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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Geiste hörte er schon den Marquess tönen: „Bruder, wie oft muss ich dich denn noch dazu anhalten, mit Bedacht vorzugehen? Überlege erst, bevor du handelst.“
    Aber er hätte Miss England auch nicht diesem Farley überlassen können. Vielleicht hatte sie ja irgendwo Verwandte. Sein Gewinn sollte genügen, um sie hinzuschicken, wohin sie wollte.
    Wenigstens hatte ihm das Geld etwas mehr Zeit verschafft. Es waren nur noch zwei Monate, bis sein Bruder ihm die vierteljährliche Zuwendung auszahlte.
    Zwei Gestalten in Mantel und Kapuze eilten durch die Gasse. Instinktiv behielt Devlin die beiden im Auge, da er wusste, dass man in dieser Gegend sehr schnell um seinen Gewinn erleichtert werden konnte. Es war durchaus denkbar, dass Farley versuchte, sein Geld zurückzubekommen. Unmittelbar vor ihm blieben die zwei stehen, eine von ihnen trug einen großen Handkoffer.
    „Wir sind so weit, Mylord“, sagte eine vertraute Stimme, wobei ein anstrengendes Atmen zu hören war.
    Devlin sah genauer hin, doch im Schein der Straßenlaterne war das Gesicht unter der Kapuze fast völlig verborgen. Außerdem hatte die Gestalt das Cape eng um sich geschlungen und trug unter dem Stoff irgendein Bündel mit sich. Dennoch gab es keinen Zweifel, dass er Miss England vor sich hatte.
    „Wir?“, wiederholte er erstaunt.
    „Sophie begleitet mich. Ohne sie gehe ich nicht fort.“ Die Kopfhaltung war genauso trotzig wie noch wenige Minuten zuvor gegenüber Farley. „Bitte. Wir müssen uns beeilen.“
    „Sie ist Ihr Dienstmädchen?“ Im Geiste verdoppelte Devlin bereits die auf ihn zukommenden Ausgaben.
    „Ja, aber sie ist vor allem meine Freundin.“ Nervös blickte sie um sich. „Wir müssen uns wirklich beeilen.“
    „Beeilen?“
    „Wir haben nicht Lord Farleys Erlaubnis eingeholt, dass Sophie mich begleitet, doch ich werde sie nicht bei ihm zurücklassen.“
    Die andere Frau war so zierlich, dass der Handkoffer fast zu schwer für sie zu sein schien.
    Devlin strich sich über die Stirn. Wie lautete dieses Sprichwort doch gleich? Wer A sagt, muss auch B sagen? Teufel auch! „Also gut, Miss England.“ Er hielt Ausschau nach einer Droschke. „Soll ich Ihnen das Bündel abnehmen?“
    Augenblicklich zuckte sie zusammen. „Ich wäre Ihnen sehr dankbar, Sir, wenn Sie Sophie den Koffer abnehmen könnten.“
    „Sicher. Sophie, gestatten Sie, dass ich das für Sie trage?“
    Die Dienerin zögerte einen Moment lang und wich dann so vorsichtig zurück, als handele es sich um eine kostbare Last, die sie ihm nicht anvertrauen wollte. Er musste ihr den Griff fast mit Gewalt abnehmen. Überrascht stellte er fest, dass der Koffer so schwer war, als habe man ihn mit Felsbrocken gefüllt. Wie die zierliche Frau ihn hatte tragen können, war ihm ein Rätsel.
    „Wo ist Ihre Kutsche, Sir?“, fragte Miss England, woraufhin Devlin zu lachen begann.
    „Sie verwechseln mich mit meinem Bruder, dem Marquess. Vielleicht können wir irgendwo in der Nähe eine Droschke finden.“
    „Lassen Sie uns bitte von hier verschwinden.“
    Er ging voran, die beiden Frauen folgten ihm mit dem Abstand, den Inderinnen wahrten, wenn sie auf der Straße mit einem Mann unterwegs waren. Vielleicht hätte er sein Glück bei der Ostindischen Gesellschaft versuchen sollen. Dort konnte man sicher ein Vermögen verdienen, doch es zog ihn nicht in die Ferne – erst recht nicht mehr seit seiner Zeit in Spanien und Belgien. Tatsache war, dass er nicht wusste, was er eigentlich machen sollte.
    Devlin warf einen Blick über die Schulter zu den beiden Schatten, die ihm folgten. Die Erinnerung an Miss Englands zarte Lippen und vorwitzige Zunge kehrte zurück.
    Am Ende der Straße hielt eine Droschke an, und Devlin ging schneller, damit sie nicht davonfuhr. Er half den beiden Frauen beim Einsteigen, während der Kutscher den Koffer verstaute.
    Nachdem Devlin seinen Begleiterinnen gegenüber Platz genommen hatte, fragte er: „Wohin soll der Kutscher Sie bringen?“
    Das zierliche Dienstmädchen drückte sich an Miss England, die ihm zugewandt dasaß, deren Gesicht er aber kaum erkennen konnte. „Wir können nirgendwohin“, antwortete sie leise.
    „Gibt es keinen Verwandten, der sich überreden lassen könnte, Sie aufzunehmen?“ Die Situation, in die er sich gebracht hatte, wurde immer verfahrener.
    „Es gibt niemanden.“ Sie wandte sich ab, hielt den Kopf aber stolz erhoben. „Setzen Sie uns ab, wo es Ihnen genehm ist.“
    Sollte er sie etwa irgendwo auf der Straße

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