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Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle

Titel: Hexenzirkel - Robertson, L: Hexenzirkel - Persephone Alcmedi 02: Hallowed Circle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Geräusch, das ich gehört hatte, kam nicht von dort oben. Von einer breiten Treppe, die zwischen der zweiflügligen Osttür, durch die ich die Tempelhalle betreten hatte, und der Südtür nach unten führte, drang Licht herauf. Ich vernahm Stimmen und das Klingeln eines Telefons und ging die Stufen hinunter.
    »Venefica-Tempel .« Pause.»Ja,wirhabenIhrFaxbekommen .«
    Am Fuß der Treppe sah ich mich um und entdeckte Hinweispfeile, Toilettenschilder und eine Glaswand, hinter der sich ein Büro befand. Die Tür zu dem Raum war nur angelehnt. Drinnen saß eine künstlich aussehende Blondine an einem Schreibtisch, den Stift hielt sie über einem Notizblock, während sie die mit dickem Lidstrich betonten Augen verdrehte. Sie kam mir bekannt vor, aber ich hatte keine Ahnung, woher. Eine andere Frau lehnte an einem mittelhohen Tresen, zwei weitere saßen auf gepolsterten Stühlen an der Wand und blätterten in den Zeitschriften New Witch und Green Egg .
    »Okay « , sagte die Frau am Telefon, »ich mache eine Notiz in Ihrer Akte, Miss Taylor … Sie steigen im Motel 6 am Flughafen ab. Natürlich werden wir Sie dort anrufen .«
    Bei den Worten Motel 6 kicherte die Frau am Tresen und drehte sich zu mir herum. Ihr kritischer Blick wanderte über meine Trekkingstiefel, die Jeans, das schwarze T-Shirt und das dunkle Flanellhemd. »Sind Sie hier, um die Anlage winterfest zu machen ?«
    »Die Anlage ?«
    Sie wedelte mit der Hand. »Na, die Tempelanlage .« Sie klang verärgert, als würde ich ihre Zeit verschwenden.
    Dachte sie etwa, ich wäre die Gärtnerin? »Nein « , entgegnete ich ruhig.
    »Sagen Sie bloß nicht, Sie wollen sich für das Eximium einschreiben ?« Sie verschränkte die Arme, musterte mich noch einmal von oben bis unten und lachte.
    Eigentlich hatte ich für heute Abend vorgehabt, Korn zu schneiden und zu Garben zu binden. Als Nana mich ins Haus ans Telefon gerufen hatte, hatte ich gerade mit Beverly und Ares, unserer schwarzen Dänischen Dogge, im Garten gespielt. Nach dem Gespräch mit Lydia hatte ich mich sofort auf den Weg gemacht. Dass es im Tempel eine Kleiderordnung gab, war mir neu. »Und wenn es so wäre ?«
    »Wollen Sie sich nun einschreiben oder nicht ?« , fragte sie schroff.
    Sie war braun gebrannt, groß und spindeldürr. Das glatte, blauschwarz glänzende Haar reichte ihr bis zu den Ellbogen. Das fachkundig aufgetragene Make-up war bis auf den feuerroten Lippenstift in natürlichen Farben gehalten. Ihre teure weiße Bluse war makellos, die Manschetten hatte sie lässig umgeschlagen. Die enge dunkle Designerjeans hatte auf der Vorderseite eine rasiermesserscharfe Bügelfalte, die Hosenbeine waren unten breit hochgekrempelt, um die zarten Knöchel der Frau zu betonen – an einem hing ein goldenes Kettchen. Dazu trug sie Pumps, die farblich zu ihrem Lippenstift passten.
    Ich musste an Lydias Bemerkung denken, dass der WEC smarte, intelligente und junge Frauen an der Spitze des Konvents haben wollte, die für die Medien attraktiv waren.
    Ich blieb bei meinen kurzen Antworten. »Ja .«
    »Wohnen Sie auch im Motel 6 ?« , fragte sie mit einem gekünstelten Lächeln.
    »Nein .«
    »Gut. Ich hoffe, Sie haben eine repräsentativere Unterkunft gefunden. Eine zukünftige Hohepriesterin sollte schließlich ihren Stolz haben. Ich wohne im Renaissance in der Stadt, und Sie ?«
    Sie begann, mich zu nerven. »Zu Hause .«
    »Oh « , sagte sie gedehnt und kniff die blauen Augen zusammen. »Dann sind Sie also die hiesige Kandidatin .« Sie streckte die rechte Hand aus. »Ich bin Hunter. Hunter Hopewell .«
    Ich war vorgewarnt, als alle im Raum Anwesenden erwartungsvoll den Blick hoben.
    Hexen, vor allem die dominanten, aggressiven unter ihnen, besitzen eine Angewohnheit, die dem Macho-Handschlag der Männer, bei dem dessen Festigkeit darüber entscheidet, wer von beiden männlicher ist, ganz ähnlich ist. Hunter Hopewell hatte vor, mir einen Schlag mit der Energie ihrer Aura zu versetzen, um herauszufinden, ob meine schwächer oder stärker war. Die Energie wurde durch die rechte Hand abgeleitet. Ich kannte den Trick, hatte aber bisher weder Grund noch Lust gehabt, Spielchenwiediesesanzuwenden,weshalbichjetztzögerte.
    Mir fiel ein Experiment zur Demonstration von Leitfähigkeit aus der Schule ein. Die ganze Klasse hatte sich an den Händen gefasst. An einem Ende hatte jemand die Elektrizitätsquelle, mit niedriger Spannung natürlich, berührt, am anderen jemand die metallene Ablage für die Kreide. Alle

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