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Hund- und Haussitting

Hund- und Haussitting

Titel: Hund- und Haussitting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Revenge Angel
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Solarplexus. Ihre Kraft reichte nicht aus, um ihn zu Fall zu bringen, aber zumindest hielt er sich die Stelle und prustete seine Atemluft aus, ach, und er taumelte zurück.
    Der Weg war nun frei.
     
    Die kommenden Tage sahen sie sich nicht und Alischa blühte in der Kanzlei auf, denn immer, wenn sie stinksauer oder enttäuscht war, arbeitete sie wie eine Besessene. Und alles andere wurde dabei bestens verdrängt!
    Darius kam mit seinen Fällen gar nicht so schnell hinterher, doch mit der Silvesterfeier kamen auch die ersten Klienten aus der gehobeneren Schicht.
    Kurz vor dem Ende der Weihnachtsferien meldete Alischa ihren Sohn in der Schule an und gab Frank Anweisungen, ihre Münchner Wohnung zum nächstmöglichen Termin zu kündigen und eine Umzugsfirma zu bestellen.
    Dann ging sie ihren momentan schwersten Gang und klopfte an Darius’ Tür.
     
    Nach einem einführenden Gespräch guckte er reichlich derangiert aus dem Anzug.
    „Alischa, du findest keinen besseren Makler als ihn! Er kümmert sich um alles! Bevor er ein Haus überhaupt betritt, waren eine Baufirma, ein Sachverständiger und ein Schätzer in dem Objekt! Je nach Bezirk wird der tatsächliche Wert ermittelt und so wird das Haus dann veranschlagt! Das treibt zwar seine Provision hoch, aber der Käufer wird dann nicht böse überrascht und muss noch Unkosten in seinen Erwerb stecken, um das Haus instand zu setzen!“
    „Du und Frank, ihr habt mir eine Chance gegeben, obwohl ich in dieser Branche noch ein Küken bin. Ergo will ich einen anderen frischen Makler! Außerdem muss das Objekt in dem Viertel zu finden sein, in dem meine Mutter wohnt, weil sie auf meinen Sohn aufpasst, während ich mir für dich die Hacken ablaufe und meinen Ruf weiter aufbaue! Ich kann mich nicht zerreißen und kürzertreten soll ich doch sicher nicht!“
    Darius sog seinen Atem hörbar ein und pfiff ihn über der Zunge wieder raus, blickte auf den Aktenberg. „Ich höre mich um!“
    „Danke! Und rufe ihn nicht an! Es gibt sicher Quellen, die auch ohne sein Wissen sprudeln!“
     
    Dieses sture Weib! Darius sah ihr hinterher und starrte noch eine Weile auf seine Tür, die hinter ihr zugegangen war.
    Auch er hatte am Tisch gesessen und Alischas wirkungsvollen Auftritt gegenüber Patrick verfolgt. Aber ihm war auch aufgefallen, worauf keiner achtete!
    Auch wenn sie so leise geredet hatten, dass es keiner verstand …
    Körpersprache war in seinem Beruf wichtig. Und Alex, sein Neffe … liebte sie …
    Nie zuvor sah er eine Frau auch nur annähernd so an, doch gleichzeitig stand da etwas zwischen ihnen.
    Von Frank hatte er gestern erfahren, dass Alischa, schon seit er sie kannte, mit ihrem Sohn allein gelebt hatte. Reichlich unkonventionell fragte Darius seinen alten Freund auch, wie der Junge denn aussähe … schwarze Haare … sehr dunkle Augen … aha.
    Alischa hatte sich bei ihrem ersten Gespräch verraten, als sie Alexanders Brüder erwähnte.
    Die Zeit von Alexanders Zusammenbruch … ihr langes Alleinsein … das Alter des Kindes, alles passte zeitlich zusammen.
    Auch Alischas Haltung sprach dafür … und als sie eben das Zimmer verließ, wirkte sie erleichtert.
    Eine komische Idee keimte in Darius auf. Er nahm seinen Hörer und rief einen Freund an. „Hallo Herbert. Wie geht’s dir? Silvester gut verdaut?“
    Er ließ seinen Gesprächspartner reden, bis dieser gegenfragte, warum Darius denn angerufen hätte.
    „Mich interessiert nur eins … in wie vielen Zimmern haben deine Gäste deine Gastfreundlichkeit in Anspruch genommen?“
    Er bekam seine Antwort.
    „Gut, und in wie vielen davon waren Rückstände einer feuchten Nacht?“
    In allen … ach!
    Warum Herbert das so genau wusste war unwichtig.
    Nun bewegten sich die einzelnen Fakten aufeinander zu. Alischa war auf Patrick hereingefallen, nur Alexander war dort oben. Das wusste Darius, weil Alex am Abend mit zweien seiner üblichen Prostituierten angerauscht kam und sich nach ein paar Minuten zurückgezogen hatte.
    Zu diesem Zeitpunkt machte seine Tochter Alexa gerade Alischa mit Patrick bekannt! Wofür er sich im Nachhinein in den Hintern treten wollte, denn es war unverantwortliche gewesen, die beiden miteinander bekannt zu machen, wenn Alkohol im Spiel war ...
    Einige Liebespärchen verzogen sich vielleicht ins Haus, aber keiner wagte sich nach oben, bevor der Gastgeber nicht gefragt wurde. Kein anderer nahm sich diese Dreistigkeit heraus, diesen Anstand vergaßen nur zwei Männer, Alex und Paddi!
    Darius

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