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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Emberton
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löste. Er fühlte sich
    als hätte er am Marathonlauf, IronMenWettbewerb und den Olympischen Spielen gleichzeitig
    teilgenommen. Ganz zu schweigen davon, dass sein Zeitgefühl sich verabschiedet hatte. Der
    Untergrund auf dem er lag war hart. Kein Wunder, es war ein leer stehendes Haus gewesen in das er
    sich zurückgezogen hatte. Mit einem leisen ächzen auf den Lippen drehte er sich auf den Rücken,
    nuschelte Schlaftrunken etwas vor sich hin und rümpfte die Nase. Roch er selbst so komisch?
    Wieso...? Ach doch! Ruckartig schlug er die Augen auf, wollte sich aufsetzen – RUMS – mit dem
    Ergebnis, dass sein Schädel gegen die Tischplatte schlug unter der er sich zusammengerollt hatte.
    "Căcat!", zischend beeilte er sich unter der wie er eben feststellen musste noch ziemlich stabilen
    Holzkonstruktion hervorzukrabbeln. Sehen konnte er noch nicht wirklich viel, denn der Blick war
    von einem trüben Tränenschleier bedeckt. Dann stieß er abermals mit dem Kopf gegen etwas.
    Fühlte sich aber nicht so hart an wie der Tisch eben. Die eine Hand griff nach oben um festzustellen
    ob er sich gefahrlos aufsetzen konnte, die Andere tastete an dem Etwas entlang gegen das er eben
    gerempelt war. Hm mit Stoff überzogen, zumindest weich. Polstermöbel hatte er hier aber gar keine
    gesehen, oder? Sonst wäre er wohl kaum unter den Tisch gekrochen... Was es auch immer war, es
    musste groß sein und es bewegte sich?! Vor ihm raschelte etwas, die Dielen knarrten. Er kniff die
    Augen zusammen, ruderte mit der Hand vor sich herum, ehe die Finger wieder etwas fanden
    nachdem sie greifen konnten. Glatt. Er rieb die Fingerspitzen ein wenig aneinander. Glatte Fäden,
    die sehr dünn waren... Haare! Moment Haare?!
    Er riss die Augen regelrecht auf und stockte für einen Moment, während sein Blick sich langsam aber sicher schärfte. Oh Fu...! Tatsache, unweit von seinem eigenen Gesicht entfernt erspähte er ein weiteres Antlitz, das er jetzt regelrecht anstarrte. Die Hand mit der er eben herumfuchtelte, hatte sich in den langen, schwarzen Haaren seines Gegenübers verfangen, dessen grüne Augen ihn aus einem fast schon kalkweißen Gesicht entgegen starrten ohne dass er etwas darin hätte lesen können. Seine Mundwinkel zuckten ein wenig, aber er war weder fähig sich zu rühren, noch etwas zu sagen. Dafür tat das sein Gegenüber, dessen Stimme für die weichen Gesichtszüge fast schon ein wenig zu tief klingen wollte. "Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du das unterlassen könntest, Celester." "Äh...", brachte dieser hervor, zog recht rasch die Hand zurück. "Es ist schon wieder Nacht...?" Natürlich war er sich der Dussligkeit dieser Frage bewusst, es war auch eher ein Versuch abzulenken. Mittlerweile hatte Celester sogar begriffen, dass er es war der so seltsam roch. Kein Wunder, er war nach wie vor zum Großteil mit Blut besudelt, das jetzt allerdings eingetrocknet an seiner Kleidung – und seinen Fingern haftete.
    Sein Gegenüber ignorierte die dumme Frage, richtete sich nun aus der Hocke wieder auf, die
    zerzausten Haarsträhne hinters Ohr streichend, während er sich langsam umwand, einige Schritte
    durch das baufällige Zimmer gehend. "Da du nicht am vereinbarten Treffpunkt warst bin ich hier
    her gekommen. Was ist passiert?" Celester holte tief Luft, zog es aber vor lieber tief zu Seufzen
    anstatt zu antworten, während auch er seine Körperteile aussortierte und auf die Beine hüpfte.
    Neben Cherufe wirkte Celester wie ein abgebrochener Gartenzwerg, der in einem Schweinestall
    hauste. Das lag aber daran, dass der andere einfach ziemlich groß und er verhältnismäßig klein war,
    ganz zu schweigen davon, dass er einen deutlich rosigeren Teint vorweisen konnte, dunkelbraune
    Augen hatte von denen eines rein theoretisch fehlen müsste, bedachte man, dass sich eine breite
    unschöne Narbe darüber erstreckte. Aber nein, beide Augen steckten fest im Kopf und die huschten
    jetzt fast schon peinlich berührt durch den Raum. "Ahm... einer der Cops hat mich verfolgt..."
    Rasch hob er die Hände in einer beschwichtigend wirkenden Geste an. "... aber nicht gesehen und
    wie man sieht auch nicht erwischt. Aber ich konnte es erledigen – wenn auch knapp." In
    Kombination mit dem verlegenem Lächeln sah es fast so aus als wolle er um Verzeihung heischen.
    Das stimmte nicht ganz, jedenfalls nicht was diese Sache anbelangte. Es war ja glatt gegangen und
    das war die Hauptsache. Vielmehr kam er sich wegen der BlindenKuhSache dämlich vor.

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