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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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zu ertragen gewesen als diese Traurigkeit in seinen Augen.
    „Versteht bitte, dass ich keine andere Wahl hatte, als auf dieser Vermählung zu bestehen“, fuhr er fort. „Ihr kennt meine Gründe dafür. Wichtig ist nur, dass uns diese Entscheidung in eine missliche Lage gebracht hat.“ Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Wir hatten einen schlechten Anfang.“
    „Wenn man gewonnen hat, ist es leicht, großmütig zu sein“, sagte sie. Konnte sie seiner ungewohnten Sanftheit trauen?
    „Aye, Ihr habt recht. Aber sagt mir, Demoiselle, was habe ich gewonnen?“
    Alayna runzelte die Stirn. Nie zuvor hatte sie de Montregnier so nachdenklich erlebt, außer bei dem Vorfall in der Waffenkammer. Wieder konnte sie deutlich den Schmerz spüren, der ihn quälte.
    „Warum habt Ihr meine persönlichen Sachen in Eure Kammer bringen lassen?“, lenkte sie ab. Warum klang ihre Stimme nur so schwach und hoch?
    „Weil sie hierher gehören, genau wie Ihr.“
    Alayna keuchte erschrocken auf. „Ich dachte nicht, dass Ihr so etwas von mir verlangt … ich glaubte, Ihr würdet mich verabscheuen …“
    Lucien sah sie erstaunt an. „Habe ich wirklich diesen Eindruck gemacht? War ich denn so unfreundlich zu Euch?“
    „Wie könnt Ihr das noch fragen?“, entgegnete sie. Er schien ein grausames Spiel mit ihr zu treiben, das nur seinem eigenen Vergnügen diente. „Seit Eurer Ankunft habt Ihr nichts anderes getan, als mich zu demütigen. Natürlich dachte ich, Ihr würdet mich hassen!“
    Er lächelte halbherzig. „Dasselbe könnte ich von Euch sagen. Ich gebe zu, Mylady, dass ich in Eurer Gegenwart allzu leicht die Beherrschung verliere.“
    „Aber Ihr habt diesen Streit begonnen“, sagte sie. „Ich bat lediglich darum, gehen zu dürfen.“
    „Ihr wisst doch, dass ich das nicht erlauben konnte.“
    „Ah, natürlich. Eure kostbare Rache.“
    „Ja, meine Rache“, erwiderte er. „Aber das liegt nun hinter uns.“
    „Seid Ihr da sicher? Obwohl ein Priester unsere Verbindung gesegnet hat, haben wir uns nicht verändert.“
    Er schien ihre Worte nicht gehört zu haben. „Ihr dachtet wirklich, ich würde Euch hassen?“, fragte er, als wäre dies die abwegigste Feststellung der Welt.
    „Natürlich glaubte ich das!“, schrie Alayna und machte sich schon auf seine nächste Beleidigung gefasst. Zu ihrer Überraschung lächelte er nur.
    „Eure Temperamentausbrüche sind nicht ohne einen gewissen Reiz. Wusstet Ihr, dass sie Eure Augen grünes Feuer sprühen lassen?“
    „Ihr redet Unsinn“, fuhr sie ihn an.
    „Ihr müsst wissen, dass ich Euch wunderschön finde. Ich gab es schon damals zu, als wir uns zum ersten Mal begegneten.“ Er zögerte. „Ich wollte Euch niemals verletzen.“
    „Warum habt Ihr es dann trotzdem getan? Wieso behandelt Ihr mich immer wie ein dummes Kind, das nicht für sich selbst denken kann? Und neben Euren ehrgeizigen Zielen bedeuten meine Gefühle doch nichts – das habt Ihr selbst gesagt. Also erzählt mir nicht, Ihr hättet mich nicht verletzen wollen.“
    „Ich habe nur wie immer das Nötige getan, um zu überleben. Ist es denn so unvorstellbar, dass ich meine Handlungen oft bereue, obwohl ich keine andere Wahl habe?“
    „Ihr wollt mir also weismachen, es tue Euch wirklich leid, was Ihr mir angetan habt?“
    Lucien seufzte schwer. „Ihr haltet mich für ein Ungeheuer.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, bevor er fortfuhr: „Alles, was ich besitze, musste ich mir hart erkämpfen. Ich wünsche nur nicht, mein Leben lang mit Euch kämpfen zu müssen.“
    „Daran hättet Ihr denken sollen, bevor Ihr mich zu dieser unangemessenen Vermählung gezwungen habt.“
    „Vielleicht habt Ihr recht.“
    Alayna fragte sich, ob er sie wieder nur verspottete oder ob er es ernst meinte. „Dann bedauert Ihr die Hochzeit?“
    „Und wenn schon.“ Er zuckte die Schultern. „Wir sind verheiratet. Und nun? Wollt ihr Eure Abneigung gegen mich für immer aufrechterhalten?“
    Alayna schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich dachte, diese Vermählung sei nur zum Wohle der Baronie. Ihr habt erreicht, was Ihr wolltet. Warum wünscht Ihr nun, bei mir … zu liegen, wenn Euch schon mein Anblick abschreckt?“
    Sein Blick glitt abschätzend über ihren Körper. „Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich gebe zu, dass ich genau das Gegenteil empfinde, wenn ich Euch ansehe, Alayna.“
    Alayna rieb sich die Schläfen und versuchte, die Bedeutung seiner Worte zu verdrängen. „Ich kann

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