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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Emberton
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schon ganz
    blass.“ Kim kannte den Mann und war der Ansicht, dass er seinen Beruf verfehlt hatte und besser
    als Verkehrspolizist aufgehoben sei, als in seiner Abteilung. Naja gut rein vom Äußerlichen her
    würde man dem jungen Mann den Polizisten wohl eher abnehmen als ihm selbst, denn Kim passte
    nicht so ganz in eine der Schubladen in die man Gesetzeshüter so gerne steckte. Zu den Donought
    fressenden Streifencops passte er nicht, dafür fehlte der dicke Bauch, zu den akkuraten Bürokraten
    des Departments allerdings auch nicht, dazu war er nicht schmierig genug, obwohl er im Dienst
    meist mit einem hellgrauen Anzug und einem Trenchcoat herum stiefelte. Für einen Aktenschubser
    war er allerdings zu groß, durch das Kampfsporttraining wohl auch zu athletisch, selbst wenn man
    um letzteres zu erkennen wohl zweimal hinsehen musste. Viel offensichtlicher störend wirkten
    dann eher die wasserstoffblonden Haare, die im Licht manchmal beinahe weiß erscheinen wollten,
    was ihm in Kombination mit der hellen Haut und den kleinen Gläsern der Sonnenbrille einen fast
    schon unheimlichen Touch verlieh. „Natürlich, Sir. Wie sie meinen.“ Der Officer schien etwas
    geknickt, huschte jedoch artig davon.
    Das Haus sah ziemlich erbärmlich aus. Der Putz blätterte an etlichen Stellen und die Fenster
    schienen schon mehrmals ausgebessert worden zu sein. Im Großen und Ganzen wirkte es nicht
    besonders einladend, oder gar freundlich. Murrend stieg Kim die Treppen zum dritten Stock empor,
    wo sein Kollege schon wartete. „Siehst ja nicht gerade munter aus.“ „Halt die Klappe Marty, sag
    mir lieber, was hier los ist.“ Kim sah seinen Kollegen Martin Cannon giftig an. Marty war gut einen
    Kopf kleiner als Kim, war mit Mitte Dreißig auch sechs Jahre älter als er, hatte kurzes, schwarzes
    Haar und ein rundes, freundliches Gesicht. Sie kannten sich schon lange und eigentlich machte sich
    Kim nicht mehr viel aus Martys sanften Spott, aber augenblicklich war nicht in Stimmung zum
    Witze reißen. „Das selbe wie bei den beiden letzten Malen. Das Opfer konnte man ausnahmsweise
    sogar schon identifizieren. Andrew Carlsan 45 Jahre, allein stehend. Ach ja, du solltest da besser
    nicht reingehen, kein besonders schöner Anblick... ähnelt einem schlechten Horrorfilm.“ Kim
    machte eine abwertende Handbewegung und betrat die Wohnung. Hier sah es aus, als wäre seit
    Jahren nichts mehr aufgeräumt worden. Überall lagen Klamotten, Unrat und dreckiges Geschirr
    herum, dazwischen sah man einiges Getier unter anderem auch eine Ratte, die neugierig auf ihn
    zu krabbelte. Er verscheuchte sie mit einem kurzen Aufstampfen. „Niedliche Hausgesellen hatte
    der...“ Sein Blick streifte durch die Wohnung und klammerte sich schließlich an dem Körper fest,
    der regungslos auf dem Boden lag – oder vielmehr an dem was davon übrig geblieben war. Marty
    hatte recht, die Szenerie erinnerte an einen dieser schlechten Splatterfilme bei denen mit viel zu viel
    Kunstblut gearbeitet wurde. Klar es war hier in der Realität weniger, dennoch möchte man meinen,
    dass in den kläglichen Überresten des Mannes jetzt nicht mehr vorhanden sein durfte, nachdem das
    meiste auf dem Boden und an den Wänden verteilt war. Sogar die Kleidung des Opfers war mit der
    roten Flüssigkeit, die teilweise schon eintrocknete regelrecht durchtränkt. Kim zog ein Taschentuch
    aus der Tasche, drückte es sich auf Nase und Mund und trat einige Schritte näher um sich langsam
    in die Hocke niederzulassen, die Überbleibsel mit konzentriertem Blick zu mustern. Widerlich.
    aber die These, dass es sich bei dem Killer um einen Metzger handelte war schon mehr als einmal
    aufgestellt worden, aber es war einfach nicht Stimmig. Langsam glitt sein Blick über die kleinen,
    runden Gläser hinweg über die Gestalt, beim Gesicht angefangen, das im Gegensatz zu sonst
    beinahe unberührt geblieben war, glitt den Hals hinab, der seltsam verdreht wirkte, hin zum
    Oberkörper, der wohl bei der ganzen Geschichte den höchsten Ekelfaktor besaß: Das seidene Hemd
    war nicht nur durchtränkt, es war aufgerissen, regelrecht zerfetzt, wie auch der Leib selbst. Ganz als
    hätte jemand unfachmännisch den Oberkörper aufgeschnitten um den armen Kerl dann
    ausgeweidet. Klar, Kim war kein Gerichtsmediziner, aber er hatte genug Ahnung um zu sehen, dass
    man kein Messer oder etwas ähnliches verwendet hatte. Es sah aus, Gott es sah aus als wäre die
    Leiche Stellenweise angefressen worden, wie von

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