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Mister Unwiderstehlich

Mister Unwiderstehlich

Titel: Mister Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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1. KAPITEL
    "Ich lebe in einer Stadt mit sieben Millionen Einwohnern. Dreieinhalb Millionen davon sind Männer. Von denen muss mindestens die Hälfte Single sein. Unter denen muss es doch ein paar anständige Kerle geben."
    Nina Forrester lehnte sich über den Tresen und hielt ihren Kaffeebecher unter den Strahl frisch gebrühten Kaffees. Als ihr Becher voll war, nahm sie vorsichtig einen Schluck und seufzte leise, als das Coffein in ihren Blutkreislauf drang. Zwar hatte sie das ganze Wochenende keinen Tropfen Wein getrunken, dafür aber gestern Abend eine Riesentüte M&Ms in sich hineingestopft, und die Nachwirkungen der Schokolade brachten sie um.
    "Wieso kann ich nicht einen von diesen Männern kennen lernen?"
    "Hattest du ein schlechtes Wochenende?" erkundigte sich Lizbeth mit gespieltem Mitgefühl.
    Nina spähte über den Rand ihres Kaffeebechers zu ihrer Freundin und Kollegin, Lizbeth Gordon. Ob sie ein schlechtes Wochenende gehabt hatte? Nicht, wenn man unter schlecht sechs Mal weinen zu "Out of Africa" und Berge von M&Ms essen verstand. Sie hatte schon schlimmere Wochenenden erlebt. Zum Beispiel als sie eine ganze dreistöckige Sara-Lee-Torte während der ersten Stunde von "Titanic" gegessen hatte. Oder als sie einen ganzen Samstag damit verbracht hatte, ihre Unterwäsche zu sortieren - erst nach Farben, dann nach Material, dann nach Alter.
    "Ich habe nicht mal mein Apartment verlassen", gestand sie. "Und ich fange schon an, erotische Fantasien über den Lieferanten des Chinarestaurants zu entwickeln."
    Lizbeth legte Nina den Arm um die Schultern und schnalzte mit der Zunge. "Schätzchen, meinst du nicht auch, dass es langsam Zeit wird, dir einen Hengst für einen kleinen Ausritt zu suchen?"
    "Was ist das eigentlich mit dir und den Pferden?" Nina machte sich los und ging zur Tür.
    "Letzte Woche hast du mir gesagt, ich solle mich wieder in den Sattel schwingen. Laut dir müssten ,Fury' und ,Mein Freund Flicka' subversive Sexhandbücher sein." Sie blieb vor der Tür zu ihrem Bürp stehen. "Das waren die Lieblingsbücher meiner Kindheit", meinte sie wehmütig. "Mein ganzes Leben drehte sich um Pferde. Jungs habe ich nicht mal angesehen."
    "Große, starke, muskulöse, gut gebaute Pferde", sagte Lizbeth und fächerte sich mit der Hand Luft zu. "O ja, ich habe diese Bücher auch geliebt." Sie kicherte. "Wenn meine Mutter das gewusst hätte, hätte sie sie alle verbrannt."
    Nina lachte. "Du warst scho n damals nicht ganz normal."
    "Und du warst flach wie ein Brett und hattest den Mund voller Zahnklammern." Lizbeth warf die dunklen Haare in den Nacken und fuhr mit den Händen über ihre schlanke Taille und die Hüften. "Gib es zu, du würdest genauso wenig in diese Zeit zurückwollen wie ich.
    Schließlich war ich pummelig, schüchtern und trug synthetische Kleidung. Es ist ein wahres Wunder, dass ich mich so gut entwickelt habe."
    "Na so was, und ich dachte, du seist mit Kaschmirwindeln und Seidenstiefelchen auf die Welt gekommen und hättest jeden Jungen im Kindergarten verführt."
    Nina war überzeugt, dass sie Lizbeth gehasst hätte, wenn sie nicht beste Freundinnen gewesen wären. Jede Frau hätte sie gehasst. Lizbeth sah umwerfend gut aus. Nina dagegen war nur ... süß. Lizbeth hatte drei oder vier Männer an jedem Finger, während sich die Häagen-Dazs-Eispackungen in Ninas Kühlschrank länger hielten als die Männer in ihrem Leben.
    Und als wäre es mit der privaten Demütigung noch nicht genug, musste Nina sich auch noch ihre beruflichen Unzulänglichkeiten eingestehen. Als Rechercheurin auf der untersten Stufe der Redaktionshierarchie der Zeitschrift Attitudes verbrachte sie den Großteil ihrer Arbeitstage im Internet, am Telefon oder in der Bibliothek, um jeden Artikel, der durch ihr Büro ging, auf seine Richtigkeit zu überprüfen. Lizbeth dagegen hatte es bereits zur Redakteurin in der Rubrik Mode gebracht. Da Leute in den Zwanzigern die wichtigste Zielgruppe des Trendmagazin waren, bewegte Lizbeth sich in Kreisen, zu denen reiche Designer, sexy männliche Models und viele attraktiven französische Fotografen gehörten.
    Schlimmer war jedoch, dass sie stets so aussah, als sei sie gerade einer Calvin-Klein-Anzeige entstiegen, - schlank und gestylt, schick und kultiviert. Nina hingegen kaufte ihre Kleidung in Secondhandshops und bevorzugte ausgefallene statt modische Sachen. Und einem Styling am nächsten kamen ihre langen blonden Haare, wenn sie sie zusammenband und mit einem oder zwei Essstäbchen

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