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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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hinter Silencio. Und als er sich umdreht, sieht er einen schrecklichen Mann mit einem Kopf wie eine Blutwolke, dessen Mund zu einem Schrei voller roter Zähne aufgerissen ist, und der Mund bewegt sich nicht, als dieser Mann sagt: »Hallo, Harwood.«
    Aber jetzt ist er irgendwie wieder bei der Leuchtenden.
    Sie sagt Silencio, dass er den Hut abnehmen soll, und er gehorcht. Drinnen verblassen die Bilder vom Schloss, und
der Raum ist voller Rauch, und draußen vor der kaputten Tür ist noch mehr Rauch, und der schwarze Mann, dessen graue Haarzweige jetzt schlaff herabhängen, hat mit seinem Beil ein Loch in die Wand gehauen. Kein großes Loch, aber jetzt steckt er den Kopf und die Schultern hindurch, und Silencio sieht, wie er zusammenzuckt, als hätte ihn etwas getroffen. Und dann zieht er den Kopf wieder herein, seine Augen sind groß, und er ist nass, nass, er trieft vor Wasser, und Wasser fällt an dem Loch vorbei, die grauen Haare kleben dem Mann in wirren Strähnen im Gesicht, und jetzt kommt noch mehr Wasser herunter, in den Tunnel draußen vor der Tür, der wie eine Straße ist, so viel Wasser.
    Und der Mann in dem langen Mantel steht da, die Hände in den Taschen, und schaut zu, wie das Wasser herunterkommt, und Silencio sieht, wie die Furchen in den Wangen des Mannes tiefer werden. Dann nickt der Mann Silencio und dem schwarzen Mann zu und geht durch die kaputte Tür hinaus.
    Silencio fragt sich, ob es in dem silbernen Schloss auch nass ist.

68 DAS ABSOLUTE, FREI
    Boomzilla im Lucky Dragon, wieder reingegangen, weil sie gleich zum ersten Mal dieses Lucky-Dragon-Nanofax einschalten – kein Spiel, schon klar, sondern wie man was Kompaktes von einem Laden zum andern kopiert. Weiß nicht so recht, ob er’s kapiert, gibt aber gratis Süßigkeiten und Riesenbecher Getränke für die Kinder, und im Moment will er ganz bestimmt eins sein, aber dann geht alles in die Hose, weil die Brücke brennt und diese Mörderzeppeline ’ne Monsterladung Wasser draufgeschmissen haben, rund Hundert Feuerwehrwagen und so sind hier, Polizei, taktische Einheiten, Hubschrauber in der Luft, da kann der Lucky Dragon nicht die dicke Show abziehen, wenn sie ihr Lucky-Dragon-Nanofax anschmeißen, der Manager ist total durch den Wind, rennt durch die Gänge und führt Selbstgespräche. Aber der Laden macht ’n Bombengeschäft, die Zentrale will nicht, dass sie schließen, und Boomzilla hat angefangen, sich den Bauch für lau mit Schokoriegeln voll zu schlagen, weil die Privatbullen zuschauen, wie immer noch Rauch von dem nassen schwarzen Müll aufsteigt, mehr ist auf dieser Seite nicht übrig, so dass man die echte Brücke sehen kann, den alten Teil. Ist auch alles schwarz und hängt in der Luft wie so Knochen.
    Und dann kommt der Manager endlich an und liest was von ’nem Notebook ab, Ladys and Gentlemen, dieser bedeutsame Anlass, laberlaber, und nun legen sie in unserer Filiale in Singapur das erste Objekt ins Gerät (Boomzilla siehts im Fernsehen, draußen an der Säule, ist ne goldene Statue vom lächelnden Lucky Dragon selbst), und dieses
wird nun auf molekularer Ebene in sämtlichen Zweigstellen unserer Kette auf der ganzen Welt reproduziert werden.
    Die Kassiererin und zwei Privatbullen klatschen. Boomzilla lutscht am Eis auf dem Boden seines Riesenbechers. Und wartet.
    Das Lucky-Dragon-Nanofax hat ne Klappe vorne dran, durch die Boomzilla passen würde, wenn er wollte, und er überlegt, ob da wohl noch mehr Boomzillas anderswo bei rauskommen würden, und könnte er diesen Scheißkerlen trauen? Wenn ja, hätte er ne heiße Truppe, aber er traut keinem, warum sollten die?
    Das Licht über der Klappe wird grün, die Klappe fährt hoch, und raus krabbelt ’n splitternacktes Mädchen, faltet sich irgendwie auseinander, schwarze Haare, vielleicht Chinesin, Japanerin, irgendwas, lang und dünn, nicht viel Titten, so wie Boomzilla es gut fände, aber sie lächelt, und dem Manager, der Kassiererin, den Privatbullen, denen fällt allen der Unterkiefer runter, und die Augen quellen ihnen raus: Das Mädchen richtet sich auf, geht schnell und immer noch lächelnd zum Ausgang des Ladens, am Sicherheitstresen vorbei, und Boomzilla sieht, wie sie hochlangt, die Tür aufmacht und einfach rausgeht, und es wär schon mehr nötig als bloß so ’n nacktes japanisches Mädchen, damit jemand da draußen aufmerksam wird, mitten in der ganzen Scheiß-Katastrophe.
    Aber das Verrückte ist, und das kapiert er nun wirklich nicht, als er so dasteht und

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