Heute verführe ich den Boss (German Edition)
einen ernsthaften Hirnschaden zugezogen. Denn sonst wärst du in diesem Moment mit Jenny auf der Tanzfläche. Sie ist außergewöhnlich, Mitch. Aber du, oh ja, du willst dich zukünftig lieber hinter vollbusigen Blondinen verstecken, als …“
„Darum geht es doch gar nicht“, stieß Mitch wütend hervor.
Jeffrey stieß einen verächtlichen Laut aus. „Natürlich nicht.“
„Nenn mir einen Grund, warum ich auf deinen Rat hören sollte.“
„Weil ich es verpatzt habe. Ich hatte meine Chance, habe sie aber einfach so in den Wind geblasen.“ Er wurde leiser. „Du hast es doch selbst gesehen. Also mach jetzt nicht den gleichen Fehler.“
„Das ist aber nicht so einfach“, erwiderte Mitch, obwohl sich jede Faser seines Körpers danach sehnte, zu Jenny zu gehen und sie in die Arme zu schließen. Er musste sich immer wieder sagen, dass es Jenny gegenüber nicht fair wäre, etwas mit ihr anzufangen. Trotzdem gab es da auch diese Stimme, die ihm beharrlich zuflüsterte, dass er nichts zu befürchten hätte. Denn er mochte Jenny viel zu sehr, um ihr wehzutun. Aber er war zu durcheinander, um eine Entscheidung zu treffen.
„Neuer Song“, sagte Jeffrey verschwörerisch.
Leise fluchend ging Mitch über die Tanzfläche.
Mitch kam auf sie zu. Jenny sah, wie er sich durch die Menge einen Weg bahnte. Sein Blick wirkte entschlossen, die Schultern waren gerade.
Als die letzten Takte des Songs verklungen waren, bedankte sich ihr Tanzpartner bei ihr und ging.
„Danke.“ Sie lächelte und nickte dem Fremden freundlich zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf Mitch richtete.
Sie tat einen Atemzug und befeuchtete instinktiv die Lippen. An diesem Abend fühlte sie sich so schön wie nie zuvor. Das lag nicht nur an ihrem Aussehen, sondern zweifellos auch an den anerkennenden Blicken der Männer.
Jenny lächelte verstohlen. Daran könnte sie sich gewöhnen. Mitch war jetzt nicht mehr weit von ihr entfernt. Auch in seinen Augen lagen Bewunderung und Anerkennung. Sie spürte, dass sie immer noch aufgeregt war und sich freute, ihn zu sehen.
Würde er sie zum Tanzen auffordern? Würde sie Ja sagen? Was würde wohl passieren, wenn sie wieder in seinen Armen lag? Würde sie all ihre Vorsätze über den Haufen werfen?
Er blieb vor ihr stehen.
Keiner von ihnen sagte ein Wort.
„Das Kleid gefällt mir“, brachte er schließlich hervor.
„Danke.“
Die Musik setzte wieder ein, und sie standen inmitten von Paaren, die begannen, sich im Takt des Songs zu wiegen.
„Möchtest du tanzen?“, fragte sie ihn und nahm sich selbst die Möglichkeit, Nein zu sagen.
„Nein“, sagte er. „Ich würde lieber von hier verschwinden.“
Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie das deuten sollte. Wollte er sich bloß von ihr verabschieden? Sie spürte, dass sie enttäuscht war.
Unumwunden blickte er sie an. „Komm mit mir.“
Ja, ja, ja! „Ich bin mit Jeffrey hier“, erwiderte sie zögernd. „Ich kann nicht einfach so abhauen.“
Doch Mitch nahm ihre Hand. „Lass uns ein bisschen vor die Tür gehen. Ich würde gern nur ein paar Minuten durchatmen.“
„Stimmt was nicht?“ Sie konnte sich nicht vorstellen, warum Mitch gehen wollte, denn er war einer der Ehrengäste dieses Abends.
„Genau“, gab er zurück und zog sie mit sich. „Etwas stimmt nicht.“
Während er ihnen einen Weg durch die Menge bahnte, hielt er ihre Hand ganz fest. Dann erreichten sie die Glastüren, die auf eine riesige Veranda führten.
Die Nacht war warm und mild, und einige Gäste saßen in Gespräche vertieft, hielten Drinks in den Händen und amüsierten sich.
Mitch blickte sich um und ging mit ihr die Stufen zum Garten des River Bend Clubs hinab.
Auf dem Rasen angekommen, versanken ihre Absätze im weichen Gras. „Warte“, rief sie.
Er blieb stehen und blickte sich zu ihr um.
„Meine …“ Sie ließ seine Hand los und zog sich die Schuhe aus, deren Riemchen sie um den Finger baumeln ließ. „Wie weit gehen wir?“
Er starrte ins Nichts. „Ich weiß nicht. Bis wir weit genug entfernt sind“, antwortete er entschlossen.
„Mitch, was ist los?“ Langsam fing sie an, sich Sorgen zu machen.
„Würde es dir was ausmachen, noch ein paar Schritte zu machen?“
„Natürlich nicht.“ Während sie neben ihm herging, betrachtete sie aus den Augenwinkeln sein Profil.
Schließlich hielt sie es nicht mehr länger aus. „Was ist los, Mitch? Ist irgendjemandem etwas zugestoßen?“
„Ja.“
Oh nein. „Wem?“
„Mir.“
„Was?“ Sie
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