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Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Braun
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möchte darauf hinweisen, dass es weitaus schwieriger ist, einen Hund rein über verbale Motivation zu bestätigen. Dies nicht, weil der Hund etwa weniger auf lobende Worte reagiert, sondern weil die meisten Menschen Mühe damit haben, richtig aus sich herauszukommen und überzeugend genug sowie zeitgenau zu loben!
     
     
    Es muss nicht immer Futter sein. Für spielbegeisterte Hunde ist auch ein Spielzeug oder ein Dummy eine tolle Belohnung.
     
    Wie natürlich die Futterbelohnung ist, haben wir anhand der Ausführungen über die Welpenerziehung bei den Wölfen gesehen. Die Welpen laufen der Mutterhündin freudig entgegen und betteln um Futter, indem sie ihr an den Lefzen lecken und so beim adulten Tier der Würgemechanismus ausgelöst wird (siehe S. 37 ). Noch präziser: Die Wölfin läuft ein paar Schritte weg und beginnt mit den uns allen bekannten pumpenden Bewegungen das Futter für die Welpen hervorzuwürgen. Die Welpen, die dem Wolf hinterhergelaufen sind, werden also durch hervorgewürgtes Futter belohnt. Die Folgebereitschaft wird geprägt.
    Es ist ein Jammer, dieses wunderbare Erziehungsmittel ungenutzt zu lassen. Die Futterbelohnung kann mit der Zeit eingeschränkt, durch den Clicker oder ein beliebtes Spielzeug ersetzt oder ganz eingestellt werden. Aber der Hund lernt einfacher, schneller und freudiger über Futterbestätigung.
    Was ist mit der verbalen Belohnung, dem Loben und Motivieren? Gern! Allerdings: Loben sollte wirklich Loben sein. Also kein tonloses, gemurmeltes „braver Hund“. Vielmehr sollte die Anerkennung, die unser Hund nach getaner Arbeit verdient, auch deutlich in der Stimme liegen. Ob das ein Jauchzen ist oder ein ruhiges anerkennendes „Jaawohl“ – das hängt vom Temperament des Hundes und der Situation ab. Macht Ihr Hund gerade zum ersten Mal auf Befehl „Platz“, dann ist ein Freudenschrei sicher kontraproduktiv, da der Hund aufspringt und sofort vor lauter Freude die „Platz“-Position verlässt. Kommt er aber auf Zuruf unverzüglich zu Ihnen zurück, kann Ihre Freude gar nicht groß genug sein!
     
     
     
    Loben sollte eine Sache von ganzem Herzen sein. Das verbale Lob bringt unserem Mimikexperten Hund gar nichts, wenn man dazu eine versteinerte Miene macht und im Hinterkopf auf irgendetwas anderes konzentriert ist oder nebenbei mit der Freundin telefoniert. Unsere Hunde wollen, wie wir auch, ernst genommen werden!
     
     
    Endlos lange Lobgesänge sind sinnlos. Lob ist ein Signal, das zum rechten Zeitpunkt gegeben werden muss. Macht der Hund „Sitz“, dann soll die Handlung des „sich Hinsetzens“ gelobt werden. Wie lange dauert es, bis ein Hund sitzt? Steht unser Lob im Einklang dazu? Oder wird er drei Minuten lang gelobt, nur weil er sich kurz hingesetzt hat? Gut, das ist übertrieben. Aber mittlerweile ist der Hund vielleicht schon wieder aufgestanden. Was loben wir dann eigentlich wirklich? Achten Sie auf Ihr Timing: Sie haben sage und schreibe drei Sekunden Zeit, damit der Hund richtig verknüpfen kann. Nicht mehr! Und Ihre eigene Reaktionszeit muss dabei auch noch berücksichtigt werden.
    Mit der Motivation verhält es sich ähnlich. Motivieren bedeutet nicht, unablässig auf den Hund einzureden. Motivation – das ist verbales und taktiles Lob sowie uneingeschränkte Aufmerksamkeit, gepaart mit echter, im Herzen empfundener Freude zum rechten Zeitpunkt, nämlich dann, wenn es der Hund auch wirklich sehr gut macht.
     
     
     
    Unsere Hunde wollen uns gefallen! Ansporn vom Rudelführer, egal ob verbal, taktil oder visuell, ist für sie einfach das Größte! Und nur, wenn wir selbst auch echte Begeisterung spüren, können wir ansteckend und glaubhaft wirken.
     
     

 
     
     
    An dieser Stelle möchte ich mit einem Irrglauben aufräumen. Ich höre immer wieder von Hundehaltern: „Zur Strafe habe ich ihn richtig im Nacken geschnappt und geschüttelt.“ Was, bitte schön, soll das – frage ich mich! Jeder einigermaßen seriöse Hundetrainer oder Wolfsforscher wird bestätigen: Der sogenannte „Nackenschüttler“ stammt aus dem Repertoire des Jagdverhaltens und nicht aus der (Welpen-)Erziehung! Wollen diese Leute dem Hund signalisieren: „Haha, du bist meine Beute und ich schüttle dich tot!“? Was Hunde und Wölfe hingegen gerne tun, ist das Fell rund um den Hals zu packen und festzuhalten. Doch dabei wird nicht geschüttelt.
    Wie tadeln oder strafen wir also richtig? Am liebsten souverän, wie es der Wolf tut: mit sofortigem Abbruch des

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