Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zurücklegen. Bevor er in den VW einstieg, fühlte er nach seinem Eichenpflock. Mit der Handfläche strich er darüber hinweg. Lange Zeit hatte der Pflock geruht. Doch Marek ahnte, daß sich dies bald ändern würde…
    ***
    Die Dunkelheit des Waldes entließ den Pfähler wie ein Gespenst. Er drückte die letzten Zweige und Aste zur Seite, hörte das trockene Knacken, wenn sie zerbrachen, und sah vor sich die verfallenen Ruinen der ehemaligen Burg.
    Nichts regte sich. In den kahlen Asten der Bäume hockten schwarze Kolkraben. Sie äugten zu Boden und bewegten nicht einmal ihre Flügel. Nur wenn der Wind über sie hinwegstrich, zitterte ihr Gefieder. Mareks dicke Schuhe schleiften durch das hüfthohe Unkraut. Es wuchs überall und hatte viele Reste der alten, zerstörten Burgmauer überwuchert.
    Der Pfähler mußte einige Male klettern, erreichte ein nicht getautes Schneefeld, knirschte hindurch und glaubte, sich dort zu befinden, wo einmal der Innenhof der Burg gewesen war.
    Jetzt mußte ersieh nach rechts wenden.
    Einst hatte der hohe Turm stolz über das Land hinweggeschaut, nun waren nur mehr Reste davon erhalten. Eine Seite war ganz verschwunden. Die Trümmer lagen verstreut.
    Marek schielte in die verbliebenen Fragmente hinein. Wenn es stimmte, was ihm die alte Frau gesagt hatte, dann mußte er in den Turm und dort den Einstieg suchen.
    Er schob sich durch eine Lücke und ging über einen mit Gras, Moos und Unkraut bewachsenen feuchten Boden, auf dem sich einige Wasserlachen angesammelt hatten, die höchstens im Sommer wegtauten.
    Wo befand sich der Einstieg?
    Marek schaute in die Höhe, weil er von dort flatternde Geräusche vernommen hatte.
    Auf den Rändern der Turm fragmente hockten die schwarzen Raben mit gesenkten Köpfen und starrten auf Marek nieder, als wollten sie ihn wegen seiner Aufgabe bemitleiden.
    Noch war es hell genug. Marek kam ohne Licht aus. Früher waren die Menschen mit Fackeln durch die Verliese gegangen, heute verließ man sich lieber auf Taschenlampen.
    Auch Marek hatte eine Stablampe mitgenommen. Rechts neben dem Eingang baute er sich auf, ging drei Schritte nach vorn, zwei nach rechts und blieb dann stehen.
    An dieser Stelle mußte sich der Weg in die Tiefe befinden. Er bückte sich, seine Finger strichen durch das feuchte Moos und suchten nach dem Kontakt, der ihm den Weg in die Tiefe öffnete. Noch fühlte er nichts, bis er etwas fand, das ihn mißtrauisch machte. Es war eine Erhebung, die sich sehr widerstandsfähig zeigte.
    Ein Stein wahrscheinlich. Davon hatte auch die alte Zuniga berichtet. Er holte einen anderen Stein und begann damit, das Moos um die Erhebung wegzukratzen.
    Es kostete ihn viel Mühe, doch die Arbeit lohnte sich. Die Erhebung lag frei und wirkte wie eine Nase, die durch Zufall an diese Stelle geraten war.
    Das war nicht der Fall gewesen, denn diese Nase ließ sich bewegen, als Marek mit dem Stein einige Male dagegenklopfte. Er glaubte jetzt noch immer, die Stimme der wissenden Frau zu hören, als sie zu ihm gesagt hatte: »Du mußt sehr hart dagegenschlagen und darfst nicht aufgeben.«
    Marek gab nicht auf, er schlug weiter, auch als der Stein in zwei Hälften zerbrochen war.
    Die Mühe lohnte sich. Plötzlich hörte er ein Knacken, das aber wieder verstummte.
    Marek nahm die Lampe und leuchtete nach. Seine Augen weiteten sich. Er ärgerte sich, daß er nicht früher auf den Gedanken gekommen war, nachzuschauen, denn er konnte im Boden genau die Umrisse des Einstiegs erkennen. Und nicht nur das. Jemand mußte vor nicht allzu langer Zeit hiergewesen sein und die Ränder gesäubert haben. Das Knacken hatte nicht viel zu bedeuten gehabt. Der aus der Felsplatte lugende Stein war nur gekippt und hatte einen uralten Eisenring freigegeben, der an den Rändern noch Rost zeigte, aber nicht in der Mitte des Griffs. Dort war er ziemlich abgeschabt. Ein Beweis dafür, daß ihn jemand in die Höhe gehoben hatte. Und das war für Marek der Beweis.
    Er faßte mit beiden Händen zu, hatte sich gehockt und die Hacken gegen den Boden gestemmt.
    Die viereckige Platte ächzte in ihrem Gefüge. Sie gab fast schon gequälte Laute von sich, als Marek es schaffte, sie in die Höhe zu ziehen. Ein Mann allein, das war schon etwas!
    Er kippte plötzlich auf den Rücken, aber der Steinquaderstand senkrecht. Freie Bahn!
    Mareks Atem mußte sich erst beruhigen. Wieder einmal stellte er fest, daß er nicht mehr zu den Jüngsten zählte. Doch solange er lebte, würde er die Vampirbrut jagen,

Weitere Kostenlose Bücher