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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Hornblower lahm.
    »Man will mich zum Kommodore mit unterstelltem Kapitän ernennen.«
    Hornblower durchschaute ihre Bemühungen, sich erfreut zu zeigen, und empfand quälendes Mitleid mit ihr.
    »Das ist eine hohe Ehre für dich«, sagte sie, »eine Ehre, die du aber auch vollauf verdient hast. Du hast allen Grund, dich darüber zu freuen, und ich freue mich mit dir.«
    »Wir werden uns trennen müssen«, sagte Hornblower.
    »Liebster, wir waren doch volle sechs Monate zusammen.
    Sechs Monate eines Glücks, wie du es mir bereitet hast, sind mehr, als die beste Frau verdient. Und dann kommst du doch eines Tages wieder zu mir zurück.«
    »Selbstverständlich«, meinte Hornblower.

2. Kapitel
    Das Wetter machte dem Monat April alle Ehre. Während der Feier vor der Freitreppe von Smallbridge House hatte die Sonne herrlich geschienen, aber schon während der zwanzig Meilen langen Fahrt nach London war einmal ein förmlicher Wolkenbruch niedergegangen. Dann war aufs neue die Sonne zum Vorschein gekommen und hatte sie wieder erwärmt und getrocknet. Und nun, während sie gerade Wimbledon Common überquerten, hatte sich der Himmel zum zweiten Male schwarz bezogen, und schon trieb ihnen der Wind die ersten Tropfen ins Gesicht. Hornblower hüllte sich fester in seinen Mantel und knöpfte den Kragen hoch. Der Dreimaster mit Goldstickerei und Kokarde ruhte unter dem schützenden Dach des Mantels auf seinen Knien. Setzte man diese Hüte längere Zeit dem Regen aus, dann bildeten sich obenauf und an den Rändern richtige Wasserlachen, und zuletzt kamen sie völlig aus der Fasson.
    Nun ging es auch schon los, Sturm und Regen heulten von Westen daher, die Welt, in der noch vor einer halben Stunde köstlicher Frühling herrschte, hatte sich in unbegreiflicher Weise verwandelt. Der Gaul an der Windseite war der vollen Wucht des Unwetters ausgesetzt und wollte daher nicht mehr recht mitmachen, bis ihm Brown mit der Peitsche eins überzog, daß er sich mit neuem Eifer ins Zeug legte. Brown konnte gut kutschieren, er verstand sich wirklich auf alles. Er war der beste Bootssteuerer der Kommandantengig gewesen, den er je gehabt hatte, er hatte sich während der Flucht aus Frankreich als zuverlässiger Untergebener bewährt, und zuletzt hatte er sich in den besten Leibdiener verwandelt, den man sich wünschen konnte. Nun saß er gleichmütig im strömenden Regen, das schlüpfrige Leder der Zügel lag fest in seiner großen braunen Faust, Hand, Handgelenk und Unterarm wirkten wie eine empfindliche Feder mit jenem leisen Druck auf die Mäuler der Pferde, der nicht so stark war, daß er sie auch nur im mindesten in der Arbeit behindert hätte, aber doch ausreichte, ihnen auf der schlüpfrigen Straße Halt und Sicherheit zu geben und sie bei jedem unvorhergesehenen Zufall fest in der Hand zu haben.
    Jedenfalls zogen sie heute den Wagen auf der schmutzigen Makadamstraße mit mehr Lust und Liebe den steilen Berg des Wimbledon Common hinauf, als sie je an den Tag legten, wenn Hornblower selbst kutschierte.
    »Möchtest du gern wieder zur See fahren, Brown?« fragte er nun. Die bloße Tatsache, daß er dieses ganz unnötige Gespräch anknüpfte, war ein Beweis dafür, daß seine innere Erregung jedes Maß überschritt. »Das wäre mein größter Wunsch«, gab Brown kurz zur Antwort. Es blieb Hornblower überlassen, zu erraten, was Brown wirklich dachte. War diese kurz angebundene Antwort die englische Art, seine echte Begeisterung zu verbergen, oder gab er sich nur aus Höflichkeit den Anschein, als teilte er die Leidenschaft seines Herrn?
    Der Regen rann Hornblower aus den nassen Haaren am Hals herunter in den Kragen hinein. Es wäre besser gewesen, einen Südwester mitzunehmen. Zusammengekrümmt saß er auf seinem gepolsterten Ledersitz und stützte beide Hände auf den Griff des Säbels, den er umgeschnallt hatte - es war der Ehrensäbel im Wert von hundert Guineen, verliehen von der patriotischen Stiftung. Der senkrecht aufgestützte Säbel hielt den schweren, durchnäßten Mantel frei von dem Dreimaster, der auf seinen Knien lag. Wieder bahnte sich ein kleines Rinnsal seinen Weg unter die Kleider, so daß er sich schaudernd krümmte und wand. Als der Regenschauer endlich aufhörte, war er gründlich durchnäßt und fühlte sich höchst unbehaglich, aber da begann auch schon die Sonne, wieder herrlich warm zu scheinen. Die Regentropfen auf dem Ginster- und Brombeergestrüpp glitzerten wie Millionen Diamanten, die Pferde dampften, die Lerchen

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