If you leave – Niemals getrennt
schweren Schuldgefühle, die er schon so lange mit sich herumschleppt. Es ist das alles zusammen.
Alles, worum zu trauern er sich nie erlaubt hat.
»Schsch«, tröste ich ihn und streiche über seinen Rücken. »Es ist okay. Lass es zu, Gabe. Sogar die Stärksten weinen mal. Das hat mir einmal ein kluger Mensch gesagt.«
Ich streiche mit den Fingern über seine starken Arme, über jede Wölbung, jeden Muskel, bis er schließlich still wird, sich dann umdreht und mich ansieht.
Ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen.
»Du bist ein Held, Gabe«, sage ich. »Wirklich. Du musst das nicht mehr mit dir herumtragen. Keine Schuld mehr, und keine Traurigkeit. Wie Pashka geschrieben hat, du hättest es nicht verhindern können. Ara würde nicht wollen, dass du diese Last weiter mit dir herumträgst.«
Er dreht sich um und zieht mich in seine Arme.
»Ich liebe dich, Madison Hill«, sagt er. »Ich habe noch nie zuvor geweint. Eigentlich sollte mir das peinlich sein, aber das ist es nicht. Ich liebe dich dafür, dass du meine Schwäche nicht verurteilst.«
»Du bist nicht schwach, Gabe«, antworte ich sanft. »Davon bist du ganz weit entfernt. Du bist einer der Gründe, warum normale Leute wie ich nachts ruhig schlafen. Weil wir es können. Ihr stellt euch der Gefahr, damit wir es nicht tun müssen. Sogar die kleine Ara hat das gewusst. Du denkst, du bist ein
böses Ding
, aber das bist du nicht.
Du beschützt uns alle vor bösen Dingen
. Du bist ein harter Kerl, und du bist tödlich und furchteinflößend, und du bist so weit von schwach entfernt, wie es nur geht. Du bist ein Beschützer, Gabe.
Mein
Beschützer.«
Erst schaut er verblüfft drein, dann zufrieden. »Danke«, sagt er leise.
Ich nicke, und wir sitzen eine Zeitlang einfach nur still da.
Es gibt nichts, was noch gesagt werden müsste. Alles liegt in der Luft um uns herum. Wir brauchen keine Worte, um es zu fühlen.
Schließlich stehen wir auf, trinken eine Flasche Wein zusammen und genießen die Gegenwart des anderen, bevor wir endlich zu Bett gehen.
Wir liegen in der Dunkelheit, emotional erschöpft und müde, als Gabe schließlich sagt: »Maddy, ich habe über etwas nachgedacht. So, wie die Dinge jetzt stehen, will ich nicht nach Hartford.«
Jede Faser meines Körpers erstarrt bei seinen Worten.
»Du willst nicht?«, bringe ich mit Mühe heraus.
Er schüttelt den Kopf. »Nein. Wir haben so viel Mist durchgestanden, Maddy. Wir sind durch die Hölle und wieder zurück, genau genommen. Ich will nicht mit dir als meine Freundin nach Hartford ziehen. Ich will dorthin ziehen – mit dir als meine Frau.«
Und einmal mehr bleibt die Welt stehen, wie schon so oft, seit ich ihn kenne. Ich starre ihn in der Dunkelheit an, und meine Hand liegt reglos auf seiner Brust.
»Das willst du?« Meine Stimme ist nur ein Flüstern.
»Das will ich«, antwortet er. »Maddy, ich weiß, du hast wahrscheinlich Angst zu heiraten, wegen der Ehe deiner Eltern. Aber ich kann dir versprechen, dass unsere Ehe sich von der deiner Eltern so sehr unterscheiden wird wie der Tag von der Nacht. Ich werde dich jeden Tag meines Lebens lieben. Und alles, was dich verletzen will, muss erst an mir vorbei, um das zu schaffen. Angst ist eine Entscheidung, Maddy. Hab davor keine Angst. Heirate mich. Bitte.«
Meine Antwort kommt sofort. Ich muss nicht einmal darüber nachdenken.
»Ja«, hauche ich, »ich will dich heiraten.«
»Gott sei Dank«, brummt er, als er mich an sich drückt. »Ich hätte nicht gewusst, wie ich dich überzeugen könnte, falls du nein gesagt hättest.«
Ich lache und lasse meine Finger über sein Gesicht, sein Kinn und seinen Hals wandern.
»Und es macht dir wirklich nichts aus, mit mir nach Hartford zu ziehen?«, frage ich, schon zum vierzehnten Mal in dieser Woche.
»Maddy, mit dir würde ich überallhin gehen.«
Er umarmt mich noch fester, und ich kann sein Herz pochen hören, beständig und laut. Ich flüstere ihm zu, gerade so laut, dass er es über die rauschenden Wellen draußen hören kann.
»Lass mich heute Nacht nicht allein, Gabe. Bleib die ganze Nacht bei mir.«
Aus Gewohnheit zuckt er bei dem Gedanken zusammen, aber dann entspannt er sich wieder, und schließlich nickt er.
Seine Worte schicken mir einen Schauer durch den Körper.
»Weißt du, was? Vielleicht ist es Zeit. Wir können schließlich nicht heiraten, wenn wir nicht zusammen schlafen können, richtig?«
Erleichterung überkommt mich.
»Es ist eindeutig Zeit dafür«, sage ich. Ich
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