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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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sie scheinen. Dass sie weniger mit seinen inneren moralischen Werten zu tun haben als mit der simplen Tatsache, dass er es – aus welchen Gründen auch immer – nicht ertragen könnte, mich zu verlieren.
    Als hätte er einen persönlichen Anspruch auf mich.
    Als würde ich ihm weitaus mehr bedeuten, als es eigentlich sein dürfte.
    Ein Verdacht, der mich nervös macht.
    Mein Herz gehört Dace. Und wenn es stimmt, was ich Axel unterstelle, dann hat er mein Leben zu einem Preis gerettet, den ich niemals zurückzahlen kann.
    »Könntest du vielleicht einen Gehstock für mich manifestieren?«, frage ich, und obwohl ich schon viele Male gesehen habe, wie er seine Magie ausübt, beobachte ich mit unverhohlener Bewunderung, wie sich ein wunderschön geschnitzter Elfenbeinstock zwischen seinen Fingern materialisiert.
    »Hoffentlich wurde dafür kein Elefant verstümmelt!« Ich umfasse den Griff und teste die Stabilität des Stocks, indem ich mich mit meinem ganzen Gewicht darauf stütze.
    »Er kam aus dem Äther und wird dorthin zurückkehren, sobald du ihn nicht mehr brauchst.« Er lockert den Griff um meine Taille und gewährt mir etwas mehr Bewegungsfreiheit, während er aufmerksam über mich wacht, jederzeit bereit, mich aufzufangen. »Jetzt stehst du also wieder auf eigenen Beinen. Und wohin willst du nun gehen?«
    Das seltsame Glitzern in seinen Augen kann ich nicht deuten. Ist es Belustigung? Stolz? Könnte es sein, dass er mir auf die Schliche gekommen ist und meine Scharade durchschaut?
    »Du musst ein Ziel haben, Daire. Du kannst kein Ziel treffen, das du gar nicht siehst.«
    »Die Tür.« Ich deute mit dem Kopf auf die mit aufwendigen Schnitzereien verzierte Doppeltür, als sei sie mir gerade erst in den Sinn gekommen. Als hätte ich nicht in jeder wachen Minute davon geträumt, meine Hände gegen das schwere Holz zu pressen und hinaus in die Freiheit zu drängen.
    Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen, sorgsam darauf bedacht, mein Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Schließlich will ich keine weitere Verletzung riskieren, nur um mich selbst zu beweisen. Ich spüre, wie Axel meinen Bewegungen folgt. Bis mein Gang unsicher wird und meine Beine anfangen zu zittern und er mich mit festem Griff stützt und an seine Brust zieht.
    »Du wirst es schon schaffen, Daire. Hab keine Angst«, sagt er, als ich niedergeschlagen seufze und in mir zusammensacke, während er mich wieder in mein Krankenbett legt und sorgfältig zudeckt. »Es dauert nur ein bisschen länger, als dir lieb ist, das ist alles.«
    Ich nicke gehorsam und schließe die Augen, als würde ich mich von seinen geflüsterten Versprechungen einlullen lassen: Bald, ganz bald …
    Bis die Tür hinter ihm ins Schloss fällt und ich aus dem Bett springe.

Zwei

    Dace
    D unkel .
    Das Wort hallt in meinem Kopf wider. Dröhnt mir in den Ohren. Reißt mich heraus aus der süßen, betäubten Leere und zurück ins grelle Licht der Wachheit.
    Wie ein undichter Wasserhahn, der innehält, Feuchtigkeit sammelt und einen weiteren Tropfen herabfallen lässt.
    Dunkel .
    Es ist das erste Wort, das ich höre, seit … wie vielen Tagen? Es ist unmöglich zu sagen. Ohne jede Spur von Sonne oder Mond, mit nichts weiter als dem trostlosen Himmel aus pappigem grauem Matsch über mir, gibt es keinerlei Hinweise auf den Verlauf der Zeit.
    Dennoch freue ich mich über die Gesellschaft. Bin froh, nicht länger auf mich allein gestellt zu sein in diesem sonderbaren, fremdartigen Land.
    Ich versuche, ein Auge zu öffnen, um zu sehen, wer zu mir gekommen ist. Doch eine dicke Kruste hat meine Lider verklebt, und ich muss mit blutverschmierten Fingern daran kratzen, um sie abzulösen.
    »Wer ist da?«, rufe ich mit rauer, fremder Stimme – eine Folge meiner eitrigen Halswunde. »Zeig dich!« Ich drehe mich auf die linke Seite und inspiziere meine Umgebung, nur um festzustellen, dass niemand da ist. Dann drehe ich mich auf die rechte Seite, wo ich zu demselben Ergebnis komme.
    Nur ich bin hier.
    Nur ich allein.
    Mit nichts weiter als dieser trostlosen, öden Landschaft als Gesellschaft.
    Dunkel .
    Ich stoße einen tiefen Seufzer aus und drehe mich auf den Rücken. Möchte über meine Dummheit lachen, doch die Heiterkeit kommt einfach nicht an die Oberfläche. Sie ist zusammen mit all den anderen Tugenden gestorben, die ich einst so hoch geschätzt habe.
    Dinge wie Glaube, Hoffnung, Barmherzigkeit und Liebe haben hier keinen Platz.
    Obwohl die Liebe überraschend hartnäckig war und

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