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Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition)

Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition)

Titel: Im Land der glühenden Sonne: Die Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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nahm, gab ihr Vater einen stark übertriebenen Bericht der ganzen Episode zum Besten und brachte damit alle zum Lachen.
    Als er seine Geschichte beendet hatte, zog Cheryl Barney am Arm. »Komm doch zu uns rüber. Wir wollten gerade etwas essen, und du brauchst für das Spiel später viel Kraft.« An die Übrigen gewandt, meinte sie: »Vielleicht sehen wir uns ja noch.«
    »Tja, dann bis später und vielen Dank für die Einladung«, sagte Barney.
    Die jüngeren McBrides nahmen sich für das Essen nicht viel Zeit. Schon bald zerrten sie Abby davon, um die Karussells und Buden auszukundschaften. Großzügig spendierte Abby einen Teil ihres Lohns, damit sich die Kinder vergnügen konnten, und kaufte außerdem allen eine Portion rosa Zuckerwatte. Das war das einzige Mittel, mit dem Brian vom Karussell weggelockt werden konnte, sonst hätte er sich noch länger an der Stange seines Pferds festgehalten und lautstark »noch mal … noch mal …« gefordert.
    Als sie sich schließlich alle erschöpft auf die Picknickdecken plumpsen ließen, war das von einer begeisterten Zuschauermenge verfolgte Kricketspiel schon in vollem Gange.
    Gwen stieß Abby an und setzte sich dann neben sie. »Barney ist gerade Fänger. Da mit dem Rücken zu uns, das ist er. Cheryl ist Werferin. Und kannst du dir vorstellen, dass unser Pfarrer O'Leary schon dreimal vier Punkte gemacht hat? Er ist der Held des Spiels.«
    Cheryl warf den Ball mit viel Schwung geschickt über das gesamte Spielfeld zu Pfarrer O'Leary, der nicht umsonst in seinem letzten Jahr auf dem Priesterseminar Kapitän der Kricketmannschaft gewesen war. Er holte weit aus, trieb den Ball mit einem kräftigen Schlag in die Höhe und schleuderte ihn in Richtung Spielfeldgrenze. Die Zuschauer jubelten und wurden dann ganz still, als Barney dem Ball nachsetzte. Über die Schulter nach hinten blickend, rannte er auf die Spielfeldgrenze zu, drehte sich dann, ohne anzuhalten, halb um und griff mit beiden Händen in die Luft, um den Ball abzufangen. Mitten im Sprung verlor er jedoch das Gleichgewicht und stolperte rückwärts in eine der am Spielfeldrand lagernden Picknickgruppen. Deren erschrecktes Kreischen ging allerdings im frenetischen Jubel völlig unter, der in diesem Moment aufbrandete.
    Etwas atemlos durch seinen Sturz sah Barney einen oder zwei Sterne, aber viel schöner fand er die zwei weit geöffneten, blauen Augen, die verwundert auf ihn niedersahen. Er war genau in Abbys Schoß gelandet.
    »Hätte nicht geglaubt, dass wir uns so schnell wiedersehen würden«, sagte er mit einem albernen Grinsen. »Entschuldigen Sie, dass ich so unangemeldet reinplatze.«
    Sie lächelte und gab ihm dann einen Schubs. »Kämpfen Sie, mein Held, kämpfen Sie weiter«, sagte sie mit gespielter Theatralik.
    Das Match wurde letztendlich für unentschieden erklärt, und der Großteil der Besucher verstand das Spielende als Zeichen zum Aufbruch. Die McBrides packten gerade ihre Picknicksachen in den Wagen, als ein ziemlich abgekämpft aussehender Barney, der sich Krawatte und Mantel über die Schulter gehängt hatte, zu ihnen trat.
    »Ich habe mich gefragt, ob Sie mich vielleicht mitnehmen könnten. Ich bin nämlich ganz unvorhergesehenerweise hierher gekommen und hatte mir gar nicht überlegt, wer mich nach Hause fährt.«
    »Wird ein bisschen eng, aber wenn Ihnen das nichts ausmacht, nehmen wir Sie gern mit«, erklärte Bob.
    »Prima. Vielen Dank.«
    »Einen Haken hat die Sache allerdings«, warnte ihn Abby. »Dad singt nämlich.«
    »Das ist schon in Ordnung. Die Iren haben ja normalerweise gute Stimmen.«
    »Das schon. Aber Sie müssen mitsingen«, sagte Abby grinsend. »Und wenn Sie sich keine Mühe geben, werden Sie auf die Straße gesetzt.«
    »Um Gottes willen. Vielleicht sollte ich mich besser doch zu Fuß auf den Weg machen.«
    Gwen setzte sich mit Brian auf dem Schoß nach vorn neben Bob und Kevin. Die Zwillinge, Abby und Barney saßen hinten. Alle redeten fröhlich durcheinander, erzählten von ihren Erlebnissen an diesem Tag und bewunderten den Plüschpanda und die Puppe, die Bob und Kevin für die Mädchen gewonnen hatten.
    »Das war besser als die Royal Easter Show in Sydney«, sagte Barney. »Alle haben sich unheimlich viel Mühe gegeben.«
    »Ich finde diese Stadt und die Menschen hier sehr nett«, sagte Gwen und streichelte dem schläfrigen Brian über den Kopf.
    Als sie die Stadt verließen und im Licht des späten Nachmittags heimwärts fuhren, begann Bob »When the red robin

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