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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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John in seiner neuen, von Barbara ausgewählten Livree. Da kam auch schon Barbara selbst und mit ihr Richard auf dem Arm seiner Kinderfrau. Richards Locken waren mit viel Pomade zu feierlichen, steifen Kringeln gedreht. Nun stellte ihn die Kinderfrau auf die eigenen Beine und zupfte ihm rasch noch das Röckchen und das Spitzenkrägelchen zurecht. Hornblower beeilte sich, ihn an der einen Hand zu nehmen, während Barbara die andere ergriff. Der Kleine war ja noch nicht sicher genug auf den Beinen, man mußte gewärtigen, daß er sich im unpassendsten Augenblick plötzlich auf allen vieren niederließ und dadurch die Würde der Feier beeinträchtigte, die nun gleich beginnen sollte. Wiggins und John rissen beide Türflügel auf, und alle drei, Barbara, Hornblower und Richard in ihrer Mitte, traten auf die obere Plattform der Freitreppe hinaus, die von der Anfahrt heraufführte. Hornblower dachte gerade noch rechtzeitig daran, den hohen Hut aufzusetzen, ehe er die Schwelle überschritt.
    Es schien, als hätte sich die ganze Einwohnerschaft von Smallbridge dort unten vor ihnen versammelt. An der einen Seite stand der Pfarrer mit der Schar der Schulkinder, dann folgten nach der Mitte zu die vier Hofpächter in ihren schlecht sitzenden schwarzen Feiertagsanzügen mit allen ihren Knechten in Arbeitskitteln. Links schloß sich eine Gruppe Frauen an, die Schürzen und Hauben trugen. Hinter den Kindern klemmte sich der Hausknecht aus der ›Goldenen Kutsche‹ seine Geige unters Kinn und stimmte einen Ton an, der Pfarrer hob seine Rechte, und schon piepsten die schrillen Kinderstimmen los:
    »Seheheht ihr den tapfern Heeelden nahn? Nun schlagt die Trommeln, blaset die Trompeten und laute Freudenlieder stimmet an.«
    Kein Zweifel, daß sie damit Hornblower meinten, er nahm also den Hut ab und ließ die Ehrung linkisch und ungeschickt über sich ergehen. Die Melodie sagte seinem unmusikalischen Ohr überhaupt nichts, und auch den Text verstand er nur bruchstückweise. Endlich gelangte der Chor, allerdings in einiger Unordnung, an den Schluß, und sogleich trat der Pfarrer einen Schritt vor. »Mylady«, begann er, »Sir Horatio! Im Namen des ganzen Volkes heiße ich Sie willkommen. Ich begrüße Sie, Sir Horatio, in der Zierde des Ruhms, mit dem Sie sich im Kampfe gegen den korsischen Tyrannen bedeckt haben, und ich begrüße Ihre Ladyschaft als Gattin des Helden, der hier vor uns steht, als Schwester des anderen Helden, der gegenwärtig unser tapferes Heer in Spanien führt, und als Tochter eines der vornehmsten Adelsgeschlechter unseres Landes! Ich heiße Sie willkommen...«
    »Mann!« rief Richard ganz unerwartet dazwischen. »Da - da!« Der Pfarrer ließ sich durch die Unterbrechung nicht aus der Fassung bringen, er war schon so gut im Zuge, daß ihm seine blumenreiche Sprache ungehemmt weiter entströmte. Er sprach von der Freude, die ganz Smallbridge bewege, weil ihr neuer Gutsherr ein so berühmter Seemann sei. Hornblower konnte der Ansprache nicht recht folgen, weil er darauf achten mußte, Richards Hand unter keinen Umständen loszulassen. Entwischte er ihm, dann konnte man sicher sein, daß er sofort auf allen vieren die Treppe hinunterstrebte, um mit den Dorfkindern nähere Bekanntschaft zu machen. Hornblower ließ seinen Blick über den üppig grünen Park wandern. Im Hintergrund sah man die klaren Umrisse der Downs, und seitwärts erhob sich der Kirchturm von Smallbridge über den Wipfeln der Bäume. Der Obstgarten davor stand in voller Blüte und bot einen Anblick von zauberhaftem Liebreiz. Park, Obstgarten und Kirche, all das war nun sein, er war ein Squire, ein begüterter Gentleman, Besitzer vieler Morgen fruchtbaren Bodens, und er wurde heute von seiner Pächterschaft willkommen geheißen. Hinter ihm stand sein eigenes Haus, in dem es von seinen eigenen Dienstboten wimmelte, an seiner Brust trug er Stern und Band eines hohen Ordens als Zeichen seiner Ritterschaft, und in London verwahrten Courts & Company in ihren Gewölben einen Schatz goldener Guineen, die gleichfalls sein Eigentum waren. Hatte er nicht das Ziel seiner Wünsche erreicht? Ruhm, Vermögen, Sicherheit, Liebe, ein Kind - war das nicht alles, was das Herz begehrte? Und doch stand er nun, während die Rede des Pfarrers weiterplätscherte, hier auf der Treppe seines Hauses und zerbrach sich den Kopf darüber, warum er trotz allem nicht glücklich war. Er empfand heftigen Ärger über sich selbst.
    Sollte er nicht vor Stolz und Glück und Freude

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