Lost Secrets 3
I
Heathers Mutter schwieg für einen Moment betreten. Ein Moment, der für die alarmierte Heather viel zu lange dauerte.
„Mum, verdammt! Was für eine Frau?“
Als Elisabeth wieder Tränen in die Augen stiegen, zog Brian sie tröstend an seine Schulter.
„Heddy, bitte! Deine Mutter ist völlig am Ende!“ Er bedachte seine Tochter mit einem tadelnden Blick und tätschelte seine Frau. „Ist schon gut, Lizzy!“
Eric zog das Handy aus seiner Tasche und bedeutete Heather mit einer Kopfbewegung ihrer Mutter Informationen zu entlocken, während er eine Nummer wählte.
„Sally?“, sagte er ins Telefon. „War in dem Autowrack ein Telefon?“ Er wandte sich um, und Heather betrachtete ihre Eltern. Mit schwirrendem Kopf trat sie einen Schritt nach vorne.
„Mum.“ Ihre Stimme war halb entschuldigend, halb ungeduldig. „Ich meine es nicht böse. Aber es ist wichtig, dass wir wissen, was das für eine Frau ist. Warum hast du uns das nicht früher erzählt?“
„Ich war so … durcheinander“, erklärte sie schniefend. „Ich habe einfach nicht daran gedacht.“ Sie richtete sich auf und sah ihre Tochter vorwurfsvoll an. „Es ist schließlich meine erste Entführung“, erklärte sie schnippisch, was Heather innerlich zum Kochen brachte.
„Mutter! -“ Erics Hand auf ihrer Schulter brachte sie zum Verstummen. Als sie aufsah, schüttelte er den Kopf.
Natürlich war das Telefon nicht mehr da. Und selbst wenn Mills es bei seiner Flucht im Wagen vergessen hatte, hatte er dank der Gedächtnislücken ihrer Mutter eine ganze Nacht Zeit gehabt, um das verdammte Ding aus seiner Schrottmühle zu befreien.
„Elisabeth, können Sie sich an irgendetwas erinnern, was die Frau gesagt hat?“ Eric stand vor Heathers Mutter und betrachtete sie mit einem Lächeln, dass so voller Güte und Zuneigung war, dass es fast einschüchternd wirkte.
Das musste sein Psychologen-Gesicht sein, überlegte Heather und überließ ihm die Gesprächsführung.
Elisabeth schniefte tapfer. „Ich habe keine Worte verstanden, der Wagen war ja so laut.“
„Und klang sie eher jünger oder älter?“
„Ich weiß es nicht.“ Sie gab ein verzweifeltes Achselzucken von sich. „Normal.“
Heather stöhnte genervt, wurde aber von Eric mit einem grimmigen Blick zum Schweigen gebracht.
„Sie wissen doch, wie das ist, Eric“, erklärte Elisabeth. „Man hört nur diese hohen Töne in der Stimme und erkennt daran, dass es eine Frau ist.“ Sie sah hilfesuchend Heather an. „Du kennst das doch auch, Schätzchen. Nicht?“
„Ja, Mutter.“ Das tat sie tatsächlich. „Was hat Mills denn zu ihr gesagt?“
„Wer?“
„Der Mann, der Sie entführt hat, Elisabeth“, ging Eric dazwischen.
„Achso. Er sagte nur, dass er mich jetzt hätte. Dann hat die Frau etwas gesagt und er hat kurz gezögert. Er wirkte unzufrieden und so, als ob er jeden Moment widersprechen würde, aber bevor er das tun konnte, fing der Wagen plötzlich an Schlangenlinien zu fahren.“
Heather schloss die Augen. Wenn sie nur noch eine Minute länger mit dem Schuss gewartet hätte, wären sie womöglich einen großen Schritt weitergekommen.
Eric und sie verabschiedeten sich schließlich von Elisabeth und Brian und stiegen dann in den Geländewagen.
*
„Es kann ihnen doch nichts passieren hier, oder?“ Heather beobachtete durch den Rückspiegel, wie ihre Eltern und Mary sich umdrehten und wieder zurück ins Haus gingen.
„Nein. Es ist ein fünfköpfiger Trupp hier, der auf sie aufpasst.“
„Tatsächlich? Ich sehe niemanden.“
Er schenkte ihr ein nachsichtiges Lächeln. „Genau das ist auch Sinn der Sache.“
Mit einem unzufriedenen Geräusch sank sie in ihren Sitz zurück und verfiel in Grübeleien über Eric und sie; versuchte zu ergründen, was sie fühlte und ob sie es zulassen konnte. Heute Morgen hatte sie es gekonnt, war wie Wachs unter seinen kundigen Händen und Lippen gewesen, hatte sich voll und ganz auf ihn einlassen können.
Leider schafften es Ihre Gedanken nur kurz bei Eric zu verbleiben und drifteten schnell in dunklere Gefilde ab.
„Was könnte das nur für eine Frau sein?“, fragte sie.
„Ich habe wirklich nicht den leisesten Schimmer. Es wird Zeit, dass wir Mills Jamesons Vergangenheit aufrollen und durchleuchten. Lass uns kurz ein paar Sachen aus deiner Wohnung holen. Du bleibst bei mir, bis dieses Schwein gefasst ist.“
„Soll das ein Befehl sein?“, fragte sie schnippisch.
Eric wandte den Kopf und streifte
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