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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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war nicht eingeschaltet, doch das rot-orange-rot blinkende Licht wirkte unheimlicher, als es die Sirene vermocht hätte. Bree warf einen besorgten Blick zum ersten Stock des kleinen Hauses hinauf, wo an den zugezogenen Vorhängen jedoch keine Bewegung wahrzunehmen war. Sie wollte, wenn es irgend ging, Lavinia aus dieser Sache heraushalten. Alte Menschen waren empfindlich. Und Tierquälerei war etwas besonders Entsetzliches. So etwas würde die arme Lavinia, so robust sie auch war, wahrscheinlich zu Tode erschrecken.
    Der Streifenwagen machte geräuschlos neben ihr halt. Der Polizist war jung und hatte ein rosiges Gesicht.
    Bree lächelte ihn an. »Danke, dass Sie so schnell gekommen sind, Officer.«
    »Ich war zufällig ganz in der Nähe, Madam.«
    Sie blickte an seiner Schulter vorbei und sah, dass auf dem Beifahrersitz ein Tablett mit Starbucks-Kaffeebechern stand. Als er ihren Blick bemerkte, errötete er. »Die Jungs haben mich losgeschickt … das heißt, ich habe selbst angeboten, Kaffee zu holen. Da ich in der Nähe war, als der Anruf kam, hab ich gleich gesagt, ich würde die Sache übernehmen.« Er parkte den Streifenwagen und stieg aus. Seine Uniform sah aus, als wäre sie gerade dem Karton entnommen worden, in dem sie geliefert worden war. Seine schwarzen Schuhe waren neu und glänzten. Und er trug einen grellfarbigen Gummiknüppel, sonst aber keine Waffe. Er streckte die Hand aus und sagte: »Officer Dooley Banks, Madam.«
    Bree schüttelte ihm ein wenig verwirrt die Hand. Sie hatte nicht sonderlich viel Erfahrung mit der Polizei. Aber dieser Typ verhielt sich ganz und gar nicht wie die Cops in den Fernsehserien. »Brianna Winston-Beaufort«, erwiderte sie, um dann noch hinzuzufügen: »Rechtsanwältin.«
    Er tippte sich an die Mütze. »Miss Beaufort. Sie möchten Anzeige wegen Tierquälerei erstatten?«
    »Ich glaube«, sagte Bree einige Stunden später ins Telefon, »ich habe einfach Glück gehabt, dass Officer Banks gerade seinen Dienst angetreten hatte.«
    »Glück?«, wiederholte ihre Mutter. »Glück? Ich möchte, dass du diesem Ort ab sofort fern bleibst, Liebling, denn es hört sich an, als sei es dort gefährlich. Und das Haus steht mitten auf einem Friedhof, sagst du?«
    »Auf einem sehr schönen Friedhof«, schwindelte Bree. »Und Mrs. Mather ist richtig süß. Ende siebzig, schätze ich. Einfach eine nette alte Dame, Mama.«
    »Und was meinst du mit Glück gehabt ?«, wollte ihr Vater wissen. »Wenn dir die Leute in Savannah nicht den nötigen Respekt entgegenbringen, dann sag mir Bescheid, hörst du?«
    Selbst am Telefon, über eine Distanz von dreihundertzwanzig Kilometern hinweg, brachte Bree die Fürsorglichkeit ihres sich ständig einmischenden Vaters in Rage. Dabei hatte sie während der Schilderung ihrer Erlebnisse die wirklich unheimlichen Teile ausgelassen. Trotzdem sagte sie in mildem Ton: »Nun, ein Hund mit einem gebrochenen Bein ist eher ein Fall für den Tierschutzverein als für die Polizei. Trotzdem war Officer Banks so nett, eine Anzeige aufzunehmen. Wenn es ein böswilliger Akt war und wenn ich den Kerl erwische, können sie ihn also unter Anklage stellen.«
    »Du hast das arme Tier doch hoffentlich ins Tierheim gebracht, nicht wahr?«, fragte ihre Mutter. »Du kennst ja die Regeln, die für das Reihenhaus gelten. Keine Hunde.«
    Bree starrte zur Decke hoch. Sie telefonierte vom Wohnzimmer aus. Die Orientteppiche auf den Kiefernholzdielen waren alt und verschossen. Der Flügel ihrer Großmutter nahm die Ecke neben dem Kamin ein. Auf beiden Seiten der Terrassentür standen bis zur Decke reichende Bücherregale. Jenseits der Terrasse floss der Savannah vorbei. All das war ihr vertraut, all das liebte sie sehr. »Der Stuck an der Decke ist hier und da ein bisschen rissig geworden«, stellte sie fest. »Meinst du, ich sollte die Maler kommen lassen?«
    Das lenkte, wie sie gehofft hatte, die Aufmerksamkeit ihrer Mutter ab. »Aber wir haben das Haus doch erst vor fünf Jahren renovieren lassen«, sagte sie entrüstet.
    »Vor zehn Jahren«, mischte sich ihr Vater ungeduldig ein. »Das ist schon zehn Jahre her, Francesca, oder sogar noch länger. Aber vielleicht sollten wir tatsächlich die Maler kommen lassen, Bree. Wenn du möchtest, können wir es uns ja selbst einmal ansehen. Wir könnten in fünf Stunden bei dir sein. In weniger als fünf Stunden sogar.«
    »Das ist nicht nötig«, gab Bree hastig zurück. »Wenn man genauer hinsieht, sind es doch nur Spinnweben.« Sie packte

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