Im Anhang mein Herz
Fossil-Treiber zu Hause. Ich kenne aber nur die Fossilien aus dem NBaturhistorischen Museum. Ich sagte, sie beleidige mich, wenn sie meinen brandneuen PC als Fossil bezeichne.
Sie will nämlich mein System optimieren . Ja, so etwas kann sie gut!
Außerdem erzählte sie mir die jüngsten Gerüchte aus der Firma . Interessant. Ich komme angeblich von der jetzigen Aufgabe weg und soll für etwas ganz anderes umkonfiguriert werden. Hahaha!
Aus Irenes Zimmer kommen auch Leute weg, mit der Begründung, es sei sonst nicht gen ügend Platz für zwei neue Mitarbeiter. Leider weiß aber keiner, wo die Abservierten sitzen sollen. So geht es bei uns zu.
Meine sogenannten Befürchtungen von gestern waren natürlich richtig. Irene wollte natürlich nicht nur einkaufen gehen. Sie hat mich auf ein Frühstück mit Mohnkuchen eingeladen.
I ch bin jetzt überhaupt nicht mehr verliebt in sie. So ist es mir nicht schwergefallen, abzulehnen und mehr noch, ihr zu erklären, dass ich sie nur noch auf neutralem Boden treffe, da man sich ganz leicht ausrechnen könne, wo es sonst wieder ende.
Woraufhin sie meinte, sie habe noch einige Kondome übrig. Witzig. Es gab eine neue Hundertstückpackung im Juli, also vor drei Monaten. Rechne selbst. Aber ich sagte noch einmal, es komme nicht mehr infrage. Es blieb ihr nichts anderes übrig als aufzugeben. Sie konnte gerade einmal ein paar unbedeutende Küsse herausschinden, die nicht unangenehm waren, da seit Juli schon viel Zeit vergangen ist und jeder Mensch ab und zu so etwas gern tut.
Morgen will sie mich unbedingt von Omas Heim abholen und mit mir zu Abend essen. Damit vorläufig Servus, Artur
Sonntag, 3. Oktober, 1.53 zu Hause
Marlene, m einer Tochter habe ich deine Einladung schon geschrieben. Sie wird bestimmt Lust haben mitzukommen.
Ja, du hast recht, die Jüngere wäre wahrscheinlich gekränkt, wenn sie davon wüsste, weil sie nicht auch eingeladen ist. Aber die Situation ist auch ohne dieses anstrengende Kind schon schwierig.
Wenn ich selbst nicht kommen kann, so doch meine Tochter, geht das?
Sonntag, 3. Oktober, 3.04, zu Hause
Schau mal auf die Uhrzeit.
Ich sollte gelegentlich in der Nacht auch schlafen, habe aber etwas vergessen: Wenn das Programm für den Klubvortrag eintrifft, bevor ich zurück bin, vielleicht kannst du es dann gleich direkt an Irene senden. Denn wir brauchen jeden Tag zum Testen. Sie könnte schon einmal beginnen.
Sonntag, 3. Oktober, Nachmittag, zu Hause
Du musst immer sofort ins Bett gehen, wenn du krank bist. Und auch d rinnen bleiben. Ich hoffe, ich habe dich nicht angesteckt, denn ich habe auch ziemliche Halsschmerzen und kann kaum reden.
Natürlich ärgere ich mich, dass ich jetzt, wo es gerade so schön zu Hause ist, für drei Tage in diesen blöden Kurs fahren muss.
Meine Oma war heute wieder traurig, dass sie im Heim sein muss. Sie hat mir auch wieder einen langen Zettel für Besorgungen geschrieben, vom Sonntagskleid angefangen bis zu flachen Schuhen und Domino-Steinen. Vier verschiedene Domino-Spiele musste ich bereits wieder mitnehmen, da Oma nur weiße Steine mit schwarzen Punkten und nicht etwa schwarze mit goldenen oder bunten Punkten akzeptiert. Aber nirgends fand ich solche bisher. Ich weiß nicht, wann und wo ich all das besorgen soll.
Sie hat auch von ihrem Aufenthalt in Berlin im 2. Weltkrieg erzählt. Sie hat in Charlottenburg gewohnt.
Warst du schon in Berlin?
Ihr Job war damals, in Luftschutzräumen nachzusehen, ob diese noch brauchbar waren, und sie in den Stadtplan aufzunehmen. Gleich im ersten Keller sei sie über mehrere tote Menschen gestolpert, sagte sie.
Ach, geht es uns heute doch gut.
Mit Irene war ich heute griechisch essen. Wenn du einmal so ein Lokal suchst, ein original griechisches, ich kann es dir empfehlen.
Aber nun treffe ich Irene nicht mehr privat, habe ich mir vorgenommen.
Die Musik meiner neuen CD, die jetzt du hast, höre ich seit vorgestern dauernd.
Leider sind meine Nachrichten ungeordnet, weil sie mir so einfallen.
Zu deiner Einladung: Ich bin nicht das weiße Schaf, das man so lieb einladen sollte. Dein Mann hat es nicht verdient, mich einzuladen zu müssen. Willst du ihm das zumuten?
Ich bin in zu viele falsche Gedanken verstrickt.
Aber natürlich würde ich andererseits gerne kommen. Das ist ja das Verdrehte.
Ich überlasse es dir, abzuwägen, wie sinnvoll es ist. Meiner Tochter habe ich leider schon von der Einladung geschrieben.
Nein, ich möchte dich nicht kränken, aber ich
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