Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Marie ihren Tagesablauf plante â, und Marie versprach, daà sie Ron ein paar Abende in der Woche und einen Tag am Wochenende »freigeben« würde, damit er tun konnte, was er wollte. (Sie ging ja immer noch ihren Hobbies nach.) Ihre kühle Haltung zueinander schwand auffallend. Eine Weile sah es so aus, als würden sie ihre Beziehung ausbalancieren.
Doch fünf Monate später war es nicht mehr so rosig. Wenn sie etwas zusammen unternahmen, war Ron gewöhnlich miÃmutig und wortkarg. Er hielt die meisten von Maries Wochenendvergnügen für vertane Zeit. Er wollte zu Sportveranstaltungen oder angeln gehen, aber dafür interessierte sie sich nicht.
Dann entschuldigte sich Ron immer öfter bei den Therapiesitzungen. Langsam wurde aus den gemeinsamen Sitzungen Maries Einzelsitzungen. Während einer dieser Sitzungen sagte sie mir:
»Es kommt mir vor, als ob nur ich mich anstrenge. Und manches macht sich wirklich bezahlt. Ich fühle mich jetzt stärker. Früher hielt ich mich für häÃlich und wenig begehrenswert, wenn Ron mich alleinlieÃ, obwohl man mir andauernd sagte, wie âºniedlichâ¹ ich wäre. Jetzt bekomme ich langsam das Gefühl, daà es nicht so sehr allein mein Problem, sondern unser Problem ist. Er ist immer noch der attraktivste Mann, mit dem ich je zusammen war. Mehr als alles andere möchte ich, daà es mit uns beiden gutgeht. Aber ich glaube, daà wir zu verschieden sind. Es ist so einfach. Er ist nicht der Typ, der Zuneigung zeigt, aber ich bin es. Er glaubt, Sex wäre Zuneigung. Ich möchte aber auch umarmt und geküÃt werden und von Zeit zu Zeit gesagt bekommen: âºHey, Babe, du bist toll.â¹ So wie er es zu Anfang getan hat. Aber ich muà aufhören, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, und entscheiden, ob ich bei dem Ron bleiben soll, den ich jetzt kennengelernt habe, oder ob ich weiterziehen soll.«
Warum Unterlegene gehen
Drei Faktoren â oft auch kombiniert â können einen Unterlegenen dazu bewegen, eine chronisch unausgeglichene Beziehung zu verlassen: Emotionaler Burn-out, ein neuer Partner oder das Wiederaufleben der Selbstachtung (das macht gesunde Distanz ja zu einem so wirkungsvollen Programm). Bei Marie war es eine Kombination aus Burn-out und neuer Selbstachtung. Sie blieb noch vier Monate bei Ron, und in dieser Zeit wurde ihr klar, daà sie sich von ihm nie so gehebt fühlen würde, wie sie es sich wünschte. Sie gab ihm nicht die Schuld daran. Sie merkte, daà sie unfähig war, ihm die Distanz zu geben, die er brauchte, so wie er ihr nicht die Nähe geben konnte, die sie brauchte. Rückblickendstellte sie auch fest, daà die zwei Monate, die sie sich vor der Heirat kannten, zu kurz gewesen waren, um ihre sehr unterschiedlichen Persönlichkeitsstile kennenzulernen.
SchlieÃlich verlieà Marie Ron. Sie zog zu ihrer Schwester und suchte nach einer eigenen Wohnung. Zuerst rief Ron an und kam vorbei, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Sie kam in Versuchung, denn jetzt verhielt er sich wie der Ron, den sie wirklich wollte. Aber sie vermutete, daà die paradoxe Leidenschaft eine Rolle bei seinem übermäÃigen Werbeverhalten spielte. Sie aÃen zusammen zu Abend, und Ron hatte ihr nicht viel zu sagen. Marie küÃte ihn danach traurig zum allerletzten Mal zum Abschied.
Wenn es denn nun enden muàâ¦
Wenn all Ihre Anstrengungen, den Absturz Ihrer Beziehung aufzuhalten, nichts fruchten, ist realistisches Handeln erforderlich. Hier sind ein paar weiterführende Gedanken, die Ihnen helfen können, die Probleme zu klären und den Schmerz, der unausweichlich ist, etwas zu lindern.
Bereiten Sie sich auf eine Periode mit emotionalen Entzugserscheinungen vor. Es könnte für den Unterlegenen schlimmer sein, aber auch der Ãberlegene ist nicht ganz immun dagegen. SchlieÃlich erzeugen selbst problematische Beziehungen tiefe Bindungen, und man muà sich erst daran gewöhnen, den anderen nicht mehr um sich zu haben.
Sie werden tiefe Unsicherheit, Zweifel, Einsamkeit und Bedauern empfinden. Sie werden dem Katastrophendenken verfallen â üblich ist der Gedanke, daà man nie wieder einen anderen Partner lieben wird. Das ist keine pathologische Reaktion. Es ist die normale Konsequenz einer uralten, biologischen Reaktion, die ursprünglich entstand, um die Paarung und damit das Ãberleben der Art zu sichern. Die
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