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Heyne Galaxy 03

Heyne Galaxy 03

Titel: Heyne Galaxy 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Felsen, und dann lag die Station vor ihnen.
    »Merkwürdig.« Hals Stimme klang überrascht, aber nicht besorgt. »Ich habe mit der Versorgungsrakete gerechnet. Nichts von ihr zu sehen. Dafür stehen da drei andere Schiffe. Was hat das zu bedeuten?«
    Sam gab keine Antwort. Er schaltete die Scheinwerfer aus und schob die Weitwinkellinsen vor die Augen. Jetzt konnte er den ganzen Krater überblicken, bis zum fernen Horizont, wo der schwarze Himmel gegen die weißen Felsen stieß. Tausende von Sternen leuchteten in allen Farben.
    Der Kuppelbau der Station lag in der Kraterebene. Daneben stand die Mikrowellenantenne, mit der die Funkverbindung zur Raumstation hergestellt wurde, die mit ihrer Besatzung um die Erde kreiste. Eine halbe Meile dahinter standen drei Schiffe. Sie waren nicht verkleidet, sondern nur durch stählerne Träger zusammengehalten. Die Tanks, darunter die Kugel mit den Passagierkabinen, eine Leiter…
    Die Schiffe sahen nicht so aus wie Nachschubraketen.
    Sams Augen suchten weiter, bis sie das Wrack der alten Rakete entdeckten, fast am Horizont. Dicht daneben lagen noch die Rettungskapseln, mit denen man ferngesteuert Lebensmittel und Luft geschickt hatte, um die Mannschaft am Leben zu erhalten. Bis Rettung eintraf.
    Die drei Schiffe hinter der Station ähnelten verblüffend dem Wrack.
    Dabei gab es nicht viele von diesen Schiffen. Die einzigen, von denen Sam wußte, waren bei der dritten Expedition eingesetzt worden, aber sie befanden sich bereits seit fünfzig Jahren in einer Kreisbahn um die Erde. Sie wurden nicht mehr benötigt, seit die Mondstation errichtet worden war.
    Ehe er eine Bemerkung hinsichtlich der drei Schiffe machen konnte, war im Funkempfänger das Anrufsignal. Die Station wollte eine Verbindung mit dem Raupenfahrzeug.
    Sam schaltete den Sander ein und meldete sich.
    »Hallo, Sam.« Es war Dr. Robert Smithers' Stimme. Er war der Leiter der Mondstation. »Sei so nett und gib mir Hai, ja? Aber schalte dich aus, Sam, hörst du?«
    Natürlich wäre es für Sam leicht gewesen, mit seinem eigenen Funkgerät das Gespräch abzuhören, aber er befolgte den Befehl. Allerdings ließ sich nicht verhindern, daß er Hals Antworten hörte.
    Hai grüßte Dr. Smithers, dann war für einige Minuten Stille.
    Sam sah, daß Hai erschrak. Sein Gesicht war ernst und hart, als er schließlich antwortete:
    »Aber das ist doch Unsinn, Chef! Vor einem halben Jahrhundert wäre das noch möglich gewesen, aber doch nicht mehr heute. Es hat überhaupt keine Anzeichen dafür gegeben, daß…« Er schwieg einige Sekunden, dann nickte er. »Jawohl, Sir. Geht in Ordnung. Ich danke Ihnen, daß Sie nicht ohne mich gestartet sind.«
    Er legte das Mikrophon in die Halterung zurück. Als er Sam ansah, war sein Gesicht ausdruckslos.
    »Zur Station, Sam. So schnell wie möglich.«
    »Ärger, Hai?«
    Die Frage war unnötig. Sam wußte, daß es Ärger gab. Er schaltete die Höchstgeschwindigkeit ein und jagte den Raupenschlepper mit nahezu fünfzig Stundenkilometer über den felsigen Grund. Nur ein Robot war dazu fähig. Ein Mensch wäre aus dem Fahrersitz geschleudert worden und hätte sich sämtliche Knochen gebrochen.
    »Viel Ärger, Sam.« Hals Stimme klang heiser. »Sie schicken uns zurück zur Erde. Aber was weißt du schon von Kriegsgefahr und bewaffneten Konflikten?«
    »Der Krieg war eine gefährliche Form des politischen Irrsinns und wurde im Jahre 1983 auf der Weltkonferenz für geächtet erklärt.« Sam sagte es ohne Zögern. Er kannte die Formulierung von einer Rede her, die er einmal gehört hatte. »Ein Krieg zwischen Menschen ist seitdem undenkbar geworden.«
    »Ja, der Krieg zwischen Menschen!« Hai lachte kurz auf. »Aber nicht der zwischen Verrückten und Barbaren! Zur Hölle, mach nicht so ein Gesicht, Sam! Dein Problem sollte es wirklich nicht sein.«
    Sam speicherte die Worte des Selenologen in seiner Gedächtnisbank und beschloß, später darüber nachzudenken.
    Der Terminator, Grenze zwischen Tag und Nacht, kroch über die Mondoberfläche. Bald würde es dunkel werden. Schon lag die Hälfte des Kraters in absoluter Schwärze. Die Station wurde noch voll von der Sonne angestrahlt, und auch das Gelände dahinter lag in grellem Licht. Aber die Schatten der Felsen waren länger geworden. Die Sicht war nicht gut, und Sam mußte sich voll und ganz auf das Steuer des Fahrzeugs konzentrieren.
    Hinter ihm war Hai damit beschäftigt, in den Raumanzug zu steigen, damit er die druckfeste Kabine verlassen konnte,

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