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Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London

Titel: Historical Weihnachten Band 04: Zeit der Hoffnung, Zeit der Liebe? / Mein Engel der Weihnacht / Ein Weihnachtsmärchen in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina & D'Alessandro Krahn , Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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Besserung. Oder?
    Dann sah er wieder Claire Halliday an und stellte fest, dass sie ein amüsiertes Lächeln zu verbergen suchte – was hoffentlich bedeutete, dass sie ihn nur aufzog.
    Plötzlich war es, als habe sich ein Nebel gelichtet. Rafe fühlte sich so lebendig und klarsichtig wie schon seit langem nicht mehr. Obwohl es ihm Kopfschmerzen verursachte, so intensiv nachzudenken, zwang er sich, sich an jede kleine Einzelheit zu erinnern, die er je über Claire erfahren hatte.
    Sie war Waise und von den Mayhews aufgenommen worden. Später wurde sie Stephen anverlobt und wäre fast seine Frau geworden. Und sie sang Weihnachtslieder mit eigenartigen Versen und fand, dass Scrooge von allen übel mitgespielt wurde, vor allem von den Geistern. Sie war hinreißend schön mit ihren großen Augen, den aufregenden weiblichen Rundungen und dem makellosen Gesicht, das direkt einer Reklametafel für Pears’ Seife entnommen zu sein schien. Ihr glänzendes Haar wies einen leichten rötlichen Schimmer auf, und ihre grünen Augen funkelten auf eine Weise, als wollte sie ihn warnen, dass mit ihr nicht zu spaßen war.
    Claire Halliday war kein Engel, sie war etwas sehr viel Komplizierteres. Und sehr viel interessanter.
    „Ich persönlich finde ja“, flüsterte sie ihm zu, sobald Scrooges Scheitern auf romantischem Gebiet aufgedeckt worden war, „dass er gut daran tat, nicht zu heiraten. Ich meine, eine Gattin verlangt Aufmerksamkeit und, wie es so schön heißt, ‚Zeit ist Geld‘. Er wäre wahrscheinlich nie reich geworden, wenn er geheiratet hätte und ein halbes Dutzend Münder hätte stopfen müssen.“ Sie hielt kurz inne und nippte an ihrem Punsch. „Aber ich bin sicher, Sie wissen alles über derlei notwendige Abstriche, schließlich sind Sie selbst auch Geschäftsmann.“
    Es stimmte, Rafe war oft gezwungen, Abstriche zu machen. Er war mit der angesehenen Handelsgesellschaft Merchant-Holmes nach Indien gereist, um die ausländische Sparte des Geschäfts zu erlernen, und war geblieben, um politische und ökonomische Beziehungen zu pflegen, die seine weitere Karriere vorantreiben sollten. Und während seiner Abwesenheit hatte er seinen Jugendfreund Stephen verloren und große Einsamkeit empfunden unter Fremden in einem fremden Land.
    Oft konnte er darüber hinaus nicht mit den Praktiken und Richtlinien der Gesellschaft übereinstimmen, die durchzusetzen er eigentlich geschickt worden war.
    Die engelgleiche Claire stand auf, um ihr Glas aufzufüllen. Als sie zurückkam, hielt sie es an seinen Mund, während sie verschwörerisch einen Finger auf ihre Lippen presste. Die Wärme des reich gewürzten Getränks war nichts im Vergleich zu der Hitze in seinen Gliedern. Kaum war sein Glas leer, brachte Claire ihm ein weiteres, und er fragte sich flüchtig, ob sie ihm einen Gefallen tun wollte, indem sie ihn sturzbetrunken machte, oder ob es ihre ganz eigene Art des Aufbegehrens gegen ihre ältlichen Verwandten war.
    Beim vierten Glas wurde Rafe von einer süßen Trägheit erfasst. Claires Motive kümmerten ihn nicht mehr, und er fand allmählich auch das unablässige Schwitzen nicht mehr so unangenehm. Als die Geschichte sich unaufhaltsam ihrem dramatischen Ende näherte, in dem Scrooge eine wundervolle Wandlung erlebt, seufzte Claire.
    „Drei Besuche von diesen himmlischen Quälgeistern, und er ist ein anderer Mensch“, flüsterte sie mit einem Anflug von Abscheu. „Wo bleibt da der freie Wille, frage ich mich.“
    Zu seiner Überraschung stellte Rafe fest, dass er ihren Ärger über die allzu einwandfreie Moral der Geschichte teilte. Doch bevor er seine Zustimmung äußern konnte, saß Cousine Tillie wieder am Spinett und spielte noch ein Weihnachtslied.
    Ihr sowieso schon beschränktes musikalisches Talent hatte sich durch den reichlich genossenen Punsch nicht gerade entfaltet. Rafe war genügend angesäuselt, um sich seinerseits an einigen selbst gedichteten Versen zu versuchen.
    „
Aus dem Morgenland sind Könige wir,
    Gebt uns Whisky her, Rum oder Bier!
    Gebt uns Whisky her, Bier oder Rum
    Und lasst uns trinken, bis wir fallen um …“
    Als das Lied zum Ende kam, sah Rafe auf und bemerkte Claires erstaunten Blick.
    Dann beugte sie sich plötzlich zu ihm herab und stieß in einem heiseren Ton hervor, der Rafe erschauern ließ: „Ihnen auch fröhlichen Humbug!“
    Er musste lachen. Zuerst war es nur ein leises In-sich-Hineinlachen, dann schallendes Gelächter, das nicht aufhören wollte. Seine Rippen, noch ganz

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