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Historical Exklusiv Band 20

Historical Exklusiv Band 20

Titel: Historical Exklusiv Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire , Ruth Langan
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wusste, dass die Glut trotz des Regens noch für Stunden schwelen würde, aber zumindest konnten sich die Flammen nicht weiter ausbreiten.
    „Lord Wrexton!“ Der Tonfall in Alan Boswells Stimme erschreckte ihn. Der Marschall war für gewöhnlich nicht der Mann, der zu übertriebener Aufregung neigte.
    Marcus ließ die Schaufel fallen und lief dem Mann entgegen.
    „Es ist Mylady, Lord Wrexton!“, rief er, nahm den Arm des Grafen und brachte ihn in einen Vorratsraum, der etwas abseits lag.
    „Mylady? Keelin O’Shea?“
    „Ja, Mylord“, erwiderte Boswell. „Sie ist verletzt. Sie hat das Bewusstsein verloren, weil sie vermutlich von einem herabfallenden Balken getroffen wurde. Einer der Stallburschen hat sie gefunden, und dann haben wir sie hierhergetragen.“
    Marcus betrat den Raum. Es brach ihm fast das Herz, als er neben Keelin auf die Knie sank, die reglos auf dem schmutzigen Boden lag. Ihre Augen waren zwar offen, doch ihr Blick war umwölkt. Blut klebte an ihrem Haar.
    Er nahm ihre Hand. „Keelin“, sagte er leise, und tiefe Besorgnis sprach aus seiner Stimme.
    „Marcus?“, murmelte sie mit matter Stimme, als sie ihn schließlich erkannte. Ein plötzlicher Hustenanfall überkam sie. „Was ist geschehen?“, fragte sie, als sie wieder zu Atem gekommen war. Mit einem Mal fiel ihr die Lanze ein, die sie so sorgsam versteckt hatte. „Oh! Das Feuer! Haben die Ställe gebrannt, wo die Wagen …?“
    „Nein, Keelin“, beruhigte Marcus sie, denn die Angst in ihrer Stimme erschreckte ihn. „Die Flammen haben lediglich die Pferdeställe ergriffen.“
    Ihre Anspannung wich zusehends. Dann erkundigte sie sich nach ihrem Maultier.
    Marcus schaute den Pferdeknecht an.
    „Einer der Stallburschen hat Euer Tier gerettet, Mylady“, sagte der Mann.
    Vorsichtig hob Marcus Keelin vom Boden auf und trug sie in seinen Armen zum Bergfried. Das Feuer war längst unter Kontrolle, und ihm erschien im Augenblick nichts dringlicher, als die junge Irin sicher in ihr Schlafgemach zu bringen. Jemand musste sich schleunigst um die Wunde an ihrem Kopf kümmern.
    „Ich kann alleine gehen, Mylord“, murmelte Keelin, doch als sie die Arme um seinen Hals legte und sich Hilfe suchend an ihn klammerte, strafte sie ihre eigenen Worte Lügen. Ihr Blick war weich und sinnlich, aber Marcus ließ sich nicht beirren, denn er hütete sich davor, die Folgen des Unfalls zu unterschätzen.
    Dennoch genoss er das prickelnde Gefühl, sie erneut so nah zu spüren. Am liebsten hätte er sie noch lange so eng umschlungen gehalten, wenn es nicht unumgänglich gewesen wäre, sie an einen warmen und trockenen Ort zu bringen. Ich werde selbst nach der Verletzung an ihrem Kopf sehen, dachte er, da es in Wrexton keinen Heilkundigen gab außer Keelin O’Shea. Selbst Tiarnan vermochte vermutlich nicht, ihr zu helfen, da er nicht sehen konnte.
    Er trug sie durch die Große Halle. Bevor er die Treppe erreicht hatte, schloss sich ihm Isolda Coule an.
    „Marcus!“, rief sie aus. „Wie konnte das geschehen?“
    „Lady Keelin hat sich bei dem Brand verletzt“, entgegnete er, ohne stehen zu bleiben. „Geht voraus und haltet die Tür zu ihrer Kammer auf.“
    Isolda tat, was Marcus von ihr verlangte, obgleich sie ihn und Keelin mit abschätzigen Blicken bedachte, bevor sie die Stufen hinaufging. Sie betrat den Raum, hielt die Tür auf und eilte dann weiter, um die Bettvorhänge aufzuziehen, damit Marcus genug Platz hatte, Keelin vorsichtig auf die Schlafstatt zu legen.
    „Bischof Delford erwartet Euch in Euren Gemächern“, sagte sie. „Er hat schon den ganzen Nachmittag gewartet, dass Ihr zurückkommt, aber Ihr wart …“
    „Beschäftigt, Isolda! Ich war damit beschäftigt, das Feuer in unseren Stallungen zu löschen“, erwiderte er mit wachsender Ungeduld. Bei Gott dem Allmächtigen, hatten die Leute im Bergfried denn keinerlei Vorstellung davon, was auf dem Burghof geschehen war? „Bringt mir Wasser und saubere Leinentücher“, fuhr er fort. „Und sagt Delford, dass ich gedenke, ihn zu sprechen, wenn ich mich um Lady Keelin gekümmert habe.“
    Isolda missfiel sein scharfer Tonfall, und sie verließ die Kammer mit unübersehbarem Groll.
    „Ich kann die Wunde selbst versorgen“, meinte Keelin und erhob sich rasch vom Bett.
    Doch ihr wurde schwindelig, sie sank zurück auf die Laken und hielt sich den verletzten Kopf.
    „Bleibt liegen und bewegt Euch nicht“, sagte Marcus, als er sich neben sie auf das Bett setzte. Er verspürte ein

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