Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
Glücksgefühl, eine so gewaltige Woge der Lust, dass sie einen kleinen Schrei ausstieß und sich bebend an seine breite Brust presste.
Die Woge verebbte, und Clara fühlte sich seltsam erschöpft. Glücklich lag sie an Sebastians muskulösen Körper geschmiegt. An einen sehr männlichen Körper, der deutlich verriet, wie erregt er war. Unwillkürlich streckte sie die Hand nach ihm aus.
Doch da drehte Sebastian sich ein wenig von ihr fort. Noch hielt er sie in den Armen.
Aber schon war die Distanz wieder da. Das Gefühl von Glück, von menschlicher Nähe und von Sicherheit, das Clara eben noch wie ein wärmender Mantel umgeben hatte, verflog.
„Clara, mein Liebling, wir dürfen nicht …“
Wenn Clara nicht bis ins Innerste erschüttert gewesen wäre von dem, was sie gerade erlebt hatte, dann hätte sie wohl bemerkt, dass Sebastian noch immer vor Lust zitterte und dass seine Stimme heiser vor Verlangen war. So jedoch begriff sie nur, dass er sich vor ihr zurückzog. Er ließ sie mit all diesen verwirrenden Gefühlen allein.
„Wir dürfen nicht?“, brach es aus ihr heraus. „Wir haben doch schon!“ Ein heftiger Schmerz durchfuhr sie, und sie musste ein Schluchzen unterdrücken. Sie spürte, wie Sebastian neben ihr kurz zögerte, um sie dann fester an sich zu ziehen. Die Wärme seines Körpers hätte sie beruhigen sollen, aber das Gegenteil war der Fall. Plötzlich fühlte alles sich so falsch an. Sie hatte sich diesem Mann geöffnet, hatte ihm ihren Körper und ihre Seele dargeboten, hatte ihm die schockierendsten und unvorstellbarsten Intimitäten gestattet. Und er wies sie zurück.
Es war unsagbar demütigend.
Clara barg das Gesicht in den Händen und begann zu weinen.
„Clara, Liebste, bitte, lass das!“
Sie wandte sich von ihm ab und wollte aufstehen.
Er kam ihr zu Hilfe, und als sie sicher auf den Füßen stand, begann er, ihr Kleid zu richten. Schließlich wollte er sie zum Sofa führen, doch sie entschied sich für einen harten Stuhl.
„Es tut mir leid“, sagte Sebastian. Er sah elend aus. „Ich hätte das nicht tun dürfen.“
„
Sie
hätten das nicht tun dürfen?“ Clara öffnete und schloss nervös die Finger. „Sie brauchen keine Verantwortung für etwas zu übernehmen, das ich ebenso sehr wollte wie Sie. Wenn Sie dem Ganzen kein Ende gesetzt hätten, dann wäre ich jetzt womöglich …“ Ihre Stimme brach. Die Vorstellung, dass sie beinahe ihre Jungfräulichkeit verloren hätte, war unerträglich. Weiß Gott, ihre Gefühle für Sebastian waren so stark, dass sie sich ihm tatsächlich, ohne zu zögern, hingegeben hätte. Er hingegen schien nicht viel für sie zu empfinden. Wie sonst hätte er sie mit seinem Verhalten so verletzen können? Er begehrte sie, daran konnte kein Zweifel bestehen. Doch darüber hinaus bedeutete sie ihm offenbar nichts.
„Es war falsch, Ihnen zu schreiben“, stellte sie fest und starrte auf den Boden.
„Das stimmt.“ Sein Ton war kühl. „Und ich hätte niemals herkommen dürfen.“
„Es hat mich so viel Zeit und Kraft gekostet …“ Sie schluckte. „Ich war wirklich davon überzeugt, mich gefühlsmäßig von Ihnen gelöst zu haben.“
Schweigend schaute er sie an.
Sie war jetzt der Verzweiflung nahe. „Was sollen wir nur tun?“ Endlich wagte sie, ihm ins Gesicht zu sehen. Das Herz wollte ihr brechen, als sie bemerkte, wie viel Elend und Selbstverachtung in seinen Augen lag. „Ich weiß, dass Sie mir nicht geben können, was ich mir ersehne, Sebastian.“
Einen Moment lang schloss er die Lider. Doch die Qualen, die er durchlitt, waren auch so deutlich zu erkennen. „Clara, es wäre unverzeihlich, Ihnen ein Versprechen zu geben und es dann zu brechen.“
Sie wusste, was er meinte. Einst hatte er ihr anvertraut, dass er nicht treu sein könne. Doch tatsächlich ging es um mehr. Er war nicht bereit, die Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen. Er wollte keine Familie gründen, wollte sich nicht verpflichtet fühlen, Frau und Kinder für den Rest seines Lebens zu lieben.
Ihr fiel ein, was sie in der vorhergehenden Nacht gedacht hatte: Sebastian würde sie niemals so lieben, wie sie ihn liebte; wie sie geliebt werden wollte; wie sie es verdiente, geliebt zu werden.
„Was sollen wir nur tun?“, fragte sie zum zweiten Mal.
„In Bezug auf diese gefährliche Anziehungskraft zwischen uns?“ Ein bekümmertes Lächeln huschte über sein Gesicht.
Wie einen Stich spürte Clara den scharfen Schmerz, der sie durchzuckte. Trauer
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