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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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herausbekommen, und ich bin wild entschlossen, ihn diesmal aus der Reserve zu locken.
    »Jemand, der in esoterische Mysterien eingeweiht ist.« Sichtlich zufrieden mit seiner Erklärung sieht er mich an, doch ich bin alles andere als zufrieden.
    »Könntest du das bitte ein bisschen genauer darlegen, oder bleibst du mit Absicht so vage?« Ich hebe das Kinn und stelle überrascht fest, dass er meinen Sarkasmus mit einem strahlenden Lächeln auf die Probe stellt. Ein Lächeln, das sich von seiner Kinnspitze bis zum Haaransatz ausbreitet. Ein Lächeln, so offen, freundlich und aufrichtig, dass es mich enorme Willenskraft kostet, es nicht zu erwidern.
    »Ich drücke mich mit Absicht so vage aus, das will ich gar nicht abstreiten. Und wenn die Fragestunde beendet ist, könnten wir dann vielleicht über dich reden?« Er fasst mein Schweigen fälschlicherweise als Kapitulation auf und rückt ein wenig näher. »Wie fühlst du dich?«, fragt er, mustert mich mit besorgter Miene und streicht mir mit seiner kühlen Hand über Stirn und Wangen. Er sucht nach Anzeichen von Fieber und Schüttelfrost, worunter ich seit meiner Ankunft hier leide.
    »Die Fragen hören nie auf. Das solltest du mittlerweile wissen.« Ich weiche seinen Berührungen aus und bemühe mich um einen strengen Tonfall. »Was genau ist ein Mystiker?«, will ich wissen.
    Er hält sich die Hand vor die Augen und seufzt. »Ich fürchte, das sprengt den Rahmen menschlicher Vorstellungskraft.«
    »Versuch’s trotzdem.« Ich runzle die Stirn. Starre ihn grimmig an. Ich werde so lange warten, bis er mir eine vernünftige Antwort gibt. Doch wieder bekomme ich von ihm nichts weiter als ein Lächeln. »Komm schon, Axel«, bettle ich. »Wieso willst du mir nicht sagen, was es bedeutet? Ist jeder in der Oberwelt ein Mystiker? Und wenn ja, wo sind dann die anderen? Warum habe ich in der ganzen Zeit, die ich hier bin, niemanden außer dir zu Gesicht bekommen?«
    Er hüllt sich in Schweigen, und die Frage bleibt unbeantwortet in der Luft hängen.
    »Na schön.« Ich stoße einen frustrierten Seufzer aus. »Aber glaub bloß nicht, das war es schon. Heute kannst du mir noch ausweichen, aber irgendwann komme ich dahinter. Du bist nicht der einzige Sturkopf hier im Raum«, sage ich, krampfhaft bemüht, seinen Charme von mir abprallen zu lassen, doch es ist sinnlos. Selbst wenn er nicht lächelt, sich verlegen durchs Haar streicht oder irgendeine andere einstudierte Gebärde aus dem Handbuch für entwaffnende Gesten vollführt, ist seine Ausstrahlung von einem derartigen Übermaß an aufrichtiger Güte, Wohlwollen und unbestreitbarem Charisma geprägt, dass es nicht lange dauert, bis ich kapituliere. »Also gut, um mich kooperativ zu zeigen – was dir übrigens auch nicht schaden könnte –, werde ich deine Frage beantworten und dir mitteilen, dass mein Fieber endlich abgeklungen ist.«
    Kurz berührt er meine Wange, dann legt er die Hand wieder in den Schoß. Fasziniert verfolge ich seine Bewegungen, die von einem wunderbaren Lichtschleier umgeben sind, ohne den kleinsten Hauch von Dunkelheit oder Schatten.
    »Und meine Erinnerungen kehren langsam zurück«, füge ich hinzu und bemerke, wie ein leichter Anflug von Sorge seine Züge umwölkt, während er den Blick erneut auf das Gemälde richtet.
    »Und was genau offenbaren diese Erinnerungen?«, fragt er, wobei seine Stimme so leise und unsicher klingt, wie ich sie noch nie gehört habe.
    Ich zögere, brauche einen Moment, um mir zu überlegen, was ich sagen soll. Einerseits möchte ich so tun, als wüsste ich mehr, als ich weiß – was wohl auf den simplen Wunsch nach einer Art Überlegenheit zurückzuführen ist –, andererseits würde ich mein Wissen gern kleinreden, in der Hoffnung, dass er mir dann endlich erklärt, wie es dazu kam, dass er mich sterbend in der Unterwelt gefunden hat, niedergestreckt von meinem eigenen Athame. Dessen zweischneidige Klinge zerschnitt mir das Herz, als Cade Richter meine Seele in Besitz nehmen wollte.
    »Ich weiß, dass es einen Kampf gab. Ich weiß, dass ich ihn verloren habe. Und ich habe gehofft, du könntest die Erinnerungslücken auffüllen.« Ich durchbohre ihn mit meinem Blick, weil ich ihn zwingen will, sich mir zuzuwenden, mich wahrzunehmen, doch er starrt eine halbe Ewigkeit lang nur auf die Wand. »Na schön«, sage ich schließlich. »Behalt dein Geheimnis fürs Erste für dich. Irgendwann finde ich es schon heraus. Aber könntest du mir wenigstens verraten, ob es Dace gut

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