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Im Auftrag des Tigers

Im Auftrag des Tigers

Titel: Im Auftrag des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ans Leben wollte oder will, keine einzige wichtige Lebensgrundlage, die er nicht schädigt oder zerstört. Zu welcher Folgerung also sonst sollte man kommen?«
    Ricks Augen senkten sich zum Pult. »Es tut mit leid, dies sagen zu müssen, meine Damen und Herren: Aber vielleicht meint unser Außerirdischer, daß genau hier, in diesem durch nichts zu bremsenden Vernichtungswahn das Korrektur-System der Schöpfung liegt.«
    Nun sah er auf.
    Sein Gesichtsausdruck wurde beschwörend.
    »Ehe es soweit ist – und ich richte mich jetzt an all diejenigen, die guten Willens sind und trotz des Gefühls der tiefen Ohnmacht ihre Achtung bewahrt haben – bitte ich Sie: Helfen Sie den Tigern! Jawohl, helfen Sie ihnen! … Sie sind es der Schöpfung schuldig. Und nicht nur ihr. Sich selbst. Ihrer Selbstachtung und dem Wohl Ihrer Kinder … Vereinigen wir alle unsere Kräfte … Bekämpfen wir das Böse, wo es sich zeigt, vereinigen wir uns wenigstens im Bemühen.«
    Das Bild erlosch, der Kopf der Ansagerin tauchte auf. Sie leierte die Absage herunter.
    Sie blieben lange still. Schließlich stand Dan auf, zog die Jalousien hoch, wandte sich ihr zu und hob stumm die Arme.
    Sie lächelte, hilflos vor Zuneigung.
    »Na«, sagte er schließlich und räusperte sich die Kehle frei, »jetzt weiß es ja die halbe Welt, daß er uns besucht.«
    »Freitag«, sagte sie. »Flughafen. Sechzehn Uhr.«
    »Ich hole ihn ab.«
    »Wir holen ihn ab«, korrigierte Maya. »Wir drei …«
    »Ob er das so gut findet, dieses ›wir drei‹? Was meinst du?«
    »Vielleicht kommt er sich noch ein bißchen einsamer vor …« Sie zögerte. Und dann sagte sie es: »Weißt du, was ich glaube? Er braucht diese Einsamkeit.«
    »Weil sich damit so schön kokettieren läßt?«
    »Nein. Sie gibt ihm wahrscheinlich die Kraft zu dieser hoffnungslosen Verrücktheit, trotz allem etwas unternehmen zu wollen …«

Danksagung
    Auf den Gedanken, mit einem Roman auf die drohende Ausrottung des sibirischen Tigers aufmerksam zu machen und auch schonungslos aufzudecken, wer und was dafür verantwortlich ist, brachte mich ein in FOCUS erschienener Bericht der deutschen Journalistin Maria Burges über die Öko-Agentin Rebecca.
    Bei meinen umfangreichen Recherchen erhielt ich von zahlreichen Personen und Organisationen bereitwillig intensive Unterstützung, sei es durch Überlassung von bisher unveröffentlichtem Material oder in Form von Erlebnisberichten. Ihnen allen, die ich einzeln nicht nennen kann, teilweise auf ausdrückliches Verlangen auch nicht nennen darf, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank sagen.
    Notwendig aber scheint es mir, die Umweltstiftung WWF-Deutschland namentlich zu erwähnen. Deren Aktion ›Rettet den Tiger‹ ist ein verdienstvolles, in seiner Dringlichkeit sehr ernst einzuschätzendes Unternehmen. Ich bewundere vor allem das persönliche Engagement aller WWF-Mitarbeiter, das ich registrieren durfte.
    Auch mein Roman möge dazu beitragen, den Tigern das Lebensrecht zu sichern. Sie sind groß, stark und schön. Doch sie brauchen unsere Hilfe. Nur wenn wir jetzt handeln, werden auch noch unsere Kinder und unsere Enkel diese herrlichen Geschöpfe in ihrem natürlichen Umfeld bewundern können. Wir alle sind aufgerufen, diejenigen zu unterstützen, die für die Tiger kämpfen, vor allem aber jene, die – wie in meinem Roman die Agentin Maya – ihr eigenes Leben einsetzen, um das Leben der Tiger zu bewahren.
    München, den 11. März 1996
    Heinz G. Konsalik

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