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Im Dunkeln der Tod

Titel: Im Dunkeln der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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schwacher Stimme.
    »Halt die Klappe!«
    Sie stand jetzt dicht vor dem Bett. Beugte sich über ihn und starrte ihm in die Augen.
    »Er war in meinem Haus, in meinem Zuhause, als ich unter der Dusche stand, ist er dort umhergeschlichen. Er hat meine Tochter genommen und ist verschwunden. Jetzt können wir nur hoffen, dass die Polizei aus ihm herausholen kann, wo sie ist und was er mit ihr gemacht hat, und dass Elin nicht tot ist, dass sie noch immer lebt.«
    »Ja, aber …«
    »Sie ist acht Monate alt, Johan – acht Monate!«
    Sie riss sich den Verlobungsring vom Finger und warf ihn auf das Bett.
    »Das hier verzeihe ich dir nie«, schrie sie.
    Sie knallte mit aller Kraft mit der Tür.
    Johan saß im Bett, betäubt, vernichtet, ohne auch nur einen Bruchteil des soeben Erlebten wirklich erfassen zu können.

DIE SUCHE NACH ELIN ging auf dem Campingplatz immer weiter. Hundestreifen durchsuchten jeden Winkel in den Gebäuden, der Cafeteria, dem Lebensmittelladen, dem Rezeptionsgebäude, den Toiletten und den Duschräumen. Das Kind war nirgendwo zu finden, und die Angst war groß, David Mattson könnte sie umgebracht und den Leichnam versteckt haben. Sein Auto wurde gefunden, aber dort gab es keine deutliche Spur.
    Langsam verlor Kihlgård, der zusammen mit Wittberg vor Ort war, die Hoffnung. Wenn Elin auf dem Campingplatz war, hätten sie sie inzwischen finden müssen.
    Als er zum nahe gelegenen Ferienwohnungskomplex hinübersah, kam ihm eine Idee. Wenn David Mattson sicher gewesen war, dass der von ihm geplante Tausch stattfinden würde, konnte er das Baby in einer gewissen Entfernung versteckt haben, um Johan dorthinzuschicken und inzwischen mit seinem Wagen zu verschwinden.
    »Komm mit«, rief er Wittberg zu und setzte sich in Trab.
    Der Kollege kam hinter ihm hergerannt.
    »Wo gehen wir hin?«
    »Ich hab nur so ein Gefühl«, keuchte Kihlgård. »Sind das nicht Gemeinschaftsferienwohnungen, die dahinten liegen?«
    »Ja«, erwiderte Wittberg.
    »Werden die im Winter bewohnt?«
    »Das nehme ich an, die Leute kaufen das Wohnrecht für eine bestimmte Anzahl von Wochen, und manche wohnen bestimmt das ganze Jahr hindurch hier.«
    Sie liefen den Hang zu den Wohnungen hoch, die wunderschön am Meer gelegen waren.
    »Glaubst du, er kann sie dort versteckt haben?«, fragte Wittberg.
    »Warum nicht? Wenn er in Valdemarsudde einbrechen kann, dann doch sicher auch hier.«
    Wittberg drehte sich zu Kihlgård um.
    »Komm, wir sehen mal dahinten nach.«
    »Wo denn?«
    »Oben auf der Anhöhe liegen weitere Sommerhäuser. Auch dort kann er ja eingebrochen sein.«
    »Wie weit ist das?«, fragte Kihlgård skeptisch. »Sollen wir nicht das Auto holen?«
    »Es dauert länger, es zu holen, als hinzulaufen. Also komm jetzt.«
    Wittberg rannte bereits den Hang hoch.
    »Ganz ruhig«, keuchte Kihlgård.
    Es fiel ihm schwer, mit dem jüngeren Kollegen Schritt zu halten.
    Als sie den Hang erstiegen hatten, fanden sie einen schmalen Weg, der durch ein Waldgebiet führte. Die Häuser waren zwischen den Bäumen verteilt. Ziemlich schlichte Holzhütten mit kleinen Vorgärten. Alles hier wirkte verlassen. Die beiden gingen in unterschiedliche Richtungen und suchten nach Anzeichen dafür, dass früher am Tag schon einmal jemand hier unterwegs gewesen war. Und schon bald rief Wittberg:
    »Hier, Martin! Komm her, ich glaube, ich habe etwas gefunden!«
    Ein gelbes Haus lag am Rand des Geländes dicht beim Weg. In der Schneedecke waren deutlich frische Reifenspuren zu sehen. Sie rannten auf das Haus zu. Plötzlich rief Kihlgård:
    »Siehst du, die Tür ist aufgebrochen!«
    »Ja, verdammt«, keuchte Wittberg erregt. »Aber was ist das da?«
    Für einen eiskalten Moment hielten beide das Rote, das da im Schnee leuchtete, für Blut, als sie jedoch näher kamen, stellten sie fest, dass es sich um ein Babysöckchen handelte.
    Sie waren am Ziel. Wittberg ging vor und riss die Tür auf. Die Diele im Haus war dunkel und eng, und es war kein Geräusch zu hören. Als Wittberg später den Kollegen davon erzählte, beschrieb er seine Empfindungen als albtraumhaft. Sie wagten beide kaum zu atmen, aus Angst vor dem, was sie hier finden würden. Ihre Blicke glitten über die Flickenteppiche, die schlichten Möbel, die unbeholfen gemalten Bilder, die um Viertel vor fünf stehen gebliebene Wanduhr und die Vasen mit Plastikblumen vor den Fenstern. Sie nahmen die feuchte Kälte, den schwachen Geruch nach Schimmel und Rattengift wahr. Und Wittberg erreichte als Erster das

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