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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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Augen, als ich auf diese neuen Worte starre, die vor meinem Blick verschwimmen. Verdammt. Ich hämmere auf die Rücktaste und lösche auch diese Worte.
    Du fehlst mir auch
.
    Von all meinen Gefühlen ist das das stärkste. Aber das kann ich ihm nicht sagen. Denn dann würde es so aussehen, als sei es okay, dass er einfach gegangen ist, dass er mich wie etwas Wertloses behandelt hat. Und das ist
nicht
okay.
    Ich lösche die Nachricht und klappe den Laptop zu, mit Fingern, die sich schwer wie Steine anfühlen.
    Wenn man nicht weiß, was man sagen soll, ist es gut, nichts zu sagen.

Kapitel 24
    Gabriel
    S
ind Sie der Meinung, dass Sie allzeit bereit oder immer auf der Hut sein müssen?
    Basiert Ihre Ansicht des Vorfalls auf Fakten?
    Sind Sie leicht aus der Fassung zu bringen?
    Brand hat echt nicht gelogen, als er mir gesagt hat, dass dieser Mist nervt. Es geht einem tierisch auf die Eier, und jede dämliche Frage, die ich gestellt bekomme, macht mich, verdammt noch mal, wütend.
    Tag zwei ist nicht besser als Tag eins. Genau genommen ist er vielleicht sogar schlimmer. Die Fragen, die man mir stellt, sowohl in der Gruppe als auch in der bescheuerten Einzeltherapiesitzung, sind lachhaft.
    Es fängt damit an, dass sie über die scheinbar harmlosen Fragen von den Arbeitsblättern reden, aber dann entwickelt sich das Gespräch dahin, dass ausführlich über die Vorfälle geredet wird, wegen deren man hier ist. Die Dinge, die man am meisten fürchtet.
    Es ist wie ein klebriges therapeutisches Spinnennetz aus Schwachsinn.
    Ich bin deprimiert, als ich nach meiner Einzelsitzung zurück in mein Zimmer gehe. Ich habe keine Lust, zum Abendessen in die Cafeteria zu gehen, also werde ich mir später etwas aus dem Automaten holen.
    Das Erste, was ich tue, nachdem ich die Zimmertür hinter mir zugemacht habe, ist, meine E-Mails zu checken. Als ich mein Passwort eingebe, wird mir bewusst, dass ich den Atem anhalte … Ich will Maddys Namen sehen. Aber da ist nur eine Notiz von Brand.
     
    Gabe,
    Tag zwei ist echt beschissen, das weiß ich noch. Halte durch. Ich weiß, es sieht nicht so aus, als sei es das wert oder als würde es funktionieren. Aber vertrau mir, das wird es. Kopf hoch, Kumpel.
    Brand
     
    Ich halte große Stücke auf Brand. Im Ernst. Aber alles, was ich sehen wollte, war eine Antwort von Maddy. Und keine Antwort ist auch eine Antwort.
    Ich habe Mist gebaut, und ich habe sie verloren. Sie zu verlieren, das fühlt sich mindestens genauso übel an wie alles, was ich in Afghanistan durchgemacht habe. Jedes verdammte bisschen. Und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann.
    Mir knurrt der Magen, also schalte ich den Computer aus und wage mich hinaus in den öffentlichen Bereich, wo die Automaten stehen. Ich kaufe mir ein Jumbosandwich und Chips, drehe mich um und sehe die Armysanitäterin, Annie, hinter mir stehen, eine Handvoll Münzen in der Hand.
    »Also, der Tag heute war beschissen, oder?« Sie sieht zu mir auf. »Es war Ihr zweiter Tag, nicht wahr?«
    Ich nicke und weiß, dass sie keine verdammte Ahnung hat, wie übel
genau
der Tag für mich war. »Ja. Kam mir ziemlich sinnlos vor. Mein Freund hat mir eine Mail geschickt und gemeint, dass es besser wird. Oder dass es zumindest bald so aussehen wird, als hätte es einen Sinn.«
    Annie nickt zustimmend. »Ja, das stimmt. Es wird nicht leichter, aber zumindest ergibt es irgendwann Sinn.«
    »Wie viele Sitzungen haben Sie pro Tag?«
    »Nur eine«, antwortet sie, während sie ihre Münzen in den Automaten wirft. »Ich mache während der Behandlung Revierdienst hier im Krankenhaus, also habe ich eine Schicht, zu der ich mich aufraffen muss. Und Sie?«
    »Zwei am Tag«, antworte ich. »Und im Moment kommt mir das ziemlich jämmerlich vor. Aber morgen wird es hoffentlich besser. Gute Nacht, Annie.«
    »Gute Nacht«, ruft sie mir nach.
    Ich kann fühlen, dass sie mir nachsieht, als ich gehe. Ihre Aufmerksamkeit macht mich ein wenig unruhig, weil ich nicht genau weiß, was sie von mir will. Ich habe das Gefühl, dass sie mich schon fast auf ein Podest stellt, weil ich in dem Team war, das sie gerettet hat. Und das habe ich todsicher nicht verdient.
    Ich esse mein Sandwich und öffne danach noch mal meine E-Mails, wieder mit angehaltenem Atem. Aber dann atme ich langsam wieder aus.
    Nichts. Mein Posteingang ist leer.

Kapitel 25
    Madison
    I ch beende das Telefongespräch mit der Firma, die ich für die Arbeiten an meinem Haus angeheuert habe. Tony sitzt auf dem Stuhl vor meinem

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