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Hundekuchen zum Fruehstueck

Hundekuchen zum Fruehstueck

Titel: Hundekuchen zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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» Du bist doch immer gern im Glimmerglass gewesen.«
    » Und was wird aus dem Stand? Ich war schon neugierig, als ich die Nachricht abgehört habe. Aber ich kann dich doch unmöglich mit der ganzen Arbeit sitzen lassen.«
    » Das schaffe ich schon«, versicherte Ariel. Das klang sehr selbstbewusst, als ob sie die Sauce im Schlaf verkaufte. Demnach neigte sich das Schicksal in meine Richtung. Obwohl mein Maul vom Papier noch ganz trocken war, bellte ich ein Mal laut. Verblüfft sahen die beiden mich an und lachten.
    » Sehr seltsam.« Theodore strich sich über den Bart. » Der Hund hat mir den Flyer gebracht. Als ob er mich kennen würde und es absichtlich getan hätte. Aber ich habe ihn noch nie gesehen – du etwa?«
    » Nicht dass ich wüsste. Aber Hunde wissen manchmal Dinge, von denen wir keine Ahnung haben. Sie haben ein Gespür für übersinnliche Schwingungen. Ich finde, du solltest den Job annehmen. Vielleicht ist es ja Schicksal.«
    » Bist du dir sicher?« Theodore hatte bereits die Schürze ausgezogen. Ich wedelte so heftig, dass ich den Luftzug am Hinterteil spürte.
    » Aber klar. Geh schon. Viel Spaß. Und lass dir wieder ein paar neue Sachen einfallen.«
    Das war’s. Im nächsten Augenblick waren Theodore und ich unterwegs. Wenn ich jemals meinen menschlichen Körper zurückbekomme, schwor ich, bekommt Ariel ihren Kaffee umsonst. Und zwar lebenslang.
    Ich folgte Theodore bis zur Eingangstür des Glimmerglass, doch als ich hinter ihm hineinschlüpfen wollte, machte mir Sahara die Tür vor der Nase zu. » Heute keine Hunde.« Ihr Ton war unnötig kalt. Besonders gegenüber einem Hund im Glimmerglass-Shirt.
    Ich saß vor dem Eingang und gab mir alle Mühe, so fröhlich wie das strahlendste aller Glimmerglass-Maskottchen auszusehen. Gerüche wehten herüber und stiegen mir in die Nase. Nasse Hundehaare, Hot Dogs und Kaffee. Als ein völlig verdreckter Hund vorbeikam, wäre ich ihm beinahe nachgelaufen, nur um ein bisschen mehr von seiner muffigen Nässe zu riechen.
    » Hey, Zoë«, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich sprang auf und wedelte bereits, bevor Max sich noch über mich beugte und eine grüne Leine an mein Halsband knipste. Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr und erschauerte innerlich. » Bist du ganz allein hier draußen?« Er wiegte den Kopf und zwinkerte mir zu, als teilten wir ein Geheimnis. Ich hob die Nase, um an seiner Brust zu schnuppern … Er roch einfach himmlisch nach Wind und Wasser und nach der unglaublichen Minzseife, die beim Festival verkauft wurde. Als er mir zulächelte, sah ich seine Wangenknochen im Schatten tanzen. » Ich muss dringend mit Jessica reden«, sagte er. » Ich weiß, dass sie keine Erfahrung mit Hunden hat, aber ich hätte schon erwartet, dass sie dich wenigstens irgendwo anleint.«
    Vermutlich hält sie das für grausam, dachte ich.
    » Außerdem brauchst du Wasser«, sagte er und führte mich quer über den Platz.
    Ich ging direkt neben Max her und kam mir großartig vor, weil ich wusste, dass er mich von oben ansehen konnte, ohne dass ich es merkte. Aber natürlich tat er das nicht, sagte ich mir. Weshalb auch? Für ihn war ich Zoë, ein Hund namens Zoë und sonst nichts.
    Wir gingen bis zu einer Wasserschüssel für Hunde am Rand des Platzes und warteten, bis eine Bulldogge fertig geschlabbert und die Hälfte des Wassers über die Pflastersteine verteilt hatte. Als ich an der Reihe war, schnupperte ich vorsichtig. Aber das Wasser roch annehmbar sauber. Wie Leitungswasser aus dem Hahn.
    Eigentlich wollte ich nicht trinken, aber ich war so durstig, dass ich ein paar Schlucke nahm. Und dann noch ein paar. Ich musste darauf achten, dass ich nicht austrocknete. Unbedingt. Ich hatte irgendwo gelesen, dass das Gehirn zu dem Zeitpunkt, zu dem man zum ersten Mal ein Durstgefühl verspürt, bereits so dehydriert ist, dass man in Standardtests weniger gut abschneidet. Und so wie mir Gerüche und Geräusche zusetzten, brauchte mein Verstand alle Kraft, die ich irgendwie aufbringen konnte.
    Mehrere Male musste ich meine Gedanken gewaltsam von Max losreißen und mich auf meine brenzligsten Probleme konzentrieren, zum Beispiel auf die Reklame für das Glimmerglass. Nicht dass mir das bei solch eindrucksvollen Wangenknochen leichtgefallen wäre! Ich hätte den ganzen Tag sitzen und zuschauen können, wie Max lächelte und redete oder einfach nur ins Nichts starrte. Vor allem mochte ich die Bewegungen seiner Hände. Es lag sehr viel Selbstsicherheit darin.

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