Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend
uns bestimmten Gästen vorzustellen; sehr einflussreichen Menschen, gemäß meines Agenten 007. Als König des Klatsch und Tratsches kennt Marcus jeden und flüstert mir ihre Namen und ihre Tätigkeiten ins Ohr, was mir mehrfach eine Blamage erspart. Später nutzt mein Geschäftsführer, der so schick und hinreißend wie nie zuvor aussieht, die Abwesenheit meines Doppelgängers, um mich beiseite zu nehmen ...
„Ich bin beeindruckt, Amandine, ich bin sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit seit unserer Ankunft hier in London. Und mit dem Rest ...“
„Dem Rest?“
„Eine so wunderschöne Assistentin wie Sie zu haben, hat sich positiv für mich ausgewirkt. Die Leute bewundern Sie, begehren Sie und sie sagen, dass ich meine Gesellschaft gut zu wählen weiß. Außerdem ist dieses Kleid ... bezaubernd ...“, fügt er hinzu und mustert mich dabei von Kopf bis Fuß.
„Sie sind der Geschäftsführer einer Modelagentur. Sie arbeiten mit Frauen zusammen, die viel hübscher sind als ich, und das wissen Sie. Danke für die Komplimente, aber ich bezweifle, dass sie gerechtfertigt sind.“
„Verschwenden Sie ruhig Ihre Zeit damit, sich selbst zu unterschätzen, Amandine. Sie haben dennoch unrecht ...“
„Das ist Ihre Meinung, aber Sie kennen mich nicht gut genug, um ein solches Urteil fällen zu können.“
„Das ist alles, was ich möchte, Sie besser kennenlernen ...“, sagt er ernst und lässt dabei eine meiner Haarsträhnen durch seine Finger gleiten.
„Fangen Sie nicht so an!“
„Sie halten mich also immer noch für einen Manipulator, einen Schönredner, ein erstklassiges Arschloch?“
„Ich habe nicht vergessen, was Sie mit Marion gemacht haben.“
„Marion? Ich habe nichts mit ihr gemacht, außer ihr das zu geben, was sie wollte. Und das hat nichts mit Ihnen zu tun. Sie sind anders, Sie wecken meine Neugier, Sie ...“
„Ich glaube, ich gehe jetzt besser wieder zu Marcus. Einen schönen Abend noch, Ferdinand.“
„Amandine ...“
Ich ignoriere die letzten Worte, die er an mich richtet, und mache eilig kehrt, um dieser beunruhigenden Unterhaltung zu entfliehen. Ich habe keinerlei Gefühle für diesen Mann, ich weiß, wem mein Herz gehört, aber das Geständnis von Ferdinand hat mich doch berührt. Er wirkte so aufrichtig ... Bis gerade eben hatte er mich stets nur aus Spaß angebaggert, aber mir wird bewusst, dass sich etwas verändert hat.
Es ist kein Spaß mehr!
Gedankenverloren spüre ich, wie jemand hinter mir meinen Nacken streichelt. Ich drehe mich blitzschnell um, bereit, meinen Boss übel zu beschimpfen, aber meine Augen begegnen sofort denen von Gabriel. Ich kann einen Freudenschrei nicht unterdrücken, springe ihm in die Arme und spüre, wie mir die Tränen kommen.
Er ist da … Meinetwegen!
Er ist nicht bei ihr …
Ich verweile einige Sekunden in seinen Armen und als er mich wieder hinunterlässt, bemerke ich, dass alle Blicke auf uns gerichtet sind. Ferdinand steht nur einige Meter von mir entfernt und scheint verstört, beinahe betrübt über das, was er sieht. Dann hebt mich mein verrückter Geliebter hoch und bringt mich mit großen Schritten zum Ausgang. Nachdem er in den Aufzug gestiegen ist und auf den vergoldeten Knopf gedrückt hat, entdecke ich, dass er die oberste Etage des Four Seasons gemietet hat. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, fallen wir in diesem metallenen Käfig übereinander her und tauschen einen leidenschaftlichen, heißen und göttlichen Kuss aus. Die Aufzugtür öffnet sich für meinen Geschmack viel zu schnell und Gabriel löst sich von mir, nimmt mich an der Hand und führt mich in seine Suite.
Ich habe nicht einmal Zeit, die Räumlichkeiten zu bewundern, ich folge meinem Apollon bis ins Wohnzimmer und beobachte anschließend, wie er sein Jackett auszieht und einen beleuchteten Schalter an der Wand betätigt. Sofort erklingen die sanften Töne von
Clair de Lune
von Debussy und hallen in dem riesigen Raum wider, sie befördern mich in eine andere Welt. Gabriel kommt anschließend ganz nahe zu mir, wir schmiegen uns aneinander und verlieren uns in einem verführerischen und romantischen Tanz. Zwischen uns geschieht eine völlige Vereinigung, ich spüre, wie sein Atem meinen Nacken kitzelt, wie seine Lippen sich anschließend an ihn pressen. Unsere Körper verschmelzen, behutsam und in aller Ruhe öffnet mein Mann den Reißverschluss meines Kleids, während ich seine Hose aufknöpfe und mich darauf vorbereite, mich ihm hinzugeben ... immer und immer wieder.
Nach
Weitere Kostenlose Bücher