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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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nachgedacht.
    ColbyCat:
    Und???
    Anonymus:
    Ich denke immer noch drüber nach.
    ColbyCat:
    Okay. Sag mir Bescheid, wie Du Dich entschieden hast.

 
    Colbys Tagebuch für Tage der Verzweiflung, an denen sie sich so in den Schlamassel gebracht hat, dass sie nicht allein wieder herausfindet
    7. August
    Man kann sich darauf verlassen, dass ich eine total tolle Sache anpacke und dermaßen vermassle, dass es nichts mehr zu reparieren gibt. Gerade als ich begann, wirklich glücklich zu sein, als ich anfing zu glauben, dass mein Leben so großartig ist, dass es fast zu schön ist, um wahr zu sein – BAMM ! –, sorge ich dafür, dass es nicht mehr so ist.
    Ich meine, es ist doch klar, dass ich kaum mit einem Jungen zurechtkomme, geschweige denn mit zweien, also sollte das niemanden überraschen, am wenigsten mich selber. Ich war noch nie der Typ Mädchen wie Amanda, die die Jungs nach Belieben nach ihrer Pfeife tanzen lassen kann, oder wie praktisch alle anderen in meiner coolen neuen Clique (oder hätte ich lieber schreiben sollen, in meiner FRÜHEREN coolen neuen Clique, denn im Moment scheint es, als gehöre ich nicht mehr dazu, und sie haben mich keinerlei Anzeichen gegegeben, dass sie mich vermissen, oder sich überhaupt an mich erinnern).
    Ich glaube, ich bin einfach zu ernsthaft, zu dämlich, zu nervös, zu sehr Außenseiter, zu ehrlich – außer wenn ich lüge. Denn jedes Mal wenn ich versuche zu lügen, gerät mir diese Lüge irgendwie außer Kontrolle, weitet sich aus und wird so groß, dass sie praktisch ein Eigenleben bekommt, eines, das darauf aus ist, mein eigenes zu zerstören.
    Das ist wohl, was Tally und Tassos als Karma bezeichnen.
    Man erntet, was man gesät hat.
    Als Yannis mich gestern abgeholt hat, war er total süß und tat total geheimnisvoll, wo wir hingehen würden. Und obwohl ich versuchte, zu raten, schüttelte er nur den Kopf und sagte: »Du wirst schon sehen!«
    Schließlich kamen wir zu einem Ort, der nach einer großen Baustelle aussah. Ich stieg vom Rücksitz der Vespa, sah mich um und sagte: »Okay, ich gebe auf!«
    Aber er lachte nur, nahm meine Hand und wollte mich nach drinnen führen. Und als ich an der Eingangstür zögerte, küsste er mich auf die Wange und sagte: »Bleib locker, das gehört meiner Familie. Ich wollte es dir nur zeigen.« Dann führte er mich durch das Hotel, an dem er den ganzen Sommer gearbeitet hatte, aber es würde wohl erst irgendwann im Winter fertig werden. Und so wie er lächelte und mich auf kleine Details aufmerksam machte und auf all die Dinge, die entweder seine Idee gewesen waren oder die er selbst gebaut hatte, war es offensichtlich, dass er sehr stolz darauf war, es mir zu zeigen.
    Aber egal, wie aufgeregt er war und wie sehr er wollte, dass ich seinen Stolz teilte, konnte ich mich nicht gebührend freuen.
    Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, auf seine Sandalen zu starren.
    Ja, genau dieselben Sandalen, die ich nicht einmal bemerkt hatte, bis Amanda in ihrer E-Mail eine gehässige Bemerkung darüber gemacht hatte.
    Aber jetzt, wo sie es getan hatte, konnte ich nur seine Füße anstarren und denken – Was zum Teufel tust du da, Colby?
    Obwohl ich genau wusste, dass das OBERFLÄCHLICH war.
    SO UNGLAUBLICH OBERFLÄCHLICH !
    Ich konnte nicht anders.
    Ich wünschte, das wäre alles, ich wünschte, ich hätte es dabei belassen, aber unglücklicherweise wurde es noch schlimmer.
    Denn plötzlich begann mir derselbe Akzent, den ich gestern noch so herrlich und sexy gefunden hatte, auf die Nerven zu gehen. Und ich merkte, wie ich jedes Mal zusammenzuckte, wenn er einen der Sprüche aus dem Buch für cooles Englisch losließ.
    So etwas wie:
    Bleib locker, kein Problem.
    Oder: Relax, kein Stress.
    Selbst seine eigene Sprache fing an, mich zu nerven, so zum Beispiel, wenn er mich zum zehntausendsten Mal Koukla Mou nannte.
    Es war, als hätte ich nach einer einzigen bissigen E-Mail von Amanda praktisch über Nacht alles an ihm infrage gestellt, alles an UNS ! Als hätte ich völlig die Fähigkeit verloren, das zu sehen, was ich zuvor gesehen hatte. Als ob ich buchstäblich von dem Gedanken, dass ich ihn wirklich, wirklich gernhatte, dazu überging, nicht einmal zu antworten, als er mir sagte, dass er mich liebt.
    Genau. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt.
    Nachdem wir durch die Lobby gegangen waren, die Rezeption, die Küche, die Bar, das Fitnessstudio, und ein paar andere Zimmer und Suiten besichtigt hatten, hatte er mich zum Poolbereich geführt, an

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