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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sogar überlegen zu sein schien, mußte auf seine fast unmenschliche Gelassenheit zurückzuführen sein.
    »Ich werde mich später noch mit Ihnen unterhalten können, wenn Sie mehr Zeit haben«, sagte ich.
    »Gewiß.« Die Tür hinter mir öffnete sich. »Unteroffizier«, sagte er, »kümmern Sie sich um Mr. Olyn.«
    Kurz darauf war ich in einer kleinen Betonzelle mit Feldbett und Spind untergebracht und erhielt einen signierten Ausweis.
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Wo finde ich übrigens das Hauptquartier der Exotener-Streitkräfte?«
    »Nach letzten Meldungen, Sir«, erwiderte der Unteroffizier, »liegen sie etwa neunzig Kilometer östlich von hier, in Neu San Marcos.« Der Mann erreichte meine Größe, war jedoch – wie die meisten Männer hier – mindestens sechs Jahre jünger als ich und strahlte eine Unschuld aus, die nicht recht zu seinem beherrschten Wesen passen wollte.
    »San Marcos«, sagte ich und blickte ihn an. »Ich nehme doch an, daß auch Sie als Unteroffizier über den Entschluß Ihres Hauptquartiers unterrichtet sind. Man hat nämlich entschieden, daß keine Ersatztruppen mehr aufs Spiel gesetzt werden sollen.«
    »Nein, Sir, ich bin nicht unterrichtet«, erwiderte er so gelassen, als hätte ich eine Bemerkung über den Regen gemacht. Der Mut dieser Männer schien noch ungebrochen zu sein. »Sonst noch etwas?«
    »Nein«, sagte ich. »Vielen Dank.«
    Ich folgte ihm nach draußen, stieg in meinen Wagen und hatte nach etwa fünfundvierzig Minuten Neu San Marcos erreicht. Doch ich suchte nicht sofort nach dem exotenischen Feldhauptquartier, sondern stattete zuerst dem Juweliergeschäft in der Wallace Street einen Besuch ab. Drei flache Stufen und eine Tür mit einer Milchglasscheibe führten in einen langen, kaum beleuchteten Raum mit zahlreichen Glasvitrinen. Ein kleiner alter Mann musterte meinen Journalistenumhang.
    »Sir?« fragte er, als ich ihn fast erreicht hatte. In seinem erstaunlich faltenfreien Gesicht leuchteten graue, schmale Augen.
    »Ich glaube, Sie wissen, welche Organisation ich vertrete«, sagte ich. »Die Nachrichten-Agenturen dürften auf allen Welten bekannt sein. Wir kümmern uns normalerweise nicht um Lokalpolitik.«
    »Sir?«
    »Sie werden sowieso bald wissen, wie ich Ihre Adresse erfahren habe«, fuhr ich fort, »also kann ich es Ihnen auch gleich sagen – von einem Mann am Raumflughafen namens Imera. Ich habe ihm unseren Schutz versprochen, und wir möchten Sie bitten, ihn in Ruhe zu lassen.«
    »Ich fürchte …« Er legte seine Hände auf das Glas der Vitrine. Sie waren vom Alter gezeichnet. »Sie wollen etwas kaufen?«
    »Ich bin auf der Suche nach Informationen.«
    Die Hände glitten von der Glasplatte. »Sir«, sagte er leise seufzend, »ich fürchte, Sie sind im falschen Laden.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Aber er genügt mir für meine Zwecke. Wir werden einfach so tun, als ob es der richtige Laden wäre und ich mit einem Mitglied der Blauen Front spräche.«
    Er schüttelte langsam den Kopf und trat einen Schritt zurück.
    »Die Blaue Front ist eine illegale Organisation«, sagte er. »Auf Wiedersehen, Sir.«
    »Einen Augenblick noch – ich habe noch einiges zu sagen.«
    »Dann tut es mir leid.« Und der alte Mann ging auf einen Vorhang zu, der eine Tür verbarg. »Ich kann Ihnen nicht zuhören. Niemand wird sich in diesem Raum mit Ihnen aufhalten, solange Sie solche Reden führen.«
    Er schob den Vorhang zur Seite und war verschwunden. Ich blickte mich um.
    »Na«, sagte ich etwas lauter, »dann werde ich mich wohl mit den Wänden unterhalten müssen. Ich bin sicher, daß die Wände hier Ohren haben und mich gut verstehen können.«
    Ich schwieg einen Augenblick. Es blieb still.
    »Schön«, sagte ich. »Ich bin Korrespondent und interessiere mich für Informationen – für weiter nichts. Wie wir die militärische Situation hier auf St. Marie einschätzen, steht das Expeditionskorps der Freundler auf verlorenem Posten.« Das entsprach der Wahrheit. »Das Hauptquartier auf Harmony hat beschlossen, keine Entsatztruppen zu schicken. Die Freundler werden daher von den exotenischen Streitkräften überrannt, sobald der Boden trocken genug ist, um schweres Kriegsmaterial zum Einsatz zu bringen.«
    Ich erhielt noch immer keine Antwort, doch ich war sicher, daß ich ein sehr aufmerksames Publikum hatte.
    »In der Folge …« Jetzt log ich ein wenig, obwohl mich niemand dabei ertappen konnte. »In der Folge halten wir es für unvermeidlich, daß das Kommando der

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