die Kaffeemaschine stand am kurzen Ende der L-förmigen Küche. Ich füllte die Kanne mit Wasser und führte mechanisch alle weiteren Handgriffe aus. Es klopfte an
der Haustür, aber ich wusste, dass es die anderen Beamten sein mussten, die Rossi gerufen hatte. Ich stand am Küchenfenster über die Spüle gebeugt, als Rossi die Beamten hereinließ und sie durchs Haus führte. Ihre Stimmen wehten zu mir, während mir auffiel, dass die Terrasse abgespritzt und der Redwood-Gartentisch mal gut abgeschrubbt werden sollten. Das Trampolin weit hinten im Hof sah, ohne dass TJ, Joel und ihre Freunde darauf hüpften, kahl aus.
Welches Geld?
Verdammt, Trent, was hast du getan?
Ich war den Tränen nah. Er hatte getan, was er, verdammt noch mal, wollte, und ich wusste es. Als ich ihn heiratete, habe ich Trent von ganzem Herzen geliebt. Große Gefühle, als wir beide zu einer Partnervermittlung gegangen waren, um unseren Seelenverwandten zu suchen. Was für ein Quatsch. Ich hatte nach meinem Seelenverwandten gesucht, aber Trent? Ich glaube, dass er nach der dämlichen Frau gesucht hatte, die sein Leben gut organisierte, während er
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