Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
erstickten Schrei aus.
Es vergingen einige Momente, bevor Lavinia die Augen öffnete und ihn ansah. Sie atmete heftig, ihre Haut glühte. Das Unterkleid hatte er ihr bis zur Taille hochgeschoben. Noch immer lag sie dicht an ihn gepresst in seinen Armen. William spürte ihren Herzschlag an seiner Brust. Alles in ihm sehnte sich danach, seiner Leidenschaft endlich nachzugeben und sich in ihr zu verlieren.
„William?“
Er vermochte nicht mehr, sich noch länger etwas vorzumachen. Lavinia war keine zarte Jungfrau, die sich seinen Gelüsten nur deswegen ergab, weil ihre schwesterliche Pflicht sie dazu zwang. Vielmehr erwies sie sich als eine starke Frau, die sich aus einem ihm unbekannten Grund nicht zu verstellen brauchte, sondern ihn wirklich begehrte.
Und dennoch: Er durfte sie nicht nehmen. Nicht auf diese Weise.
Er wollte sich von ihr lösen, doch sie schob die Hände unter sein Hemd und strich ihm über Bauch und Brust. Von da an war jede Vernunft vergessen. William entledigte sich seines Hemds, während Lavinia ihn weiterstreichelte. Sie schlang die Arme um seine Taille und küsste ihn mit einer Hingabe, die seine Leidenschaft vollends auflodern ließ. Nun konnte er an nichts anderes denken als an ihre Lippen auf seinen, ihre Haut an seiner. Hastig zog er das letzte Kleidungsstück aus und drängte Lavinia auf sein Bett.
Während sie ihn unverwandt ansah, begann sie ganz langsam, ihr Unterkleid auszuziehen. William stockte der Atem. All seine geheimen Wünsche schienen sich in diesem Moment erfüllen zu wollen – Lavinia Spencer lag nackt in seinem Bett und erwartete ihn mit offensichtlicher Ungeduld. Behutsam spreizte er ihre Schenkel und beugte sich über sie. Das Schicksal würde ihm nur diese einzige Gelegenheit schenken, seine Sehnsucht zu stillen, das wusste er.
Eigentlich hätte er an nichts anderes denken dürfen als an die Freude, die ihn erwartete. Doch Lavinia sah ihm in die Augen, und ihr Blick war so vertrauensvoll, dass William wieder zögerte.
Du brauchst es nicht zu tun.
Er wusste nicht, woher der Gedanke kam. Vielleicht meldete sich sein Gewissen, das er seit Jahren nicht mehr beachtet hatte. Das Verlangen, Lavinia zu besitzen, war so groß, sie sah so verführerisch aus, wie sie vor ihm lag, die Lippen leicht geöffnet, die Brüste nackt und verlockend.
Der nächste Schritt würde so einfach sein.
Doch zog ihn nicht nur ihre Erscheinung in den Bann. Nicht nur ihr lockiges Haar und ihre schlanke Gestalt hatten ihn von Anfang an angezogen. Nein, auch in diesem Moment, da ihn alles danach drängte, seine Lust zu befriedigen, strahlte sie etwas aus, das ihn sehr viel tiefer rührte. Sie war eine besondere Frau, weil sie den Menschen vertraute, weil sie jeden anlächelte und begrüßte, als wäre er ihrer Aufmerksamkeit wert. Wenn er sie jetzt nahm, würde er dieses Vertrauen in die Welt zerstören. Er würde ihr beweisen, dass die Männer in ihrem tiefsten Innern Schurken waren.
Du brauchst es nicht zu tun.
Er tat es dennoch. Und es war genauso schrecklich und gleichzeitig wundervoll, wie er es sich ausgemalt hatte. Es war wundervoll, weil sie in diesem Augenblick ihm gehörte, und es war schrecklich, weil er sie durch seine Tat zugrunde richtete.
„William.“ Sie legte die Hände auf seine Schultern und streichelte ihn, als spürte sie, dass er Trost brauchte. Selbst jetzt schien sie ihr Vertrauen nicht verloren zu haben.
Er hielt einen Moment inne, doch dann zwang er sich, alle Skrupel zu vergessen, und fuhr fort, sich wieder und wieder in ihr zu verlieren. Lavinia kam ihm bei jedem Stoß entgegen. Und als sie bald darauf die Arme um ihn schlang und einen leisen Schrei ausstieß, konnte William es kaum fassen. Sie konnte nicht wirklich Lust verspürt haben. Und doch hatte sie es getan. Auch er erreichte den Gipfel der Leidenschaft und schrie heiser auf.
Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, bis er wieder klar denken und sich bewusst machen konnte, was er soeben getan hatte. Er hatte sie einfach genommen und sich nicht einmal Mühe gegeben, zärtlich zu ihr zu sein. Sicher, sie schien sehr willig gewesen zu sein, aber hatte er ihr wirklich eine andere Wahl gelassen? Er hätte sie gehen lassen sollen. Stattdessen hatte er sie genommen, ohne einen Gedanken an ihre Wünsche zu verschwenden. Oh, wie er sich selbst nun dafür hasste.
Hastig löste er sich von Lavinia und setzte sich mit dem Rücken zu ihr auf die Bettkante.
„William.“
Nichts konnte ihn dazu bringen, ihr in
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