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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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überwältigende, entsetzliche Trauer.
    Ich schlucke und nicke.
    »Ja, ich hatte Glück. Kommst du mit rein?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Geht nicht. Ich habe einen Arzttermin, und danach muss ich zurück in meinen Laden. Ich sehe dich dann später. Ich denke, wir werden zum Abendessen herkommen.«
    »Okay. Ich halte euch einen Tisch frei.«
    »Perfekt. Danke dir! Wir reden dann heute Abend.«
    Mila winkt und fährt mit dem riesigen schwarzen SUV wieder rückwärts aus dem Parkplatz. Ich winke kraftlos zurück. Gott, werde ich sie vermissen, wenn sie wegzieht. Es gibt ja nur noch sie und mich. Wir haben sonst keine Verwandten. Doch, wir haben Pax. Also gibt es nur uns drei.
    Ich seufze, aber jetzt will ich nicht daran denken. Sie werden nicht vor dem Sommer wegziehen. Wenn es so weit ist, kann ich mir Gedanken machen.
    Ich marschiere in das kleine stuckverzierte italienische Restaurant an der Küste, in dem ich die letzten paar Jahre jede wache Stunde verbracht habe.
The Hill
war der Traum meiner Eltern, nicht meiner. Sie haben jahrelang Tag und Nacht geschuftet, um es zu einem Erfolg zu machen, und als sie tot waren, konnten Mila und ich den Gedanken, es zu schließen, nicht ertragen.
    Aber ich schwöre bei Gott: Eines Tages werde ich dermaßen angefressen sein, dass ich mein Leben dafür aufgegeben habe und dass ich an eine kleine Stadt am Seeufer gefesselt bin und den Traum von jemand anderem lebe. Es gibt Tage, an denen es mir das Lebensblut aussaugt, und dann fühle ich mich so viel älter, als ich wirklich bin.
    Und an manchen Tagen fühle ich mich so viel jünger … denn ich habe nicht immer die Antworten auf jedes Problem, das vor mir auftaucht.
    Ich habe keine verdammte Ahnung, wie man ein Geschäft führt. Mein Abschluss als Diplomkauffrau ist nur ein Stück Papier und hat mich nicht auf Geschäftsdarlehen, Personalführung oder gewaltige Lebensmittelbestellungen vorbereitet. Aber das kann ich nie laut aussprechen, denn als Geschäftsinhaberin und als große Schwester wird von mir immer erwartet, dass ich Antworten habe.
    Und zwar die richtigen.
    Niemand braucht zu wissen, dass ich wirklich absolut keine Ahnung habe – dass ich durchs Leben treibe, ohne richtige Antworten. Niemand braucht zu wissen, dass es Momente gibt, in denen ich es echt hasse, wie sich die Dinge entwickelt haben, und dass es nicht in meiner Macht steht, etwas daran zu ändern.
    Ich seufze und gehe hinein.
    The Hill
mag manchmal wie ein Gefängnis erscheinen, aber es ist ein Gefängnis, das meine Rechnungen bezahlt.
     
    Eine der nervigsten Arbeiten bei der Führung eines Restaurants ist der ganze verdammte Papierkram. Manchmal habe ich regelrecht Alpträume, in denen ich in einem Meer aus Papier ertrinke.
    Heute verschanze ich mich hinter einer ganzen Mauer aus Papier und blicke kaum auf, bis Tony seinen strubbeligen Kopf zur Tür ins Büro hereinsteckt. Er ist der Barkeeper und arbeitet schon für unsere Familie, seit meine Eltern hier eröffnet haben.
    »Madison, hast du dafür gesorgt, dass man sich um dein Auto kümmert?«
    Ich schaue kaum von den Kassenzetteln von gestern hoch, die ich noch abhaken muss. »Ja. Sie schleppen es in die Werkstatt und bringen mir einen Leihwagen für die nächsten paar Tage.«
    Tony nickt. »Gut. Sie werden sich um alles kümmern. Aber jetzt musst du erst mal etwas essen. Ich meine es ernst. Bald fängt der Hochbetrieb zum Abendessen an. Irgendwann bestehst du nur noch aus Haut und Knochen, und dein Vater wird mich bis ans Ende aller Tage verfolgen, wenn ich mich nicht um dich kümmere.«
    Kopfschüttelnd hebe ich den Blick von dem Plan für nächste Woche und schaue in Tonys besorgtes Gesicht. Er ist vierzig Jahre alt, sieht aber wirklich keinen Tag älter als dreißig aus. Aber das werde ich ihm nie sagen. Als heißblütiger Italiener ist sein Ego auch so schon groß genug.
    »Mein Vater wäre nicht derjenige, der dich wegen meiner Essgewohnheiten heimsuchen würde«, sage ich. »Sondern meine Mutter. Und ich glaube nicht, dass du dich mit ihr anlegen willst.«
    Er lacht und stimmt mir zu.
    »Bestimmt nicht. Deine Mutter war eine Größe, mit der man rechnen musste. Der Einzige, der sie wirklich im Griff hatte, war dein Vater.«
    Ich halte einen Moment inne, meine Hände wie festgefroren auf dem Schreibtisch. Tonys Augen leuchten vor Belustigung, und ich weiß, das liegt daran, dass er keine Ahnung hat, auf welche Weise mein Vater meine Mutter im Griff hatte. Niemand wusste es.
    Niemand außer

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