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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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stehen. Es war wirklich an der Zeit, zu gehen. Er konnte sich nicht mal mehr erinnern, warum er überhaupt gekommen war. Ach ja, er musste ihr dieses Spielzeugauto ausreden.Aber erst mal war es wichtiger, dass ihm ein strategischer Rückzug gelang.
    „Willst du Milch und Zucker?“, rief sie aus der Küche.
    „Nein, ich …“
    Das Klingeln eines altmodischen Telefons unterbrach ihn.
    „Warte kurz!“, rief Molly.
    Ben lauschte, wie sie sich gut gelaunt meldete, ihre Stimme dann aber zu einem bedrohlichen Flüstern senkte, das sofort seinen Polizeiinstinkt weckte.
    „Woher hast du diese Nummer?“, fauchte Molly.
    Ben setzte sich in Bewegung.
    „Ja, ich habe mein Handy ausgeschaltet. Sieh das als Zeichen, Cameron.“
    Als er in dem weißen Durchgangsbogen, der in die Küche führte, innehielt, hatte Molly schon wieder aufgehört zu reden. Sie stand einfach da, den Hörer ans Ohr und die andere Hand gegen die Stirn gepresst, und sagte hin und wieder „M-hm“.
    Dann schloss sie fest die Augen, und als sie sie wieder öffnete, bemerkte sie, dass Ben sie anstarrte. Ihre Augenbrauen schossen alarmiert in die Höhe, und sie wandte sich hastig von ihm ab, aber hören konnte er sie natürlich trotzdem noch.
    „Nein. War das deutlich genug? Nein! Und jetzt leb wohl.“
    Als sie sich wieder umdrehte, lächelte sie strahlend und fröhlich, doch an der Hand, mit der sie den Hörer umfasste, traten ihre Knöchel weiß hervor. „Der Kaffee ist fast fertig!“
    „Wer war das?“
    „Wer?“
    „Am Telefon.“
    Ihr breites Lächeln zuckte nicht einmal, als sie in offenkundig nur gespielter Verwirrung den Kopf schüttelte.
    „Ich glaube, du hast ihn ‚Cameron‘ genannt.“
    „Ach, Cameron! Nur so ein Typ aus Denver.“
    „Die Ex-Art von Typ?“
    „Hm?“ Sie hob in einer abwehrenden Geste die Hände und sah ihn stirnrunzelnd an, gerade so, als hätte er gerade gefragt, ob dieser Cameron ein Superheld sei. „Natürlich nicht! Nein. Wie kommst du denn darauf?“
    „Einfach so.“ Noch mehr Geheimnisse. Na toll.
    „Also, Milch und Zucker?“ Sie bewegte sich mit unbekümmerter Anmut durch die kleine Küche. Es schien ihr überhaupt nichts auszumachen, dass sie quasi nackt vor ihm herumlief. Wer war dieses Mädchen, das er schon sein ganzes Leben lang kannte? Diese Mädchen voller Geheimnisse und … mit Brustwarzen?
     „Gern“, hörte er sich sagen. „Milch und Zucker.“
    Beim Eingießen warf sie ihm über die Schulter ein Lächeln zu. „Ein echter Kerl, was? Hast genug Selbstvertrauen, um Mädchenkaffee zu trinken? Ich bin echt beeindruckt.“
    „Mädchenkaffee? Wow, danke für die Blumen, Molly.“
    „Ich sagte doch, dass ich beeindruckt bin!“
    „Klar.“
    Sie reichte ihm eine Tasse, dann lehnte sie sich mit ihrem Becher zwischen den Händen gegen die Anrichte. Ben bemerkte, dass sie ihn gründlich musterte und bei seiner Brust und seinen Lippen etwas länger verweilte. Noch viel mehr bemerkte er aber ihre Oberschenkel, goldgebräunt, rund und absolut verbotenes Terrain, und was zur Hölle machte er hier überhaupt noch?
    Er schloss die Augen und hob die Tasse an den Mund.
    „Also“, sagte sie. „Wegen dieser Nacht …“
    Kochend heißer Kaffee schoss in seine Luftröhre. Ben hustete und gab sich redlich Mühe, nicht zu ersticken. Dann sah er Molly an, die sich vor Lachen schüttelte.
    „Geht es dir gut?“, japste sie.
    „Das hast du mit Absicht gemacht.“
    „Was?“ 
    Mit einem Knall stellte Ben die Tasse ab. „Ich geh dann besser mal.“
    „Ben, es ist zehn Jahre her. Eigentlich wollte ich mich nur entschuldigen. Ich hätte damals nicht einfach so reinplatzen dürfen. Und ich hätte ganz sicher nicht zuschauen sollen.“
    Er war gerade dabei gewesen, sich abzuwenden, doch jetzt erstarrte er mitten in der Bewegung. Seine Muskeln versagten ihm einfach den Dienst, und ein warmes Prickeln breitete sich auf seiner Haut aus. Sein Magen drehte sich fast um vor Entsetzen. „Wie bitte?“
    „Ich wusste ja nicht, dass du … ähm … nicht alleine warst. Und dann war ich einfach …“
    „Wie meinst du das: Du hast zugeschaut?!“
    „Oh, na ja …“
    „Nein. Nein, nein! Das kann nicht sein! Ich habe aufgesehen, und dann hast du da im Türrahmen gestanden. Du warst gerade erst reingekommen!“
    „Ähm, also, es könnte sein, dass ich schon ein paar kleine Sekunden da gestanden habe, bevor du mich bemerkt hast. Du warst ein bisschen abgelenkt von dieser Blondine. Sie hatte gerade …“
    „Ich

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