Im Anhang mein Herz
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Montag, 21. September, 6.26
Betreff: Nichts
Und so ändert und bessert sich nichts an der Situation. Ich habe gestern zwei Briefe abgeschickt.
Ich nehme an, es ist Mittwoch, wenn du das liest. Ich komme am Freitag früh mit der zweiten Maschine um 10.30 Uhr zurück. Falls du mich vom Flughafen abholen willst. Wir könnten dann zusammen zu Mittag essen wie früher. Machst du mir die Freude? Meine Telefonnummer hier ist 888 731.
Wenn ich nichts von dir höre, rufe ich dich am Freitagvormittag an. Vielleicht könnte ich in den Westen kommen, um dich irgendwo zu treffen.
Irgendwie gehöre ich zu dir und würde alles dafür opfern, um dir das zu beweisen. Du wirst mich nicht so leicht los, wie du wolltest. Du magst es nicht, dass ich so rede? Aber es ist leider die Wahrheit.
Meine Bestimmung ist es, dich zu lieben und deine, es zu ertragen. Durch Schweigen und die räumliche Entfernung können wir dem nicht entkommen. Beides hilft wahrscheinlich nur in leichten Fällen.
Versuche das bitte zu begreifen, liebe Marlene.
Artur
Montag, 21. September, 13.06
Betreff: Du bist zu hart zu mir
Liebe Marlene, ich habe dich verärgert. Das tut mir leid.
Die Briefe habe ich dir in die Firma geschickt. Deine Bewunderung am Donnerstag, als ich sagte, dass ich es schaffe, dich nicht mehr zu sehen, hilft mir überhaupt nicht. Oder deine Bemerkung war zynisch gemeint. Mir ist aber nicht nach Spott zumute.
Glaubst du, dein Mann würde sich mit mir treffen wollen, oder ist er so unnahbar wie du? Soll ich ihn selbst anrufen und fragen? Ich würde mich bei ihm entschuldigen. Er könnte mir vielleicht klarmachen, dass du nur ihm gehörst.
Artur
Dienstag, 22. September, 13.50
Betreff: Mitbeeinflussung meiner Scheidungsabsicht
Liebe Marlene, wie du weißt, haben wir wegen der Eigentumswohnung geheiratet. Darüber hinaus habe ich meiner Großmutter eine Freude machen wollen. Sie ist uralt und hat sich in der Zeit, in der ich noch nicht verheiratet war, um mich gekümmert. Man sagte früher, dass Liebesheiraten nicht gut gingen, dass man mit dem Verstand die Partnerin wählen solle, das waren auch meine Gedanken.
Als meine Frau im August zwei Wochen allein auf Urlaub fuhr, fühlte ich mich merkwürdig erleichtert. Du weißt, dass ich dich damals noch nicht kannte. Es kamen mir Zweifel, ob die vernünftige Entscheidung nicht doch eine hirnverbrannte war.
Meine Frau und ich haben nun nicht mehr das Studium gemeinsam und somit das Wohnungsproblem. Und wir haben jeder unser eigenes Geld. Sie ist völlig anders als ich. Sie ist dick und langsam und langweilig. Darüber habe ich früher hinweggesehen. Es gibt schließlich Schlimmeres und Hässlichere.
Aber seitdem ich dich kenne, egal jetzt, dass unsere Geschichte nicht gut ausgeht, kann ich meine Frau einfach nicht mehr ertragen. Es fehlen mir Geduld und Nerven dazu. Was für ein Unterschied zwischen dir und ihr. Ich müsste dir zu Gefallen lügen, wenn ich deine n Einfluss auf meine Scheidung abstreite.
Meine Frau ist mit der Scheidung einverstanden. Sie ist ohnehin die geborene und von ihrer Familie verwöhnte Einzelgängerin.
Jedenfalls trifft dich schließlich keine Schuld an der Sache, du hast dich ja immer korrekt verhalten. Ich bin hingegen die am schlechtesten abschneidende Person bei diesem Spiel, das leider Ernst ist.
Artur
Mittwoch, 23. September, 14.23
Betreff: PS
Der Satz, den du nicht verstehst, bezieht sich auf etwas, das ich im Brief geschrieben habe. Ich weiß nicht, ob du ihn, besser gesagt beide Briefe, bekommen hast. Wenn nicht, hast du dich zu Recht gewundert.
Ich weiß auch nicht, wie deine Überlegung deinen Mann betreffend ausgegangen ist.
Wirst du mir jetzt nicht mehr antworten?
Artur
Mittwoch, 23. September, 15.09
Betreff: Antworten
Um es ganz ehrlich zu sagen: Nachdem ich das Gewünschte, dich zu bekommen aufzugeben, nach bestem Gewissen versucht habe, erinnere dich an Donnerstag, bin ich nun soweit, dir versichern zu können, die Hoffnung nie aufzugeben.
Ob du antwortest, oder nicht, hat keinen Einfluss darauf. So gesehen könntest du es wirklich bleiben lassen.
Du kannst nicht anders handeln, als du es tust. Ich leider auch nicht, so liegen die Dinge nun einmal. Schade, dass wir nicht einmal Freunde werden konnten.
Artur
Mittwoch, 23. September, 15.48
Betreff: Freunde
Einen derartigen Zufall wie letzte Woche gibt es höchstens einmal, da die Wahrscheinlichkeit dafür verschwindend klein ist, da du sehr selten beruflich fliegen
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