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Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Hexer-Edition 02: Als der Meister starb

Titel: Hexer-Edition 02: Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hatte.
    Im Laufen wandte ich den Kopf und sah zurück. Die Bestie tobte noch immer wie tollwütig an der Kaimauer. Gray und Howard waren zurückgeblieben und feuerten fast ununterbrochen, aber das Geräusch ihrer Gewehrschüsse ging im Gebrüll des Ungeheuers unter. Sein Kopf und der schuppige Hals waren mit einer Unzahl furchtbarer Wunden übersät, Wunden, von denen jede einzelne tödlich sein musste. Trotzdem starb es nicht, jedenfalls nicht gleich.
    Der Schmerz musste es vollends tobsüchtig gemacht haben. Voller ungläubigem Schrecken beobachtete ich, wie es seinen gewaltigen Leib aus dem brodelnden Wasser des Hafens emporstemmte und mit den kleinen Vorderflossen Halt auf dem Stein der Uferbefestigung suchte.
    Howard und Gray prallten mit einer entsetzten Bewegung zurück. Das Ungeheuer stemmte sich zitternd aus dem Wasser, zwang seinen Körper mit einer Kraft, die das Vorstellbare überstieg, sich aus seinem gewohnten Element zu erheben und Stück für Stück an Land zu kriechen. Der geschuppte Hals peitschte in furchtbarer Agonie herab, seine Kiefer schnappten wütend nach den beiden winzigen Wesen, die ihm diese furchtbaren Schmerzen zugefügt hatten.
    Ich blieb stehen, drehte mich herum und begann verzweifelt zu winken. »Howard!«, schrie ich. »Gray! Lauft!«
    Ich wusste nicht, ob sie meine Worte im Brüllen des tobenden Ungeheuers überhaupt hörten – aber sie fuhren in einer gleichzeitigen Bewegung herum und stürmten los, während das Ungeheuer hinter ihnen weiter auf das Ufer hinaufkroch.
    »Nach rechts!«, schrie Howard. Ich gehorchte instinktiv, und auch die anderen wechselten blitzschnell ihre Richtung. Ein Schatten wuchs vor uns auf, wurde zu einer Ruine. Ich erkannte ein halb eingefallenes Dach, ein großes, offen stehendes Tor und einen spitz zulaufenden Turm; eine sehr große Kapelle oder eine winzige Kirche. Verzweifelt stürmte ich weiter, taumelte durch die Tür und brach erschöpft in die Knie. Neben mir torkelte Rowlf in das Kirchenschiff. Die vier Messerstecher waren bereits vor uns in die Kirche gestürmt und hatten zwischen den Bänken Deckung gesucht.
    Rowlf lud Priscyllas reglosen Körper behutsam auf dem Boden ab, fuhr herum und kam zurück, um sich neben der Tür zu postieren. Auch ich packte mein Gewehr fester, nahm auf der anderen Seite Aufstellung und hob die Waffe.
    Aber ich schoss nicht.
    Howard und Dr. Gray befanden sich noch ein gutes Stück von der Kirche entfernt, und das Ungeheuer war dicht hinter ihnen. Die Bestie war noch gewaltiger, als es den Anschein gehabt hatte, ein Monstrum von der doppelten Größe eines Elefanten und der vierfachen Länge. Und sie bewegte sich an Land beinahe ebenso schnell wie im Wasser! Ihre winzigen, plump erscheinenden Flossen stemmten den titanischen Körper mit unglaublicher Schnelligkeit voran. Howards und Grays Vorsprung betrug kaum noch zwanzig Schritte – und er schmolz mit jedem Moment weiter zusammen.
    Rowlf schoss. Die Kugel pfiff dicht über Howards Kopf hinweg und riss ein weiteres Loch in den Hals des Ungeheuers. Der Saurier brüllte, bäumte sich auf und jagte mit verdoppelter Wut hinter den beiden Männern her. Rowlf lud fluchend sein Gewehr nach und schoss wieder, und auch ich begann zu feuern.
    Unsere Kugeln zeigten Wirkung. Das Ungeheuer begann zu toben und noch lauter zu schreien, und sein Tempo verlangsamte sich. Aber es wälzte sich immer noch weiter, ein Dämon aus einer versunkenen Zeit, der gekommen war, um uns alle zu vernichten. Ich schoss, immer und immer wieder, bis das Magazin meiner Waffe leer war und Howard und Gray an mir vorüber in die Kirche stolperten. Auch Rolf schoss seine Waffe leer, aber der Saurier stampfte weiter heran. Die baufälligen Wände der Kirche würden unter dem Anprall seines Titanenkörpers zerbersten wie Glas.
    Und dann war es heran. Sein gewaltiger, blutüberströmter Leib füllte die Tür aus, der Schlangenhals hob sich in einer wütenden Bewegung, der Schädel krachte mit Urgewalt gegen das Dach und ließ Balken und Dachschindeln zerbrechen und auf uns herunterregnen. Hastig wichen wir von der Tür zurück. Das gesamte Gebäude erbebte, als sich der Saurier ein zweites Mal mit seinem ganzen Körpergewicht dagegenwarf.
    Ein tiefes, mahlendes Stöhnen ging durch die Kirche. Ich spürte, wie sich das Gebäude wie ein lebendes Wesen, das Schmerzen erleidet, wand, und wie hoch über meinem Kopf irgend etwas zerbrach. Der Saurier brüllte, wich ein Stück zurück und senkte den Hals. Sein

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